NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 23. September 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Um Schönbergs Zwölftonmusik und um die seriellen Techniken machte er stets einen weiten Bogen. Bei einem Baden-Badener Kammermusikfestival im Jahr 1936 sorgte Jean Françaix für Aufsehen. Der Kritiker Heinrich Strobel bezeichnete Françaix' Concertino für Klavier und kleines Orchester als "frisches Quellwasser, das mit der lächelnden Unbefangenheit des Natürlichen dahersprudelt". Und in der Tat fiel dem 1912 in Le Mans geborenen Franzosen das Komponieren immer nie schwer. Kammermusik, Solokonzerte, Filmmusik: Werk für Werk schrieb er mit leichter Feder für die verschiedensten Besetzungen.
In eine musikbegeisterte Familie hineingeboren - der Vater war Pianist und Komponist und leitete viele Jahre lang das Konservatorium in Le Mans, die Mutter arbeitete am selben Institut als Gesangspädagogin - brachte der gerade sechsjährige Jean seine ersten Kompositionsversuche zu Papier.
Schwerelose Musik
Später studierte er an den Konservatorien in Le Mans und Paris. Die Komponistin und Pädagogin Nadia Boulanger machte ihn vor allem mit dem Neoklassizismus vertraut. Als Pianist und Komponist wurde Jean Françaix schnell international bekannt. Ernste Musik ohne Schwere, so bezeichnen Kritiker seine Musik: Leichtigkeit, Esprit und Transparenz sind ihr Markenzeichen.
Raritäten aus dem Archiv
Am 25. September 1997 starb Jean Françaix in Paris im Alter von 85 Jahren an einem Gehirntumor. NDR Kultur erinnert an den großen französischen Komponisten mit ausgewählten Aufnahmen des NDR Elbphilharmonie Orchesters aus dem Archiv.
Eine Sendung von Stephan Sturm.