"Moving Shadows" in der Laeiszhalle: Wo eine Perücke zur Baumkrone wird
Ein begeisterndes Schattenspiel hat die Tanzgruppe Mobilés in der Hamburger Laeiszhalle abgeliefert. Dabei erzählt ihre Show keine Geschichte und lässt die Figuren im Verborgenen. Gerade das übt die Faszination aus.
Ganz kurz kommen sie nach vorne. Geben sich zu erkennen. Die Figuren hinter der Show "Moving Shadows". Eine von ihnen ist Kim Svalberg Sani. Die 25-Jährige ist, seitdem sie 16 ist, beim Schattentheater dabei.
Kurz vor der Show wird sich ein letztes Mal warm gemacht. "Einfach nochmal mit dem Körper in Kontakt treten", erzählt Kim. Das sei eine sehr individuelle Sache. Sie etwa gehe dabei aber nicht im Kopf schon mal die Show durch. "Das kommt erst, wenn man mit den anderen auf der Bühne steht."
Die Mobilés touren seit 2011 um die Welt
Zusammen mit sieben anderen Darstellerinnen und Darstellern ist sie Teil der Tänzergruppe Mobilés, die in ihren Auftritten mit Formen und Schatten spielt. Seit 2011 tourt sie damit um die Welt.
"Kommunikation ist das A und O bei uns", sagt Kim Svalberg Sani - auch oder vielmehr gerade während des Live-Auftrittes. "Offen bleiben, spontan bleiben" sei das Entscheidende. Und Kompromisse finden.
Bildwelten erschaffen im Spiel mit Licht und Farben
Wie das Spiel mit den Schatten funktioniert, ist eigentlich ein Geheimnis. Kim Svalberg Sani lüftet eines davon trotzdem. Sie hält eine bauschige Perücke in der Hand. "Bei uns ist das ein Baum", sagt sie und zeigt, wie das Haar im Schattenspiel zu einer wogenden Baumkrone wird. Genau damit begeistern die Mobilés weltweit Hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauer, wie jetzt in der Laeiszhalle.
Angefangen hat alles mit ihrem Sieg bei der französischen Ausgabe der Castingshow "Supertalent" vor zwölf Jahren. Über die Jahre hat das Team die Show weiter perfektioniert.
Es kommt auf die perfekte Positionierung an
"Man erkennt das Tier nur, wenn es an der exakten Stelle ist", erklärt Regisseur und Produzent Stefan Südkamp. Ein Vorteil sei, dass die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne miteinander sprechen und sich gegenseitig korrigieren könnten.
Eine Geschichte erzählt die Show "Moving Shadows" nicht. Sie ist vielmehr eine Aneinanderreihung von kreativen Schattenbildern, die zeigt, wie kunstvoll Schattenspiel seien können.
"Das Publikum hat super mitgemacht. Das ist das Allerschönste", sagt Kim Svalberg Sani anschließend begeistert. Sie hätten das Gelächter aus dem Publikum gehört. "Das hat nochmal einen enormen Schub an Energie gegeben."