Klassik Kompakt mit Jonathan Bloxham
Dirigentenwechsel: Jonathan Bloxham steht nun statt Semyon Bychkov am Pult beim NDR Elbphilharmonie Orchester. Er dirigiert zwei Werke der Romantik in einer Stunde: Dvořáks Konzertouvertüre "Othello" und Schuberts Sinfonie Nr. 2.
Wechsel am Pult: Bloxham für Bychkov
Semyon Bychkov bedauert sehr, sich von den Konzerten beim NDR Elbphilharmonie Orchester im Januar wegen einer geplanten Operation zurückziehen zu müssen.
Die Leitung übernimmt stattdessen Jonathan Bloxham, der damit nach seinem Debüt in der letzten Saison ans Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters zurückkehrt.
Der Brite, gegenwärtiger Musikdirektor des Luzerner Theaters und Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie, wurde von keinem Geringeren als Paavo Järvi gefördert, stand bereits am Pult von Orchestern wie dem London Symphony und BBC Symphony Orchestra und ist regelmäßiger Gast der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Vor Aufnahme seiner Dirigentenkarriere feierte er als Cellist des Busch Trios Erfolge.
Dvořák: In seliger Wonne
Im Jahr 2024, das Festjahr der tschechischen Musik, dreht sich alles um Antonín Dvořák. Auch beim NDR Elbphilharmonie Orchester steht somit Anfang 2025 ein Werk des Tschechen auf dem Programm: die Konzertouvertüre "Othello" op. 93.
Antonín Dvořák legte seiner Othello-Ouvertüre das gleichnamige Drama Shakespeares zugrunde. Für die Vertonung blieb der Komponist nah an der Handlung und griff auf das Vorbild der Sinfonischen Dichtung Franz Liszts zurück. In die Originalpartitur schrieb Dvořák sozusagen Regieanweisungen hinein. So verband er mit den Worten "Sie umarmten einander in seliger Wonne" gegensätzliche Themen, die leicht Desdemona und Othello zugeordnet werden können. Und immer wieder lodern Anklänge an Werke Liszts und Richard Wagners auf - etwa an den "Feuerzauber" aus Wagners "Walküre".
Schubert: Kraftvoll leuchtend
Antonín Dvořák galt zudem als ausgewiesener Bewunderer der frühen Sinfonien Schuberts. In ihnen meinte der Tscheche bereits den späteren Individualstil des Komponisten zu erkennen. Die Sinfonie Nr. 2 schrieb Franz Schubert schon als 17-Jähriger und erhob sich mit ihr Beethoven zum Ideal. Wie die Sinfonien des Titanen drängt auch Schuberts Musik kraftvoll leuchtend voran, voller Energie und Tatendrang - und behält dabei doch eine Mozartʼsche Leichtigkeit und Verspieltheit.