Szene aus dem Theaterstück "Die Schneekönigin" © Tim Dalhoff Foto: Tim Dalhoff
Szene aus dem Theaterstück "Die Schneekönigin" © Tim Dalhoff Foto: Tim Dalhoff
Szene aus dem Theaterstück "Die Schneekönigin" © Tim Dalhoff Foto: Tim Dalhoff
AUDIO: Weihnachtsmärchen "Die Schneekönigin" am Theater Wolfsburg (7 Min)

Weihnachtsmärchen "Die Schneekönigin" am Theater Wolfsburg

Stand: 08.12.2022 12:45 Uhr

Noch bis zum 22. Dezember präsentiert das Scharoun Theater Wolfsburg das Stück "Die Schneekönigin". Jürgen Beck-Rebholz, der Regisseur des Stücks, und Christian Mädler, der die Songs geschrieben hat, im Interview.

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?

Jürgen Beck-Rebholz: Ein sehr vielseitiges, buntes, tiefgehendes Weihnachtsmärchen um das Thema Freundschaft, Vertrauen, Empathie.

Christian, Du hast die Musik gemacht - wie lief das ab?

Christian Mädler: Das war in Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Komponisten Stefan Hiller, der in Hamburg sitzt. Ich habe die Songtexte geschrieben - das war relativ kurz, es hat nur eine knappe halbe Stunde gedauert. Wir haben uns draußen auf der Bank zusammengesetzt, als noch schönes Wetter war. Jürgen hat mir gesagt, an welchen Stellen er welche Songs haben möchte, die für die Dramaturgie des Stücks sehr wichtig sind und die das Innenleben der Figuren zeigen. Dank Corona habe ich die drei Wochen, in denen ich krank war, genutzt und die Songtexte geschrieben.

Wie sieht eigentlich das Bühnenbild bei so einem Märchen aus?

Beck-Rebholz: Meine Grundidee war, dass das Stück wie ein Film abläuft. Dass die Geschichte von vorne bis Ende immer in Bewegung bleibt. Die Hauptfigur Gerda macht sich auf die Suche nach ihrem besten Freund Kay, der von der Schneekönigin gefangen wurde und jetzt in ihrem Eispalast lebt. Diese Suche filmisch in einem Fluss darzustellen, dass die einzelnen Bilder sich um Gerda herum verändern, während sie auf der Suche ist - das war mein großes Anliegen.

Wir fangen an in einem einfachen dörflichen Holzhaus im Norden Europas, wo Gerda mit ihrem Großvater lebt. Sie macht sich dann über verschiedene Stationen auf den Weg an den Nordpol, wo der Eispalast der Schneekönigin ist. Da durchläuft sie ein Blumenland, ein weiteres Land, das von seinem Äußeren her nicht zu beschreiben ist. Dann trifft sie in einem Wald auf einen Raben - da haben wir einen wunderschönen umgefallenen Baum konstruiert und eine herrliche Tiefe auf der Bühne hergestellt, sodass das mit dem Nebel zusammen fast filmisch wirkt. Dann kommt sie in einem Schloss an, wieder ein komplett anderes Bühnenbild, alles in Gold gehalten, alles edel. Von da aus in eine Räuberburg, die auch komplett dargestellt wird auf der Bühne. Schließlich erreicht sie den sehr faszinierenden Eispalast mit riesigen Kristallen, die teilweise fünf Meter hoch und von innen beleuchtet sind, und der diese Kälte der Schneekönigin darstellt.

Das ist etwas für Jung und Alt, jeder hat Spaß an so einem Weihnachtsmärchen. Was macht "Die Schneekönigin" für dich so besonders, Christian?

Mädler: Es ist eine Tradition in Wolfsburg seit knapp 50 Jahren - nächstes Jahr wird das Theater 50 Jahre alt -, dass Familien und Eltern mit ihren Kindern hingehen. Dieses Weihnachtsmärchen ist für uns als Theaterschaffende am Theater in Wolfsburg so wichtig, weil es unsere einzige eigene Produktion ist, wo jeder und jede wirklich mit Herzblut dabei ist und Ideen mit einbringen kann. Das ist ein gemeinschaftliches Werk, und das macht es für uns auch so wertvoll.

"Die Schneekönigin" läuft noch bis zum 22. Dezember. Wie ist bislang die Resonanz gewesen?

Beck-Rebholz: Die Resonanz ist wunderbar. Ich habe gestern eine kleine Theaterführung für hundert Besucher eines sechsten Jahrgang eines Gymnasiums gegeben, als ein junges Mädchen auf mich zukam und fragte, ob davon auch eine DVD gibt - sie könnte sich das Märchen tausend Mal hintereinander anschauen. Das war das Schönste, was ich im Austausch mit dem Publikum bis jetzt gehört habe.

Christian, worauf freust du dich noch bis zum 22. Dezember am meisten?

Mädler: Auf die ganzen Begegnungen mit den Erwachsenen und den Kindern. Die Erwachsenen können im Märchen auch wieder zu Kindern werden. Ich glaube, das ist das Schöne, dass die Leute beseelt nach Hause gehen, bestenfalls mit der einen oder anderen Melodie im Ohr. Das ist gerade nach Corona das, was wir als Theater leisten können, leisten müssen und endlich wieder leisten dürfen.

Das Gespräch führte Martina Gilica.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Kulturspiegel | 06.12.2022 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Theater

Hände halten ein Smartphone auf dem der News-Channel von NDR Kultur zusehen ist © NDR.de

WhatsApp-Channel von NDR Kultur: So funktioniert's

Die Kultur Top-News aus Norddeutschland direkt aufs Smartphone: NDR Kultur ist bei WhatsApp mit einem eigenen Kanal aktiv. mehr

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Bunte Urnen stehen im Regal © NDR.de Foto: Tabea Pander

Wandel der Bestattungskultur: Trauerarbeit darf bunt sein

Beerdigungen müssen nicht immer mit der Farbe Schwarz zusammengebracht werden. Patricia Hansen aus Jesteburg gestaltet Urnen und Särge mit viel Farbe. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?