Martin Lingnau - Hamburgs Komponist für Hit-Musicals
Für Martin Lingnau fängt das Jahr richtig gut an. Der Komponist der Schmidt Theater in Hamburg ist für den Deutschen Musikautorenpreis 2025 nominiert. Verdient, wenn man sich anschaut, was er schon alles gemacht hat.
Die neuste Komposition von Martin Lingnau ist "Nur hier oben komme ich runter" aus seinem Musical "Ski verliebt", das soll bald Premiere feiern. Er wollte, dass den Leuten beim Hören dieser Musik gleich Bilder von Skirennen, Siegertreppchen und Freiheit im Schnee in den Kopf kommen, sagt er: "Ich war dafür auf dem Berg, bin dort herumgelaufen und habe das Gefühl aufgesaugt. Damit bin ich nach Hause ins Studio gefahren." Dabei hat er das Gefühl von Weite mitgenommen. Vielleicht ist das das Geheimnis, warum er die Menschen mit seiner Musik so abholt.
Längster Erfolg ist das Kiezmusical "Heiße Ecke"
Bei seinem am längstem dauernden Erfolg - der Heißen Ecke - hat das auch geklappt. Das Kiezmusical ist mittlerweile eine Hamburgensie und läuft seit über 20 Jahren und mit mehr als 5.600 Vorstellungen. Für die Heiße Ecke hat er bereits vorher eine Feldstudie gemacht. "Das ist ganz anders, wenn man abends um 20 Uhr oder morgens um 8 Uhr über die Reeperbahn geht. Das ist so als wäre man in einer anderen Stadt."
Seit 1994 komponiert er bei den Schmidt Theatern. Es ist eine Spielwiese, bei der er alles ausprobieren konnte - ob Shakespeares Sommernachtstraum, Kindermusicals oder Swinging St. Pauli. Aber auch abseits der Reeperbahn feierte er Erfolge auf der Bühne, beispielsweise mit dem "Wunder von Bern".
Lingnau wollte schon immer Komponist werden
Angefangen hat seine Leidenschaft aber schon viel früher. "Ich habe früh angefangen zu spielen und mir Sachen auszudenken. Irgendwann kam ein Klavier zu uns nach Hause, weil meine Mutter gemerkt hat, dass ich immer nur spiele. Sie hat gesagt, an meinem Klavierspiel hört sie eher wie es mir geht und bekommt mehr Infos, als wenn sie sich mit mir unterhält. Ich wollte einfach immer Komponist werden. Ich wollte mir immer Sachen ausdenken."
Hamburger ist für Deutschen Musikautorenpreis nominiert
Jetzt ist er für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Komposition Musical nominiert. Er schreibt auch Popsongs und Filmmusik, aber Musiktheater liegt ihm besonders am Herzen. "Manchmal sitze ich da und denke, wie oft ich das wohl noch schaffe. Ich habe schon eine Menge hinter mir. Ich habe Respekt davor, Menschen eine gute Zeit zu bereiten, denn die zahlen viel Geld und sitzen da ein paar Stunden im Theater - das ist eine ordentliche Verantwortung, die man da auf den Schultern hat." Ende Februar steht fest, ob Martin Lingnau den Musikautorenpreis mit nach Hamburg bringt. Stolz kann er schon heute sein.