"Hoffe" - Autobiografie von Papst Franziskus
Die Biografie von Papst Franziskus spiegelt seine Erlebnisse und sein Vermächtnis in unvergleichlicher Weise wider. Er will mit dem Buch, trotz aller Widrigkeiten, die Hoffnung zurück in die Welt bringen.
Jorge Mario Bergoglio ist kein gewöhnlicher Papst: Er ist der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri, der erste Lateinamerikaner, der erste Franziskus, der Erste, der umfassende Reformen im Vatikan verfolgt. Und er ist der erste Papst in der Geschichte, der eine Autobiografie zu seinen Lebzeiten vorlegt. Eigentlich hätte dieses außerordentliche Lebenszeugnis erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollen, aber Franziskus hat sich angesichts der Erfordernisse unserer Zeit und aufgrund des Heiligen Jahres 2025 dazu entschlossen, den Einblick in sein Leben schon jetzt zugänglich zu machen.
Erinnerungen an seine Kindheit in Argentinien
Papst Franziskus liebt das Erzählen: persönlich und anschaulich. Mit vielen Beispielen lässt der 88-Jährige seine Erinnerungen wach werden. So etwa an seine Kindheit in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und an seine Großmutter, die ihn entscheidend geprägt hat.
Ich habe meine Oma Rosa innig geliebt und wurde auch von ihr geliebt. Für mich war sie die lebendige Verkörperung der Alltagsheiligung, den Vertretern der streitbaren Kirche, wie sie auch der heilige Ignatius von Loyola schildert. Buch-Zitat
Rosa ist es, die dem späteren Papst die christliche Botschaft näherbringt.
Frauen und Männer gehören zusammen
Neben seinen Erlebnissen lässt Franziskus immer wieder seine politischen Vorstellungen einfließen. Auch hinsichtlich der katholischen Kirche. Zum Gottesvolk, so betonte er, gehören Männer und Frauen zusammen.
Daher müssten wir uns mehr als je zuvor darum kümmern, Kriterien und Modalitäten zu finden, damit Frauen in den verschiedenen Bereichen des sozialen und kirchlichen Lebens ihre Rolle als Mitwirkende und Protagonistinnen spielen können, damit ihre Stimme ein immer stärkeres Gewicht bekommt und ihre Autorität immer mehr anerkannt wird. Buch-Zitat
Papst Franziskus appelliert an den Frieden
Leidenschaftlich appelliert Franziskus in seiner Autobiografie immer wieder für den Frieden. Ganz persönlich schildert er zunächst die furchtbaren Kriegserlebnisse, die er als Junge in der Familie und in der Nachbarschaft mitbekommt, um dann den Krieg als Wahnsinn zu beschreiben.
Niemand, schon gar nicht im Atomzeitalter, kann die Augen verschließen angesichts der Ruinen einer Kultur, die zum Dialog unfähig ist. Wir müssen aus der Geschichte lernen. Wir können uns nicht erlauben, dass bei den jungen Generationen die Erinnerung an das Geschehene verblasst. Buch-Zitat
Migration spielt in Autobiografie eine Rolle
Auch sein Engagement für die Migrantinnen und Migranten hängt eng mit den Kindheitserlebnissen von Franziskus zusammen. Das Stadtviertel Flores, indem er aufwächst, bezeichnet er als einen komplexen Mikrokosmos, multiethnisch, multireligiös und multikulturell. Seine Familie war selbst aus dem italienischen Piemont ausgewandert. Daneben gibt es Geschichten von Armut, Entbehrungen, Heimweh.
Auch aus diesem Grund hatte ich so viele Jahre später auf meiner ersten Reise, die mich aus dem Vatikan fortführen sollte, das Gefühl, nach Lampedusa zu müssen, diese winzige Insel im Mittelmeer, die zum Vorposten der Hoffnung und Solidarität geworden ist, aber auch zum Symbol für die Widersprüche und Tragödien der Auswanderung wie dem gewaltigen Friedhof des Mittelmeers, der viel zu viele Tote birgt. Buch-Zitat
Papst Franziskus gibt Persönliches preis
Der 88-jährige Papst macht auch Unbekanntes öffentlich. So seien etwa während seiner Reise in den Irak 2021 zwei Selbstmordanschläge vereitelt worden. Und er wird persönlich:
Ein Problem, dass ich immer wieder habe, ist meine Ungeduld. Wenn ich gestolpert bin, dann häufig, weil es mir an Geduld fehlte, weil ich nicht abwarten konnte, dass manche Prozesse Zeit brauchen, damit sie sich normal entwickeln und die Früchte heranreifen. Buch-Zitat
"Hoffe" hat der Papst seine Autobiografie genannt. Es ist wohl die wichtigste Botschaft, die er mit seinen Zeilen setzen will. "Die Hoffnung ist das Göttlichste, was im menschlichen Herzen existiert." Der Papst veröffentlicht seine Erlebnisse im Heiligen Jahr, das die katholische Kirche alle 25 Jahre begeht. Das Motto "Pilger der Hoffnung".
Hoffe. Die Autobiografie
- Seitenzahl:
- 384 Seiten
- Genre:
- Autobiografie
- Zusatzinfo:
- Übersetzung: Aus dem Italienischen von Elisabeth Liebl
- Verlag:
- Kösel Verlag
- Veröffentlichungsdatum:
- 14.01.2025
- Bestellnummer:
- ISBN 978-3-466-37353-6
- Preis:
- 24 €