Deutschlands erste Buchwerkstatt für Kinder in Hamburg
Bücher entdecken, das können Kinder in der Fröbel-Buchwerkstatt im Elbe-Einkaufszentrum. Der Verein, der in Hamburg mehrere Kitas betreibt und Familien unterstützt, will damit Kindern Bücher nahebringen.
In der Fröbel-Buchwerkstatt können Kinder immer montags und mittwochs bei freiem Eintritt in Büchern schmökern. Zusätzlich, oft auch an Sonnabenden, werden Workshoptermine angeboten. Gelegentlich sind dort auch Autoren und Illustratorinnen zu Gast, wie zum Beispiel Julia Neuhaus. Sie ist mit dem Bilderbuch "Tokkis Reise" zu Gast in der Buchwerkstatt und hat die Geschichte als kleine Animation auf die Wand projiziert. Ein grüner Alien, der mit seinem Raumschiff auf der Erde notlandet. Ausgedacht haben sich die Geschichte sie und Autor Till Penzek. Die Buchwerkstatt liegt in Osdorf im 2. Stock des Elbe-Einkaufszentrums zwischen einem Elektronikmarkt und dem Fröbel-Kindergarten Elbwichtel.
Fröbel-Buchwerkstatt: Besonderer Kulturort für Kinder
Ins Leseparadies gelangen Eltern durch eine normale Tür, aber gleich daneben gibt es auch eine kleine, extra für Kinder. Der gemeinnützige bundesweite Kita-Träger Fröbel betreibt in Hamburg zehn Kindertagesstätten und nun auch seine deutschlandweit erste Buchwerkstatt für Kinder. Die Idee dahinter erklärt Lea Lutz. "Das ist ein besonderer Kulturort. Hier wird vorgelesen, gemeinsam gelesen und die Kinder können sich kreativ mit bekannten Kinderbuchautorinnen, Autoren und Illustratorinnen und Illustratoren beschäftigen. In allererster Linie ist unser Anliegen ein Beitrag zu guter Bildung zu leisten." Sprachliche Kompetenzen und Kulturkompetenzen seien ganz zentral und die will die Buchwerkstatt in den Blick nehmen und stärken, betont Lea Lutz.
Nach der Lesung können die Kinder basteln
Nach der Lesung sprudeln die Ideen an den Basteltischen. Papier, Schere, Klebstoff und Stift liegen für viele bunte Raumschiff-Kreationen bereit. An der Weltraumgeschichte gefiel den jungen Zuhörern: "Dass es ein Abenteuer war und dass es was mit der Erde zu tun hatte." Illustratorin Julia Neuhaus steht den Kindern beim Basteln mit Rat und Tat zur Seite. "Ich finde es toll, wenn die Kinder ein bisschen dahintergucken können, wie so etwas gemacht wird. Und das da auch jemand dahintersteht, der so etwas macht. In der Lesung mag ich es gerne die Kinder miteinzubeziehen, sie dürfen mitmachen und das finde ich wichtig beim Bilderbuchlesen." Es liege nahe, so eine Bastelaktion an eine Lesung anzuschließen.
Kinder lesen mit begeisterten Eltern und Großeltern
Das große Bücherregal an der Wand lockt immer mehr Kinder an. Dort können sie rumstöbern, rausziehen, ein bisschen blättern und schließlich Mama, Papa oder Oma suchen, um ihnen zu zeigen, was sie gefunden haben. Denn zum Selberlesen sind die Kinder noch zu klein. Umso gemütlicher ist es mit Papa auf dem Boden oder mit Oma auf dem Sofa zu lesen: "Es gibt hier so gute Tipps und Anleitungen. Für mich als Oma ist es total toll, die Autoren oder Illustratoren kennenzulernen." In einer Ecke sitzt ein Kind ganz kuschelig mit der Mama. "Ich finde das ist ein sehr schöner Ort, das sind sehr schöne Bücher, es ist toll für die Kinder. Es ist auch schön, dass man sich die Bücher herausnehmen und überlegen kann, ob man die für die Kinder zuhause besorgt oder nicht."
Bücherwerkstatt bietet immer wieder Workshops an
Entspannt geht es zu in der Bücherwerkstatt, die mit Lesematerial von Verlagen, aber auch durch private Spenden unterstützt wird. Jeden Montag und Mittwoch können Leseratten von 14 bis 17 Uhr vorbeikommen und zu Sonderveranstaltungen auch sonnabends, bei freiem Eintritt. Es gibt immer wieder Workshops rund um Buch und Papier und viele Gäste. Am 15. Januar geht es in einer Experimentierwerkstatt um das Thema Strom, was man dazu in den Büchern finden und am Basteltisch ausprobieren kann.