Timothy Ridout wird künstlerischer Leiter des Festspielfrühlings Rügen
Im März 2026 kommt der britische Bratschist Timothy Ridout für zehn Tage auf Deutschlands größte Insel - als künstlerischer Leiter des Festspielfrühlings Rügen. Zu seinem Instrument kam er durch die Filmmusik in "Harry Potter".
2022 wurde Timothy Ridout beim Konzert in Ulrichshusen der Ensemble-Preis der Festspiele verliehen, den er sich im Jahr zuvor gemeinsam mit dem deutschen Pianisten Frank Dupree erspielt hatte. Nun ist klar, der Bratschist bestimmt das Programm des Festspielfrühlings 2026 auf Rügen. Dieser beginnt, mit Unterstützung des NDR, am 13. März und dauert dann bis zum 22. März 2026.
Orchesterkonzerte mit Neubrandenburger Philharmonie und Ensemble Reflektor
Für Ridout ist das Amt eine große Ehre. "Wir haben 22 Konzerte geplant, mit vielen wunderbaren Musikern - darunter zwei Orchesterkonzerte mit der Neubrandenburger Philharmonie und dem Ensemble Reflektor", so der Bratschist.
Intendantin Ursula Haselböck schwärmt geradezu von der künstlerischen Entwicklung, seit Ridout erstmals bei den Festspielen auftrat: "Die Karriere, die er seither hingelegt hat, ist wirklich fantastisch. Alle großen Preise, wie den Gramophone Award, hat er eingeheimst - und er ist ein unglaublicher Meister seines Instruments."
Schlüsselmoment auf einem Schulkonzert
Zur klassischen Musik und zur Bratsche kam Ridout als achtjähriger Junge - wegen einer Filmmusik: "Bei einem Schulkonzert spielte ein Lehrer die Titelmelodie der Harry-Potter-Filme auf der Bratsche", erzählt der Musiker. "Da habe ich gesagt, das will ich auch können und habe mit dem Instrument angefangen. Damals habe ich mich aber noch als Sänger gesehen. Erst seit dem Stimmbruch erlebe ich die Freude an der Musik mit der Bratsche."
Auch wenn das Programm für den Festspielfrühling 2026 erst im Laufe dieses Jahres vorgestellt wird, gibt Ridout schon einen kleinen Vorgeschmack: Er verspricht viele Kammermusikkonzerte mit engen Freunden und Musikern wie Stephen Waarts, Carlos Ferreira und Anneleen Lenaerts. "Wir haben auch zwei Jazzkonzerte geplant mit dem Frank Dupree Trio und Jazzmusikern aus meiner Familie, mit Tom und Alexandra Ridout."
Haselböck nennt dieses Kammermusikfestival auf Rügen eine große künstlerische Spielwiese. "Jeder künstlerische Leiter bringt seinen persönlichen Geschmack, seinen persönlichen künstlerischen Input, seine Vorlieben mit", so die Intendantin. "Und natürlich auch immer ganz andere Künstlerinnen und Künstler, die von ihnen jeweils eingeladen werden - diesmal natürlich mit britischem Schwerpunkt."
Bereits vier Konzerte mit Timothy Ridout im August 2025
Wer bis zum März 2026 nicht so lange auf den britischen Bratschisten warten möchte, der kann Timothy Ridout im kommenden August bei vier Konzerten in der Reihe "Festspiel-Gipfeltreffen" gemeinsam unter anderem mit Anastasia Kobekina beim Festspielsommer im Kornspeicher Landsdorf, in der Klosterkirche Rühn, in der Schweriner Schelfkirche sowie im Grand Hotel Heiligendamm erleben.
