Plattdeutsches Wörterbuch
Im plattdeutschen Wörterbuch finden Sie Begriffe von Ackerschnacker, Gattenpietscher oder Luushark bis zu schanfuudern und Witscherquast. Schreiben Sie uns originelle plattdeutsche Begriffe mit der Übersetzung ins Hochdeutsche. Bitte teilen Sie uns auch mit, in welcher plattdeutschen Region so gesprochen und geschrieben wird.
Dat Wöörbook
In unser plattdüütsches Wöörbook künnt Se Utdrücke finnen vun Ackerschnacker, Gattenpietscher or Luushark bit to schanfudern un Witscherquast. Schrievt Se uns doch mol besünnere plattdüütsche Wöör mit de Översetten in't Hochdüütsche. Dat weer schön, wenn Se uns ook verrood, in welkeen plattdüütsche Eck dat so spraaken un schreeven warrd.
Söökt Se een bestimmtes Woort?
Woort | Eck | Bedeutung |
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"Aalns en vöröbergang" säh de Haas, as se em dat Fell öber de Ohrn treggn dän | Elbdeich Rosenweide | "Alles ein Vorübergang" sagte der Haase, als sie ihm das Fell über die Ohren zogen |
"Allens, wat good rüükt, kümmt von mi" sä de Afteker, do harr he in de Büx scheten | Neumünster | "Alles was gut riecht, kommt von mir", sagte der Apotheker, da hatte er in die Hose gesch... |
"Dar kann jo 'n Swien bi uploopen!" | Wesermarsch | Mitteilung an die stapelnde Person auf Heu- oder Strohwagen oder auf dem Boden, sie ziehe ein, d. h., packe nicht senkrecht. |
"Dör de Kehl geiht veel" sä de Schipper, dor harr he sien Veermaster versopen. | Altona | Durch die Kehle geht viel sagte der Schiffer, da hatte er seinen Viermaster versoffen. |
"Dunner'slach": Säh de Jäger! "De Rehbuck steit je brilljant inn't Füür"! Dor secht de Drieber: "Scheet man noch mal, he hett dat villicht nich hört"! | Elbdeich Rosenweide | "Donnerschlag"! Sagte der Jäger. "Der Rehbock steht ja brillant im Feuer"! Da sagt der Treiber: "Schieß noch mal, er hat es vielleicht nicht gehört"! |
"Fleesch iss mien best Gemüs"! Säh unns Husschlachter und pack sick dan´n Schinken dubblt und dreefach up dat Bodderbrot. | Elbdeich Rosenweide | "Fleisch ist mein bestes Gemüse", sagte unser Hausschlachter und legte sich den Schinken doppelt und dreifach auf´s Butterbrot. |
"Laot juh guet gaohn" | Nordmünsterland/Rheine | "Lass' es dir gut gehen", "Mach's gut" Gruß zum Abschied |
"Liek un liek höört tohopen", sä de Düvel, do harr he den Avkaten bi de Wull. | Bordesholm | Gleich und gleich gehört zusammen sagte der Teufel, da hatte er den Advokaten gegriffen. |
"Man mutt allens eten liehrn" sä de Jung un smeer Bodder op de Pannkoken. | Holstein | "Man muss lernen, alles zu essen", sagte der Junge und schmierte Butter auf die Pfannkuchen. |
"Öberelfsche Peilepöch" reupn de Verlanner Jungs öber de Elf wenn wei ut Rosenwei jüm mit "Veerlanner Pidelpöch" argert harn. | Elbdeich Rosenweide | Diese Schimpfworte grölten die Kinder aus Vierlanden wieder über die Elbe zurück. |
"Rad mi good" sä de Deern, "awers rad mi ni aff!" | Neumünster | "Rat mir gut" sagte das Mädchen, "aber rate mir nicht ab!" |
"Rums!", schiet de Katt in' ne Arfsen | Hamburg-Moorburg | "Rums!", scheißt die Katze in die Erbsen. Im Sinne von "Das ist völlig schiefgegangen" |
"Schiete" secht Fiete, de Mors bekieke. | Hamburg | Das ist ordentlich schiefgelaufen - für Fiete. |
"Solangn as wei leeft, ward fedde Ossn schlacht, de na uns kommt künt Herdnköpp fretn" Säh unns Husschlachter wenn he bie uns schlachn dä. | Elbdeich Rosenweide | Solange wie wir leben, werden fette Ochsen geschlachtet, die nach uns kommen, können Heringsköpfe fressen! Sagte unser Hausschlachter, wenn er bei uns schlachtete. |
"So‘n Muul mok man - dor kun‘n ganzen Schok Höner op sitten“ | Dithmarschen | Wenn jemand ein böses Gesicht macht: "So einen Mund mach man, da kann ein ganzes Schock (Maßeinheit : 60 Stück) Hühner darauf sitzen" |
"Watt saachte denn de Wilddeef, ass se em in´n Holln faat kreegen hebbt"? freuch de Richter dann Schendarm! "Er saachte gerade einen großen Telgen ab"! | Elbdeich Rosenweide | "Was sagte denn der Wilddieb, als sie ihn im Wald erwischten"? Fragte der Richter den Polizisten! "Er sägte gerade einen großen Zweig ab"! |
'N beten scheef hett Gott leev | Bremen | Ein bisschen schief hat Gott lieb (Wenn etwas nicht so ganz gearbeitet wurde, aber doch so bleiben kann.) |
(He is) kommpobel (un deit dat) | Bremen | Der ist so unvernünftig und tut das! |
A: Dat is hüüte steernenklor - B: Wat, Keerls sind dor? - A: Och, kack man - B: Wat acht Mann? | Bremen | Das ist heute sternenklar - Was, Kerle sind da? Ach, kack man - Was, 8 Mann? |
Aahre dik | Braunschweiger Land | Wage es nicht, hüte dich |
Achder unsen Huus, dor pleucht Peeter Kruus, ohne Plooch und ohne Rad, nu raah mal, wat is dat? "De Mullworbn" | Elbdeich Rosenweide | Hinter unserem Hause, da pflügt Peter Krause, ohne Pflug und ohne Rad, nun rate mal was ist das? "Der Maulwurf" |
all up Steed | Ostfriesland | alles in Ordnung |
Alles mit Maaten, sä de Snieder, do verhau he siene Fro mit de Ell. | Wesermarsch | Alles mit Maßen, sagte der Schneider, als er seine Frau mit der Elle verhaute. |
Alns inne Welt, nur keen hölt`n Backaben. Säh uns Bäcker, wenn he uns frische Stutn bringn dä. | Elbdeich Rosenweide | Alles in der Welt, nur keinen hölzernen Backofen. Sagte unser Bäcker, wenn er uns frisches Brot brachte |
An aulen Huisern un an aulen Fruislui'en mößt du jümmer wat anwennen. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Alte Gebäude und alte Frauen erfordern immer Anwendungen. |
An de leddige Krippen slot sik de Peer | Stuhr-Brinkum | Wenn es nichts mehr gibt, gibt es Streit |
Anhollen deit kriegen | Bremen | Übung macht den Meister |
Anken un Knör'n is et halve bör'n | Braunschweiger Land | Stöhnen und Klagen ist das halbe (Er-)Tragen |
Ap een Been kunn ick nich stohn. | Bremen | Auf einem Bein kann ich nicht stehn. (Trinkspruch) |
As wenn so'n lütt Mann backt. | Neumünster | Als wenn ein kleiner Mann backt (Bei starker Rauchentwicklung). |
Ault weren is keine Kunst, aber lange lieben un nich ault weren daboi, dat is ne Kunst. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Alt werden ist keine Kunst, aber lange leben und dabei nicht alt werden, das ist Kunst. |
Äten un Drinken hölt Lief un Seele tauhope. | Hannover | Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. |
Bagg off Back hoal Toerf in Bagg off Back. | Papenburg | Hol Torf in der Kiste. |
Bäter een Luus in'n Kohl as gar keen Fleesch | Hannover | Besser eine Laus im Kohl als gar kein Fleisch |
Bäter tau freu as tau late | Hannover | Besser zu früh als zu spät |
bedoor di man ehm | Burlage | beruhig dich mal |
De Goos is keen "scheenen" Vogel. De Goos is'n dösigen Vogel, för een to veel, för twee to wenig. | Marne | Die Gans ist ein komischer Vogel, für einen zu viel, für zwei zu wenig. |
Beten flöödi ween. | Heinkenstruck / Dithmarschen | Etwas gesundheitlich angeschlagen sein. |
Beter een Lus in Kohl as gor keen Fett | Stuhr-Brinkum | besser als nichts |
Bi jede Koppel Biggen, is äin Herm bi. | Emsland (Haselünne- Bückelte) | Sprichwort: Einer fällt immer aus der Reihe. |
Bi oous tus | Witkowo/Vietkow (Hinterpommern) | Bei uns zu Hause |
Bi us tohuus dör güvt Kabus, roden und witten, no goht man wär sitten. | Emsland (Haselünne- Bückelte) | Redner bei einer Hochzeit fordert alle zum Aufstehen auf. Bei uns zu Haus da gibt es Kohl, roten und weißen, jetzt setzt euch wieder hin. |
Bie 'n annern innen Pott kieken. | Westmünsterland/Bocholt | "Topfguckerei" / Sich mit Angelegenheiten anderer Menschen beschäftigen, die einen nichts angehen. |
Bind den Bohm an'n Pahl, eire hei scheif wasset. | Hannover | Bind den Baum an den Pfahl, ehe er schief wächst. |
Bis düsse Dage! | Westmonsterland/Bocholt | Auf Wiedersehen. / Bis die(se) Tage. |
Bist 'n plietschen Dutt | Hamburg | Bist ein schlaues Kerlchen |
Blaffers sünd keen Bieters. | Krummhörn/Upleward | Hunde, die bellen, beißen nicht. |
Bohntjes, grön Bohntjes mit Speck, all anner laat weg | Krummhörn/Upleward | Bohnen, fette grüne Bohnen, die lohnen |
breed as lang | Krummhörn/Upleward | Jacke wie Hose |
Buen is en Lust, awer wat dat Enne kostet, dat heww´eck nich weet'n. | Hannover, Calenberg | Bauen ist eine Lust, aber was das Ende kostet, das hab´ ich nicht gewußt. (alte Hausinschrift) |
Bur blift en Bur un wenn hei slöpt bet Middag. | Hannover | Bauer bleibt Bauer und wenn er schläft bis Mittag. |
Buskaasje, wat hest du 'n Wull up Kopp | Krummhörn/Upleward | starker Haarwuchs, struppiges Haar |
Da hätt woll'n Fort'e freuschtücket | Untereichsfeld | Gleiche Bedeutung wie: "Die spinnen, die Römer" |
da hög ick mi över | Bremen | darüber freue ich mich |
Da warrscht De oold as wii ne Kau unn läärscht doch immer noch datau | Braunlage, westliche Bodemundart | Da wirst Du so alt wie eine Kuh und lernst doch immer noch dazu |
Dai Foss fritt Huina un Guis up. | (nordwestliche) Altmark | Der Fuchs frisst Hühner und Gänse auf. |
Dan'n priggt de Habern | Elbdeich Rosenweide | Der kann sich nicht beherrschen |
Dann´n Pracher fallt dat letzte ut de Kiep | Elbdeich Rosenweide | Dem Armen fällt das letzte aus dem Korb. Bezieht sich auf Menschen, die nicht mit Geld umgehen können |
Dan'n kann's de Rübbn telln! | Elbdeich Rosenweide | Der ist aber abgemagert! |
Daor bliew mi met van 'n Kopp! | Westmünsterland/Bocholt | Ausspruch im Sinne von: Das will ich nicht hören (bzw. nicht wissen)! |
Dar har'n Uhl säten. | Wesermarsch | Es hat sich aufgelöst, es ist gegenstandslos geworden. |
Dar laat di nicht na verlangen | Wesermarsch | Warnung, ablehnender Rat. |
Dar sitt'n Nagel in. | Wesermarsch | Die Person ist stolz von Grundhaltung. |
Dat Bass jökt | Elbdeich Rosenweide | Die Haut juckt |
Dat beste iss ümmer, secht Jochn Brümmer, sick an de eegn Nääs to fatn und anner Lüh in Ruh to latn! | Elbdeich Rosenweide | Das beste ist immer, sagt Jochen Brümmer, sich an die eigene Nase zu fassen und andere Leute in Ruhe zu lassen! |
Dat Bett iss so warm und de Fleu sünd satt! See uns Naber, wenn he de Tiet verslapen harr. | Elbdeich Rosenweide | Das Bett ist so warm und die Flöhe sind satt! Sagte unser Nachbar, wenn er die Zeit verschlafen hatte. |
dat dat dat gifft | Bremen | was es nicht alles gibt, Ausdruck gelassener Überraschung |
Dat driff een um Huus un Hoff … | Heinkenstruck/Süderdithmarschen | Das treibt jemanden in den finanziellen Ruin … |
Dat drüppelt man blos | Bremen | Es tropft nur (bei Regen) |
Dat Etn wör je man Teen'n taarn | Elbdeich Rosenweide | Das war zu wenig Essen (Zähne zum Narren halten) |
Dat fleuht. | Elbdeich Rosenweide | Das Tiedehochwasser kommt. |
Dat früßt! | Elbdeich Rosenweide | Es friert! |
Dat gaat allet, nur dei Uitsche dei hucket | Borsumer Land | Das geht alles, nur die Kröte guckt/springt - ( auf die Frage was so geht...) |
Dat geiht dene ümme'n lüttjen Finger. | Hannover | Das geht dem um den kleinen Finger. |
Dat gießt as ut Mollen | Bremen | Es schüttet wie aus Wannen |
Dat givt all Slag Lüüd: Speellüüd un ook Muskanten | Oldenbrok Krs. Wesermarsch | Wenn zwei das Gleiche tun, so ist es nicht dasselbe. Oder auf Ausführung und Intention kommt es an. |
Dat givt Lüüd, dei könnt Kattenschiet in'n Düstern rüken | Uelzen | Wichtigtuerisch, schlaumeierhaft daherreden |
Dat givv't doch nee! | Westmünsterland/Bocholt | Das gibt es doch nicht! / Das ist doch nicht möglich! |
Dat griest in | Elbdeich Rosenweide | Es kommt schlechtes Wetter |
Dat gütt as ut Mollen | Bremen | Das schüttet wie aus Wannen |
Dat har leger warn kunt | Ostholstein | Das hätte schlimmer kommen können |
Dat Hau grüüst al. | Elbdeich Rosenweide | Das Heu ist zu trocken geworden, es bricht. |
Dat Heft nich iut de Hand gieben. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Die Kontrolle behalten. |
Dat houlucht. | Elbdeich Rosenweide | Es wird gutes Wetter. |
Dat Iis iss knubberich | Elbdeich Rosenweide | Das Eis nicht glatt gefroren |
Dat is 'n Woort. | Ostfriesland | Das ist ein Erpel. |
Dat is all mien! | Altes Land | Das gehört alles mir! (Ausdruck von Geiz, der altländer Bauern früher nachgesagt wurde) |
Dat is doch allns Schiet un Kaneel. | Angeln | Das taugt nichts (Dreck und Zimt) |
Dat is doch een Schnuufkatt | Dithmarschen/Steinburg | Das ist doch schnell gemacht |
dat is een Klacks för mi | Hamburg/Schleswig-Holstein | das ist eine Kleinigkeit für mich, das macht mir nichts aus, das ist schnell erledigt |
Dat is hier so begäng | Bremen | Das ist hier so üblich |
Dat is Jungheit, dat verwassst. | Wesermarsch | Das ist Jugend, das wird besser, das legt sich |
Dat is man, dat'n de Wies begeiht. | Wesermarsch | Jemand verhält sich äußerlich wie alle es machen, Mitläufer |
Dat is mi to um | Bremen | Das ist mir ein zu großer Umweg |
Dat is Murks! | Westmünsterland/Bocholt | Das ist schlechte/nachlässige Arbeit! |
Dat is noch jung Wark mit de Beiden, man na de Stuutweken komen de Broodweken | Krummhörn/Upleward | Flitterwochen, Hochzeitsreise |
Dat is ower küme Wark | Eichsfeld | Das ist zu wenig, das bringt nix |
Dat is schnell too. | Scheeßel/Niedersachsen | Das ist schnell erledigt. |
Dat is'n anner Kurn, sä de Möller un beet op'n Muuskötel. | 24787 Fockbek | Das ist ein anderes Korn, sagte der Müller und biss auf einen Mäuseködel. Sagt man, wenn jemand zwar merkt, dass etwas an einer Sache faul ist, er sich aber trotzdem auf der falschen Fährte befindet. |
Dat is'n Malheur, see de lütt buckelige Klempner, door harr he sien Nees an'n Teeketel fastlöt | Bremen | Das ist ein Malheur, sagte der kleine, buckelige Klempner, da hatte er seine Nase am Teekessel festgelötet |
Dat iss'n Lickup | Elbdeich Rosenweide | Das ist eine Kleinigkeit |
Dat iss'n rürige Familn. | Elbdeich Rosenweide | Das ist eine fleißige Familie. |
Dat is´n Vullheit as voor Gesche er Bett | Wesermarsch | Gedränge wie vor Gesches Bett |
Dat kaas in 'n Schosteen schriewen. | Westmünsterland/Bocholt | Das kannst Du abschreiben bzw. knicken. / Das ist verloren bzw. vergebens. |
Dat kan 'k nich | Elbdeich Rosenweide | Das kann ich nicht |
Dat Keppchen keule, de Feute warme, datt maakt dän bessten Dokkter arme! | Braunlage, westliche Bodemundart | Das Köpfchen kühl, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm! |
Dat kiddelt mi in Büx! | Friesländer Platt | Mein Hintern juckt! |
Dat krimmelt un wimmelt van Lüse. | Pommern | Es wimmelt von Läusen. |
Dat loopt as wen de Dübel Torf föhrt | Wesermarsch | Wenn alles glatt oder schnell geht |
Dat löpt sik t'recht. | Wesermarsch | "Das wird schon wieder.", Das läuft sich zurecht. |
Dat Peerd is läpsch loopen. | Ostfriesland - Carolinensiel | Das Pferd ist durchgebrannt (ausgerissen). |
Dat Perd steckt de Haver. | Wesermarsch | Übermütiges Pferd im Frühjahr, das im Winter keine Arbeit leisten mußte. |
dat pulscht man so | Bremen | es regnet stark |
Dat schack nich | Elbdeich Rosenweide | Das soll ich nicht |
Dat schall keen katholische Kaark warn. | Dithmarschen / Steinburg | Das soll keine katholische Kirche werden (Bei der Arbeit nicht zu pingelig oder pedantisch sein). |
Dat scheelt all watt | Probstei, Ostholstein | Das macht schon etwas aus, das bringt schon etwas |
Dat scheelt wat | Dithmarschen | Das bringt was, hilft weiter |
Dat stuff di dor bilanges! | Ammerland | Das geht ab! |
Dat treckt sick no'n Liev | Bremen | Das (Kleidungsstück) passt sich dem Körper an. |
Dat treggt wech | Landkreis Diepholz/ Rehden | Das zieht weg (bei schlechtem Wetter) |
Dat vertelle man ein, dei en Heot ohne Krempe up hät. | Greene/Kreiensen ostfälisches Platt | Das kannst du jemandem erzählen, der nich ganz richtig im Kopf ist. |
Dat ward de Mors all weerfinnen. | Stuhr-Brinkum | Das kannst du ruhig essen, auch nicht so Leckeres/Appetitliches wird gegessen. |
Dat ward ik di flüstern | Hamburg | Damit wirst du rechnen können |
Dat was tau de Tied, as dei Dewei noch en lüttjen Jungen was. | Hannover, Calenberg | Das war zu der Zeit, als der Teufel noch ein kleiner Junge war. |
Dat wigg nich | Elbdeich Rosenweide | Das will ich nicht |
Dat wugg woll | Elbdeich Rosenweide | Das wollte ich wohl |
Dat/de docht nix inne Wuddelsaat | Bremen | Das/der/die taugt nichts - in hohem Maße |
Datt kummt swatt hoch! | Elbdeich Rosenweide | Da kommt ein starkes Gewitter! |
Dau was du wost, de Lü kürts doch. | südliches Münsterland | Tue was du willst, die Leute sprechen doch darüber. |
daun deit lehren | Ostfriesland, Krummhörn | tun tut lehren = man lernt es, indem man es tut |
De Bessen is al ganz afbruukt. | Hinterpommern (Persantegebiet) | Der Besen ist schon ganz abgenutzt. |
De besten Stürlüe sünd an Land | Bremen | Die bestten Steuerleute sind an Land (Seemannsschnack, meint die ganz Schlauen) |
De Buer kennt sien Swien an'n Gang. | Schleswig-Holstein | Der Bauer erkennt sein Schwein am Gang. (an dessen Gang) |
De di hört und sütt di nich, mutt wunner denken watt du für´n Kerdl büß! | Elbdeich Rosenweide | Der dich hört und sieht dich nicht, muss verwundert denken,was du für ein mutiger Mann bist! |
De Dübel schitt up'n groden Bulten. | Bremen | Der Teufel sch.. auf einen großen Haufen. (Wenn einer, der schon viel hat, immer wieder noch viel bekommt oder gewinnt.) |
De Düvel schitt jümmers op den gröttsten Hupen | Hamburg | Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen (Wenn ein Wohlhabender gewinnt oder erbt) |
De Een seggt: "Ick seh Di", de Anner segt: "Dat freit mi", de Een seggt: "ick sup Di to", de Anner segt: "Dat do", denn ward n lütten Schluck sopen, denn seggt de Een: "Ick hebb Di tosopen" und de Ander seggt: "Hest den Rechten dropen" | Schleswig Holstein | Der Eine: "Ich sehe Dic", der Andere: "Das freut mich", der Eine: "Ich trink Dir zu", der Andere: "Das tu", dann wird ein Schnaps gekippt, der Eine: "Ich habe Dir zugetrunken", der Andere: "Du hast den Richtigen getroffen". (Trinkspruch: intesessant wird es wenn der Spruch immer schneller aufgesagt wird.) |
de Ehr andoon | Ostfriesland | die Ehre erweisen |
De Elw de geit | Elbdeich Rosenweide | Treibeis in der Elbe |
De Elw de steit | Elbdeich Rosenweide | Die Elbe ist zugefroren |
De Elw geit in Hemsärmel | Elbdeich Rosenweide | Die Elbe geht in Hemdsärmel (bei Sturm sind es die weißen Wellenkämme) |
De Flaach treckt umrüm. | Elbdeich Rosenweide | Ein Regenschauer zieht an uns vorbei. |
De hett aber von't Ledder trockn | Elbdeich Rosenweide | Der hat aber vom Leder gezogen. Heißt: Der hat "Klartext" geredet |
De hett gut schick. | Kreis Rendsburg-Eckernförde | Der/Die hat ein paar Pfunde zu viel. (schick wird bei uns mit einem langen i gesprochen) |
De is bannig good to foot ünner de Nees. | Hamburg | Der/Die ist redselig oder "sabbelich" |
De is ok mit bloot Mors up de Welt kamen | Ostfriesland | Der ist auch mit nacktem Hintern auf die Welt gekommen (der ist auch nichts Besseres) |
De iss aber von'n Fleesch falln! | Elbdeich Rosenweide | Der ist aber mager geworden! |
De Jungen un de Wichter gaon in de School bie de groten Eke. | Mönsterland / Westfaolen | Die Jungen und die Mädchen gehen in die Schule bei der großen Eiche. |
De Karnmelk mit de Mesförke äten. | Nortmoor | Die Buttermilch mit der Mistforke essen. Bedeutung: Etwas Unsinniges tun. |
De Keih kreeg dat birsen | Weyhe, Bremen | Die Kühe fangen an zu rennen, toben, springen rum |
De Keu kriecht dat birsen. | Elbdeich Rosenweide | Die Kühe rennen plötzilch über die Weide, weil sie von einem Insekt gestochen worden sind. |
de Klock nah vörn dreihen (Summertied) | Bremen | die Uhr vorstellen (Sommerzeit) |
de Klock terrüppels dreihn (Wintertied) | Bremen | die Uhr zurückstellen (Winterzeit) |
De Köksch und de Katt hebbt ümmer watt, de Jung und de Hund mööt teubn bitt watt kummt. | Elbdeich Rosenweide | Die Köchin und die Katze haben immer was (zum Essen), der Junge und der Hund müssen warten bis was kommt. |
De Löpel afgeven. | Meckl. Strelitz | Den Löffel abgeben. Sich verabschieden, versterben. |
De mehrsten Lüüd hebbt dat Geld vun beholen | Ditmarschen | Wer sein Geld zusammenhält, kommt zu was |
De Minschen werd te freuh ault un te late kleok | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Menschen werden vorzeitig alt und zu spät klug |
De nich will dieken mutt wieken | Ostfriesland, Friesland | Wer nicht deichen will muss weichen |
De Rau iss beter as de Kau | Elbdeich Rosenweide | Die Ruhe ist besser als das Essen |
De sitt prall up'n End | Bremen | Der oder die ist nicht zu bewegen, vom Stuhl aufzustehen |
De Storm päckt üm dat Hus. | Rügen | Der Sturm tobt um das Haus. |
De Sunn kiekt ut de Wolken. | Nordwestmecklenburg/Schwerin | Die Sonne guckt (schaut) aus den Wolken. |
De Tüften von unnen bekieken | Mecklenburg / Strelitz | Die Kartoffeln von unten ansehen (im Grab liegen) |
Dei bitt seck mit tahn Ratten dör 'n Tiun | Hannover, Calenbergisch | Der beißt sich mit zehn Ratten durch den Zaun; für jemanden, der gern streitet und zankt, und immer das letzte Wort behalten möchte |
Dei Düwel (Deubel) schitt jümmers up den gröttste Hucken. | Hannover | Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. |
Dei mit'n Kopp dörsch de Wand will, mutt seck nich wunnern, wenn hei seck ene Bule holt. | Hannover, Calenberg | Der mit den Kopf durch die Wand will, muß sich nicht wundern, wenn er sich eine Beule holt. |
Deipe Schwemmers und hauge Klemmers de weärd nich old. | Kernmünsterland bei Münster | Tiefe Schwimmer (Taucher) und hohe Kletterer die werden nicht alt (also Menschen die häufig sehr hohe Risiken eingehen). |
Den een sien Uul is den annern sien Nachtigall | Wriedel | Was dem einen die Eule, das ist dem anderen die Nachtigall |
Den eenen sin Uhl is den ännern sin Nachtigall. | Osnabrück (Südkreis) | Schönheit liegt im Auge des Betrachters. |
Denn is dat Lametta af. | Wesermarsch | das Ansehnliche, dekorative ist dahin |
di sikt woll de Hobern | Scheessel/Niedersachsen | dich sticht wohl der Hafer/übermütig sein |
Do hastn Doaler. Koifst Dik ne Kau, an Kälbchen datau. Dat Kälbchen hat an Schwänzchen, moakt dille dille Dänzchen. | Döhren, zw. Helmstedt und Oebisfelde | Handspiel mit einem Kind. Es wird über die flache Hand gestrichen und zum Schluß in die Hand gekitzelt. - : Da hast Du einen Taler. Kaufst Dir eine Kuh, ein Kälbchen dazu. Das Kälbchen hat ein Schwänzchen. Macht kille, kille Tänzchen. |
Do kanns de Mütz no smieten. | Nordfriesland | das taugt nichts - ist nichts wert |
Do wat du wullt, de Lüh snackt doch. | Elbdeich Rosenweide | Tuh was du willst, die Leute reden doch. |
Do, wat du wullt, de Lüüd snackt doch! | Ammerland | Mach was Du willst, es wird sowieso über Dich gesprochen! |
Dor (Westküste) kannst Fredag kieken, wer Sönndag to Kaffe kümmt. | Angeln und Schwansen | Da kannst Du schon am Freitag sehen wer am Sonntag zu Kaffee kommt. (Frotzelei der Angelner und Schwansener über die flachen Marschen der Westlüste. Leere Ödnis) |
Dor hebbt wei dat Ei, secht Butenscheun, dor harr em de Wurt inne Hand schetn. | Elbdeich Rosenweide | Da haben wir das Ei, sagt Butenschön, da hatte ihn der Erpel (männl. Ente) in die Hand gesch........! |
Dor hett een Uhl säten | Heidekreis | Da hat eine Eule gesessen. (Pech gehabt) |
Dor hett een Uul sät'n | Visselhövede/Soltau | Da hat eine Eule gesessen = Pech gehabt, war wohl nix. |
Dor hett en Uul setn | Elbdeich Rosenweide | Wenn ein gedachter Erfolg nicht in Erfüllung geht |
Dor is de Katt mit de Wies weglopen. | Elbdeich Rosenweide | Da ist die Katze mit der Weise (Melodie) weggelaufen (wenn jemand falsch singt). |
Dor kann en Snieder op danzen. | Bremen | Darauf kann ein Schneider tanzen (Es ist stabil (Wesereis) oder sehr hart (Grießbrei)) |
Dor kiek dat Schwien ut de annere Luk. | Kreis Rendsburg | Da sieht die Sache doch schon ganz anders aus. |
Dor klei di nich an. | Stuhr-Brinkum | Darum kümmere dich nicht, das sollte dir egal sein. |
Dor luur man op | Bremen | Warte nur, das passiert nicht |
Dör de Dör dör, up de Daal daal | Ammerland | Durch die Tür auf die Diele zu |
Dör tau, et treckt. | Hannover | Tür zu, es zieht. |
Dör to, et trekk! | Westmünsterland | Tür zu, es zieht! |
Dreih deck mal ümme up moine Seite. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Versetz dich mal in meine Lage. |
Dreiht jo nich um, de Plumpsack geiht rum, wer sick umdreiht oder lacht, kricht denn Puckel blau gemacht | Bremen | Fangspiel für Kinder im Kreis |
Dröhn nich rüm | Rügen | Red kein dummes Zeug |
Du bist mek son ollen Gnerp | Wolfenbüttel / Salzgitter | Gnerp = kauziger Typ |
Du hess imme wat te schieten un‘t te drieten. | Kernmünsterland bei Münster | Du hast immer was zu scheissen und in den Dreck zu ziehen, also immer was zu meckern und zu nörgeln. |
Du hest wohl Rötten op den Böwen. | Raum Cuxhaven | Du spinnst wohl. |
Du kannst Dekk draijen wii Du witt, de Arsch bliwwt immer hinne. | Braunlage, westliche Bodemundart | Du kannst Dich drehen wie Du willst, der Arsch bleibt immer hinten. |
Du kannst mi mol an Tüffel tuten | Meckl. VP. / Holstein | Du gehst mir am Ars.. vorbei |
Du kannst mi mol diddeln! | Bremen | Du kannst mich mal.......(was auch immer) Hafen-Jargon. |
Du kummst hiet mit de Nose nohn Bedde | Landkreis Gifhorn | Du gehst heute mit der Nase zuerst ins Bett (scherzhafte Bestrafung) |
Du olle Zäch | Scheeßel/Niedersachsen | Du alte Ziege |
Duun vergeiht, aver dösig blifft. | Hamburg | Betrunken sein vergeht, aber Dummheit bleibt. |
Dümmer as'n Bund Stroh | Dithmarschen Heinkenstruck | Mangel an schulischer Bildung (scherzhaft) |
Eaten, freaten supen, langsom choan un pupen | Eichsfeld | neudeutsch: Party machen und chillen |
Ebbeer Ebbeer ester, bring mie'n lüdde Schwester - Ebbeer Ebbeer uder, bring mie'n lüddn Bruder. | Elbdeich Rosenweide | Das sangen die kleinen Kinder früher, wenn der Storch im Frühling kam |
Eebn mal watt in'n Kropp higgn | Elbdeich Rosenweide | Zwischendurch was essen |
Eeiesmol piep in gang un denn peer utn graabn. | Oberer Drawehn/Ostheide | Erstmal ne Pfeife anstecken und dann das Problem lösen. Keine Hecktik/Alles in Ruhe überlegen/In der Ruhe liegt die Kraft/Erst denken und dann handeln |
Een an de Pann harr | Kreis Steinburg | Einen an der Pfanne haben - verrückt sein |
Een an'n Schandassel kriegen. | Osterrade in Dithm | Sich den Kopf stoßen. |
Een aulen Lüning fängse nich met Kaff | Tecklenburger Land u. Region Osnabrück | Einen alten (erfahrenen) Spatz fängst du nicht mit der Spreu bzw.,auf Menschen übertragen: "Einem weisen Menschen kannst du so schnell nichts weismachen!" |
Een Goos is en scheenen Vagel, för een to wenig, för twee toveel. | Land Wursten | Eine Gans ist ein schönes Essen, für einen zuviel, für zwei zuwenig. |
Een half Stieg | Landkreis Oldenburg | 6 Stück |
Een Kindken pissen laoten. | Mönsterland / Westfaolen | Ein Kind taufen lassen. |
Een Wink ophangen. | Wilstermarsch. | Über der Dielentür hängt ein weißes Handtuch als ein Signal dafür, dass das Essen fertig ist. |
Eene will nee anners un denn annern kann nee anners. | Westmünsterland/Bocholt | Der eine will nicht anders und der andere kann nicht anders. |
Eer datt de Fuule tweimal geit, schleept'e datt de Buuk wai deit. | Braunlage, westliche Bodemundart | Eh dass der Faule zweimal geht, schleppt er dass der Bauch weh tut. |
Eerst en Nees un denn de Brill. | Holstein | Erst eine Nase und dann die Brille. (Alles der Reihe nach) |
Eeten, freeten supen, sachte gaan un pupen, dat sleit an. | Oyten Krs. Verden | Essen, trinken und wenig Bewegung macht dick. |
Ei is´n Ei secht de Knecht biet edn to dann Buurn und langt nat grötste. | Elbdeich Rosenweide | Ei ist Ei sagt der Knecht beim essen zum Bauern und sucht sich das größte aus. |
Ein fiule Appel verdörft teihne. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Ein fauler Apfel verdirbt zehn |
Ein up de Feute tre'en | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Jemanden Bescheid geben; jemanden einen scharfen Hinweis geben |
Ek hebbe nemms an Moase eklaiet as meck sülms! | Hannover / Ahlten | Ich habe niemandem etwas Unrechtes getan, nur mir selbst! |
Ek sweate win Osse | Östlich Hildesheim - ostfälisches Platt | Stark schwitzen (Ich schwitze wie ein Ochse) |
Em priggt de Habern | Elbdeich Rosenweide | Ihm sticht der Hafer (albern - ausgelassen) |
En guen Nawer is bäter as en Fründ, dei wiet weg is. | Hannover | Ein guter Nachbar ist besser als ein Freund, der weit weg ist. |
En runzeligen Appel werd noch lange nich fiul. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Ein runzliger Apfel (Mensch) hält sich noch lange. |
Ers de Nähs und denn de Brill, denn wüllt wei seehn op't passn will. | Elbdeich Rosenweide | Erst eine Nase und dann eine Brille, dann wollen wir sehen ob es passen will. |
Et diu'ert meck | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Es tut mir Leid |
Et düürt eewig un dree Daage! | Westmünsterland/Bocholt | Sprichwort im Sinne von: Es dauert sehr lange! |
Et is overall wat - un da wo nix is, is ok wat | Landkreis Gifhorn (Braunschweiger Land) | Es ist liegt überall etwas im Argen, wenn man tiefer gräbt. |
Et werd nich tau heit egetten, we et ekotet werd. | Hannover | Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. |
Et werd nix seo heit egetten, wu et ekoket werd | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird |
Eten, suupen, puupen, dat mok buten | Bremen | Essen, saufen, pupsen, das mach draussen (Hinweisschild in Bremer Strassenbahnen) |
Etn un drinkn hölt Liev und Seel tohop! | Elbdeich Rosenweide | Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen! |
Fall inne bree | Elbdeich Rosenweide | Jemand der sich nicht vor die Füße schaut. und dabei viel zerstört |
Fell versupen | Oldenburg | Umtrunk nach der Beerdigung |
Fette Gööse noch denn Moors spicken. | Bremen | Wenn man Leuten, die schon alles haben, noch etwas schenken soll. |
Fieffinger is de beste Bootshaken | Bremen | Fünf Finger sind der beste Bootshaken (Seemannsschnack) |
Fiin jekau'et iss hallef vardau'et. | Braunlage, westliche Bodemundart | Fein gekaut ist halb verdaut. |
Fleitschepiepen | Hameln | Das war wohl nichts (Redew.) |
fleutchen - Dae Voss haet in de Not rinnefleutchet. | Döhren, zw. Helmstedt und Oebisfelde | pfeifen - Der Fuchs hat in die Nuß reingepfiffen.(Spruch, wenn die Nuß ein Loch hat und leer ist) |
Flööt in'n Kopp | Untereichsfeld | Flausen im Kopf |
Foiwe grade soin laten | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Etwas nicht so genau nehmen. Fünf gerade sein lassen. |
Föfftich Hektor bruuk'n keen scheune Oog'n | Land Hadeln | Fünfzig Hektar (Mitgift) brauchen nicht auch noch schöne Augen |
Friuslui'e un Heuhner latet seck nich droiben, man mött se locken. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Frauen und Hühner lassen sich nicht treiben, man muss sie locken. |
Furts no Hus un bats up Bitt. | Finkenwerder | Schnell nach Haus und ab ins Bett. |
Gah mi af! | Krempermarsch | Lass mich in Ruhe (damit) |
Gah mi af! | Holstein | Lass mich damit in Ruhe! |
Gau, fell, maak futt. | Krummhörn/Upleward | Mach schnell, lass Haare wehen. |
Geihst te innen Kräug, werste kläug. | Hohnstedt. Leinetal ostfälisch | Wenn du in den Krug gehst, erfährst du Neuigkeiten (man wird klug) |
Geit neet gifft neet | Rheiderland/Ostfriesland | Geht nicht gibt's nicht |
Glöfst mi dat? | Nordwestmecklenburg/Schwerin | Glaubst du mir das? |
Glücksägens Neijohr | Cloppenburg | Glück und Segen zum Neuen Jahr |
Gnärnde Wagens föhrt an längsten. | Dörverden, Krs. Verden Nds. | Knarrende Wagen fahren am längsten. (Soll bedeuten: Kranke oder Leidende leben länger) |
Gott helpe ju! | Kernmünsterland | Gott helfe Dir! (Begrüßung) |
Grappen in'n Kopp | Oldenburg | absonderliche Gedanken haben |
Greitchen mak mal op dat Fenster köke mal heröt, ek will di wat Nies vertellen: Du bis mine Bröt. | Hildesheim (uraltes Hildesheimer Platt, das leider ausgestorben ist. Bis in die 1950er Jahre konnte man es noch von etlichen alten Hildesheimern hören.) | Gretchen mach mal auf das Fenster guck doch mal heraus, ich will dir was Neues erzählen: Du bist meine Braut. |
Gricken in de Kopp hebben (in Angeln sagt man "Chricken inne Kupp"). | Angeln | Dummes Zeugs im Sinne führen. |
grienen as ne Dreeschmuus | Vorpommern, Loitz | übertrieben lächeln, um etwas zu bewirken |
groot in de Wöör (wesen); he is man groot in de Wöör | nördliche Wesermarsch | große Versprechungen machen (und wahrscheinlich nicht halten); er verspricht ja viel |
Gud enauch is schlecht siin Brauder. | Braunlage, westliche Bodemundart | "Gut genug" ist der Bruder von "schlecht". |
Haar ick een Hark hatt - haa ick harkt. | Nordfriesland | Hätte ich eine Harke gehabt - hätte ich geharkt. |
haar leiper kunnt | Hümmling (Landkreis Emsland) | hätte schlimmer kommen (oder sein) können |
Hai (bzw. Sai) lücht ohne rot tau warrn. | Helmstedt/ Oebisfelde | Er (bzw. Sie) lügt ohne rot zu werden. |
Halven Brand is wegschmeeten Geld. | Ostfriesland | Halb betrunken ist weggeschmissenes Geld. |
Hanöter gehöörd bi Lüü | Lüchow-Dannenberg... ich bin hier (vor 25 Jahren 'zugereiste') Storchenbeauftragte und hörte diesen guten Sinnspruch von meiner Vorgängerin | Der Storch sucht des Menschen Nähe (Horst-Bau) |
Harr de Hund nich scheeten, harr he 'n Hasen kregen! | Ostholstein | Hätte der Hund nicht sein Geschäft erledigt, hätte er einen Hasen gefangen. Wird Leuten entgegnet, deren "hätte" man nicht mehr hören kann. |
Harr de Hund nich scheeten, harr he 'n Hasen kregen! | Kreis Diepholz | Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte er den Hasen erwischt. |
Häi häff unner'n Tuun her frätt'n. | Im Emsland | Er hat unter'm Zaun her gefressen. Er ist "Fremdgegangen"! |
Hänget denn allet Leewensglikke aff von Päärd un Kau un Zikke ? All miin Leewent maaket Sinn, wenn ekk bloots taufreeden bin! | Braunlage, westliche Bodemundart | Hängt denn alles Lebensglück ab von Pferd und Kuh und Ziege? All mein Leben mach(e)t Sinn, wenn ich bloß zufrieden bin! |
Häs allweer stück'n krägen. | Emsland | Hast du wieder alles kaputtgemacht. |
He brasst dör de Gegend. | Elbdeich Rosenweide | Er raast durch die Gegend. |
He eet as een Schünendöscher | Heinkenstruck/Dithmarschen | Er ist ein großer Esser |
He fallt mit de Döhr inn't Huus | Elbdeich Rosenweide | Das bezieht sich auf Leute, die nicht schweigen können. |
He fraacht de Koh datt Kalf af | Elbdeich Rosenweide | Er fragt der Kuh das Kalb ab - Ein sehr neugieriger Mensch |
He fraacht di't Hemd vört Mors weg. | Ostfriesland | Er fragt dir das Hemd vorm Hintern weg. Er ist sehr neugierig |
He fragt dat Kalv von de Koh. | Wesermarsch | Er fragt penetrant. |
He fritt mi de Hoor von´n Kopp | Elbdeich Rosenweide | Er frißt mir die Haare vom Kopf. Er ist unersättlich! |
He harr ruig noch‘n beeten mitloopen kunnt. | Holstein-Hademarschen | Er ist zu früh verstorben - hätte ruhig noch mitlaufen können. |
He häff de Timmerlöö in 'n Dackstohl. | Westmünsterland/Bocholt | Redewendung für: Er hat einen Kater (im Kopf). |
He häff de Wiesheit met'n Schuumliäpel giätten. | Greven bei Münster | Er hat die Weisheit mit dem Schaumlöffel gegessen.(in großer Quantität) |
He häff eene inne Fietse! | Westmünsterland/Bocholt | Redewendung für: Er ist (stark) betrunken! |
He häff wat up'n Kasten. | Greven bei Münster | Er ist schlau |
He häff't nich guett in'n Kopp. | Greven bei Münster. | Er ist verrückt. |
He hett een an de Luk | Osterrade in Dithmarschen | Er ist nicht richtig im Kopf |
He hett een anne Pann | Heinkenstruck/Dithmarschen | Er ist nicht klar im Kopf |
He hett een in de Mütz | Ostfriesland | Er hat einen in der Mütze (er ist betrunken) |
He hett een sitten. | Ostfriesland | Er hat einen sitzen, er ist betrunken. |
He hett Flöt in'n Kopp | Elbdeich Rosenweide | Er hat Unsinn im Kopf |
He hett in´n Wispelneest pett | Elbdeich Rosenweide | Er hat in ein Wespennest getreten. Jemand hat etwas gesagt, was er lieber hätte verschweigen sollen! |
He hett nix an de Hacken. | Heinkenstruck/Dithmarschen | Er hat kein Vermögen. (wurde bei Heirat oft benutzt ) |
He hett sick inne Neddln sett | Elbdeich Rosenweide | Wenn jemand eine große Dummheit begangen hat |
He hett'n Brußn an'n Kopp | Elbdeich Rosenweide | Er hat eine Beule am Kopf |
He is all an 't verdrinken un häff noch ginn Water 'esehn! | Westmünsterland/Bocholt | Redewendung für Angsthasen: Er ertrinkt schon, obwohl er noch gar kein Wasser gesehen hat! |
He is baff | Elbdeich Rosenweide | Er ist total überrascht |
He is baff | Elbdeich Rosenweide | Er ist total überrascht |
He is klook as so'n Immen. He rückt de Kattenschiet in'n düstern... | Cuxhaven, Land Hadeln | Klug wie 'ne Imme (Biene). Riecht den Katzendreck im dunklen. (Klugscheißer) |
He is mit de hochdütsche Foot in de plattdütsche Schiet pett. | Holtsee, Kreis Eckernförde | Wenn einer aus der Stadt so tut, als ob er Platt sprechen könnte. |
He is noch nörgens 'ewest as achter Moders Pott! | Westmünsterland/Bocholt | Er ist noch nie woanders gewesen als zuhause! |
He is so dämlich as min Süster ehr Mann, den hebbt de Anten dootpett. | Bremen | Er ist so doof wie der Mann meiner Schwester, den haben die Enten totgetreten |
He is so händig as ne Nettelkönning. | Westmünsterland/Bocholt | Er ist so flink wie ein Zaunkönig. |
He is verdreiht | Ostfriesland | Er ist schlecht gelaunt |
He is n fixe Dutt | nördl. Schleswig-Holstein | Er ist ein plietscher Kerl (wörtl. "schneller Haufen) |
He iss buukt. | Elbdeich Rosenweide | Er hat Blähungen. |
He iss so klook as Roddnkrut. | Elbdeich Rosenweide | Er weiß alles besser! |
He iss so klook, datt he dat Gras wassn hört | Elbdeich Rosenweide | Er ist so klug, dass er das Gras wachsen hören kann |
He iss'n Buffbaff | Elbdeich Rosenweide | Mit diesem Menschen kann man nicht umgehen. |
He is'n Pastor, sä de Buer, he verdeent sin Geld mit Snacken. | Wesermarsch | Er ist ein Pastor, sagte der Bauer, er verdient sein Geld mit Reden. |
He keem mi in de Mööt | Ostfriesland | Er kam mir entgegen |
He kennt sößunveerdig un twee | Lübeck | Er kennt sechsundvierzig und zwei (Er weiß, dass der Taler 48 Schilling hat - ist gewandt in Gelddingen) |
He knippt de Katt in'n Düstern | Ostfriesland | Er kneift die Katze im Dunkeln (er ist unberechenbar) |
He krübbt wie de Snick in´n Teer | Elbdeich Rosenweide | Er kriecht wie die Schnecke im Teer (wenn jemand sehr sehr langsam geht)! |
He lacht sick kringelich | Elbdeich Rosenweide | Er biegt sich vor lachen |
He motbasst sick enen af | Elbdeich Rosenweide | Wenn jemand nach einer schweren Arbeit außer Atem ist |
He pett as en Pogg in'n Maanschien. | Wesermarsch | Er bewegt sich auffallend, es sieht spaßig aus. |
He pietzt los. | Elbdeich Rosenweide | Er läuft schnell weg. |
He sitt upn Bodderstock | Elbdeich Rosenweide | Er sitzt auf den Schultern |
He springt von enen Kluten up'n annern. | Wesermarsch | Er hat wechselnde "Geschäftsideen" oder blühende Projektionen, zu mehr Geld zu kommen. (s.a. Brakelmann & Co.) |
he stellt sick so buksch | Bremen | er ist bockig |
He stinkt as een Ülk | Bremen | übel riechender Mensch (z.B. nach Parfum, Gülle, Schweiss), er stinkt wie ein Iltis |
He ward so old as een Koh un lehrt doch jümmernoch dor to. | Bremen | Er wird so alt wie eine Kuh und lernt doch immer noch dazu (meint: zum Lernen ist man nie zu alt) |
He weer duun un dusselig | Dornum/Ostfriesland | Er war volltrunken |
He wiest em den Vagel up'n Boom. | Wesermarsch | Er dominiert die Gesprächsführung |
He/se wiest em/er den Vagel up'n Boom | Wesermarsch | Er/sie setzt seinen/ihren Willen durch. |
Hei fäuhert mit'n korten Wagen. | Hannover, Calenbergisch | Er fährt mit einem kurzen Wagen: ist schnell herausfahrend, regt sich schnell auf. |
Hei frett ass en Smett. | Südlicher Kreis Hildesheim (ostfälisches Platt) | Er frisst wie ein Schmied. (Er hat großen Appetit.) |
Hei het n gnatz ob dek. | südlich Hildesheim | Wut/Auf Sturm gebürstet sein. |
Hei het'n Buk as'n Ammann | Hannover | Der hat ein Bauch wie ein Amtmann (... ist wohlgenährt und schmerbäuchig) |
Hei kann äten as en Schüündöscher. | Hannover | Er kann essen wie ein Scheunendrescher (viel Esser) |
Hei loap tau äs een Schablünter. | 49577 Eggermühlen/Nördl. Osnabrücker Land | Er läuft herum wie ein Landstreicher / Vagabund. |
Hei or sei is een eegen Patrett | Artland Altkreis Bersenbrück | Er oder sie ist ein eigenwilliger Mensch |
Hei süppt ass 'ne Ihle | Leinetal, südlicher Landkreis Hildesheim | Er säuft (trinkt) wie ein Egel (Blutegel) |
Hei un soin ött | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Er und seine Frau oder seine Freundin |
Heini Fidi Fumfei, Fidi schitt des Büx twei. Mudder sett 'n Flicken vör, Fidi schitt dor woller dör! | Ammerland | Abzählvers beim Gummitwist oder Seilspringen |
Help mie mal up de Sprüngn! | Elbdeich Rosenweide | Vergessenes oder Erinnerungen wieder auffrischen |
He lücht! | Hamburg | Bezeichnung der Hafenarbeiter für einen großmäuligen Hafenrundfahrtsbegleiter |
Herr Paster: Dörch de Bloom: wüllen Se den Pott utlicken, oder sall ick datt doon? | Lübeck | Herr Pastor: Durch die Blume gesprochen: Wollen Sie das Unerlaubte tun, oder soll ich das machen? |
Hest em bi di? | Hamburger Hafen | Hast du ihn bei dir? Es handelt sich hier um den Flachmann (Schnapsbuddel) der Schauerleute |
Hett al sien Wissenschaft - secht dei oll Fruh. Un bint den'n Schau mit 'n Marring (uk Madding) tau | VG, Wolgast | Hat alles seine Wissenschaft - sagt die alte Frau. Und bindet den Schuh mit 'nem Regenwurm zu. |
Hickop un Snickop de gingen overn Steg. Hickop full rin - un wer keem good weg? | Wesermarsch | (Rätsel für kleine Kinder mit Schluckauf) |
Hock min Pert not Mölln to, anners nix as Hofernstroh - Hofernstroh un Kaff, Kaff, Kaff - löpt min Pert in draff, draff, draff. | Ostfriesland | Packe mein Pferd mit Haferstroh und Kaff (= Getreideabfälle), läuft mein Perd im Trab ... (Kinderreim wie "Hoppe, hoppe Reiter) |
Hoger rup see Jan, dor leevd he noch | Rheiderland/Ostfriesland | Höher hinauf sagte Jan, da lebte er noch |
Hol di an Gott, ick hol mi an'n Mast! | Bremen | Halt dich an Gott, ich halte mich am Mast fest (Seemannsschnack) |
hol di fuchtig | Campe | halt dich aufrecht, bleib gesund |
Hol di stief | Holstein | Kopf hoch / Bleib gesund |
Hol dien Klöter. | Schleswig Holstein | Halt deinen Mund. |
Holt för de Dör | Dorfmark-Bad Fallingbostel-Soltau | Holz vor der Tür |
Hopedod levd lang | Haselünne | Jemand, der tot gehofft wird, lebt lange |
Hunnich um´m Boort smeern | Elbdeich Rosenweide | Jemanden loben um gleichzeitig etwas gutes von dem jenigen zu bekommen |
Hüt danzt Pfieschenmeier. Jewwet se uus an halvet Schock Eijer. Jewwet se uus de Eijer net, sau lejjet de Hoinder owert Joar nich. Boom in de Höchste, da hangen de langen Wöste. Jewwet se uus de langen, de korten loat se hangen. Botter, Melk, Speck un Käs | Döhren, zw. Helmstedt und Oebisfelde | (Umsingen zu Pfingsten) Heute tanzt der Pfingstmeier. Geben Sie uns ein halbes Schock Eier. Geben Sie uns die Eier nicht, so legen die Hühner über das Jahr nicht. Oben unter dem Dach da hängen die langen Würste (hier Mettwürste gemeint). Geben Sie uns die langen. Die kurzen lassen Sie hängen. Butter, Milch, Speck und Käse nehmen wir auch mit auf dem Wege. ( Aus den, von den Konfirmanden des Dorfes eingesammelten Gaben, wurde von deren Müttern gemeinsam Eierback bzw. Rührei hergestellt und beim Kindertanz zu Pfingsten verzehrt.) |
Ick bün derteggen. | Westmünsterland/Bocholt | Ich bin dagegen. |
Ick bün een lütjen König, geefmi nich to wenig, laat mi nich to lange stahn, denn ick mutt noch wieter gahn, halli halli hallo, so geihts nah Bremen to! | Bremen | Ich bin ein kleiner König, gib mir nicht zu wenig, lass mich nicht zu lange stehen, denn ich muss noch weiter gehen.Halli halli hallo, so gehts auf Bremen zu! (uralter Spruch der Kinder beim Nikolauslaufen, um Süßes zu bekommen) |
Ick dacht, ick haa, ick schull - do währ de Büx all full | Nordfriesland | Ich dachte, hatte, sollte - da war die Hose schon voll (bei Durchfall zu lange gezögert auf die Toilette zu gehen). |
Ick mutt mol ut de Büx | Kreis Steinburg | Ich muss mal auf die Toilette |
Ick sech noch:"Vadder schlach dat Swien"! aber nee, he leut dat von de Heuner Dot perdn! | Elbdeich Rosenweide | Ich sagte noch: "Vater schlachte das Schwein"! Aber nein, er ließ es von den Hühnern Tot treten |
Ick segg noch Hannes slacht dat Swien, abber nee, he lett sick vonne Heuners doodpetten! | südl. HH | Ich sag' noch Hannes schlacht' das Schwein - aber nein, er lässt sich von den Hühnern tottrampeln! |
Ick will di wat mit Gras in de Supp | Region Cuxhaven | Das hast Du Dir so gedacht ... das läuft so nicht |
Ick will nich seggn dat du Dumm büss, abers wiet wiet trüch. | Elbdeich Rosenweide | Ich will nicht sagen, dass du dumm bist, aber weit weit zurück. |
Ick will nich seggn, dat du dumm büss, aber wiet wiet trüch | Elbdeich Rosenweide | Ich will nicht sagen,dass du dumm bist aber weit weit zurück! |
Ierst Not mäut (möt) kiert ward'n, secht dei Diern. Und haucht den Backelstroch tau Âbenhold. | VG, Wolgast | Die erste Not muss abgewendet werden, sagt das (Dienst-)Mädchen. Und zerhackt den Backtrog zu Ofenholz. |
Ik hau di eein ane Beck, dat die' Tannen inne Moors Klaveir spoelt. | Papenburg | Ich hau dir eine an die Backe, dass deine Zähne im Hintern Klavier spielen. |
Ik krich de Gräsen. | Bremen | Ich bekomme Furcht, Erschauern. |
Ik kum ut de chude chegend, wo de chrote cheele Cheorchin so chräsich chut chedein. | Spruch in/aus Angeln, weil dort das "g" am Wortbeginn häufig als ch gesprochen wird. | Ich komme aus der Gegend, wo die großen gelben Georginen (Dahlien) so besonders gut gedeihen. |
Ik mutt mol ut de Büx | S-H Kreis Steinburg | Ich muß mal austreten (Mann) |
Ik pack di ant Rämmelken. | Emsland | Ich pack dich am Kragen. |
Ik sat bestrain up de Endöer. | Westliches Münsterland Raesfeld, Erle, Rhade, Lembeck | Ich saß rittlings auf der Tennentür (Endtür). |
Ik wull die wat | Nordwestmecklenburg/Schwerin | Ich will dir was (im Sinne von ärgern oder streiten, bedrohen) |
Im Vörut bereken hett de Hund bescheten. | Raum Bremen | Im Voraus planen bringt nichts (es kommt eh anders) |
in een Törn | Bremen | in einem Zuge |
In'n Mutt paagen | Elbdeich Rosenweide | Im Morast (Schlick) bis über den Knieen im Sommer am Elbufer waaten. |
In'n Tüddel koomm | Hamburg | Durcheinander kommen |
in'n Selen gaan | Wesermarsch | die Zugtaue anspannen, arbeiten, wieder arbeiten |
inne Klatten kriegen | Bremen | miteinander in Streit geraten |
inschlachten | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | einschlachten; das Fleisch des geschlachteten Schweins als Fleisch und Wurst haltbar machen. Zum Vergleich: Obst, Marmelade un d Gemüse einkochen und haltbar machen. |
Is dat all dör? | Bremen | Ist das durch, gar? |
Is de Putt ok noch so scheef, dor passt en Deckel up | Elbdeich Rosenweide | Es handelte sich um schüchterne junge Leute, die probleme hatten, einen Partner zu finden. |
It man, smeckt schön! | Döhren, zw. Helmstedt und Oebisfelde | Iss mal, es schmeckt gut! |
Ja nu begriep di | Haselünne | Das begreif nun erstmal (Umgangssprachlich: Komm' mal drauf klar) |
Jeden Dag een Appel un de Doktor holt sien Sabbel | Bremen | Jeden Tag ein Apfel und der Doktor hält seinen Mund; sinngemäß: gesunde Ernährung ersetzt die Medizin/den Arztbesuch |
Juken, wullt wat up de Juken hebben? | Krummhörn/Upleward | Prügel kriegen |
Jümmer hungrich und meuch, (....) dat iss woll dee öllste Krankheit. | Elbdeich Rosenweide | Immer hungrig und müde, das ist wohl die älteste Krankheit. |
Kalver- un Kinnermoot mööt oule Lüüd Welten. | Elbdeich Rosenweide | Kälber- und Kindermaß müssen alte Leute wissen (wenn Kinder zu viel haben wollen) |
Kaunst bedder teeng Boam anproaten, de fladdert noch met de Blaa! | Grafschaft Bentheim | Gespräch zwecklos; will oder kann nicht zuhören/antworten |
Kämm di man erst äben ! | Papenburg | Kämme dich zuerst mal (im Sinne von: Beruhige dich!) |
Keen Bodder up'n Kopp hett, schall nich inne Sünn stahn. | Bremen | Wer Butter auf dem Kopf hat, soll nicht in der Sonne stehen. |
Kehr di an nix. / He het'n gooden Kehrdiannix | Wesermarsch | Jemand hat ein großes Phlegma, es ist ihm alles gleichgültig. - Personifizierte Grundbefindlichkeit. |
Kerl, wat is dat moig! | Bremen | Mann, was is das schön! |
Kiek ins an! | Krummhörn/Upleward | Sieh mal an! Schau an! |
Kiek mol wedder in. | Kreis Steinburg | Guck mal wieder hinein. / Komm mal wieder. |
Kiek nich in't Muuslock, kiek in de Sünn. | Bremen | Guck nicht in das Mauseloch, guck in die Sonne - Lebensweisheit/Zitat vom ehem. Bremer Bürgerm. Wilhelm Kaisen |
Kiek ut! | Dithmarschen/Westküste | "Pass auf!, Sieh hin!" Ruf beim Boßelkampf vor dem nächsten Wurf. (Verletzungsrisiko durch Fehlwürfe) |
Kiek ut | Westmünsterland/Bocholt | Warnung im Sinne von "Pass auf" oder "Guck dich um". |
Kiek, dor kümmt he un sien Feldwebel! | Holstein | Schau, da kommt er und seine Frau. |
Kien Ners inne Büxe, aver La Paloma fleiten | Emsland (Haselünne-Bückelte) | Sprichwort: Große Klappe, aber nichts dahinter |
Kinner und Kalbermaat mööt groode Lüü weetn. | Elbdeich Rosenweide | Kinder und Kälbermaß müssen erwachsene Leute wissen (das bezieht sich auf Essen und trinken) |
Kinner, Kinner, weset still: Sünner Klaas nu kaomen will. Krupet achter de Mouder. | Emsland, Meppen | Kinder, Kinder, seid still, Sankt Niklas will nun kommen, verkriecht euch hinter der Mutter. |
Klauke Häuhner legget ok mal in de Netteln un verbrennt seck den Aas. | Hannover | Kluge Hühner legen auch mal in den Nesseln und verbrennen sich den Hintern. |
Klaukschieter möten buten blieben. | Hannover | Klugscheißer müssen draußen bleiben. |
Klei di an'n Mors! | Wesermarsch | Ausdruck der Verachtung |
Klei mi an de feut | Hamburg | Du kannst mich mal |
Klei mi an de Höhnerfööt. | Cuxland | Kratz mich an den Hühnerfüßen (wörtlich) - Bedeutung: Rutsch mir den Buckel herunter. |
Klei mi an mors! | Bremerhaven, Cuxhaven | Du kannst mich mal! (...an den Hintern fassen) |
Klei mi ann de Hack! | Angeln | Du kannst mich mal! |
Klockslag gah even hen un hör | Krummhörn/Upleward | Bekanntmachung durch Anschlagen der Turmglocke |
Klook as een Imm. | Kreis Rendsburg | Da hat wohl jemand die Weisheit mit dem Löffel gefressen. |
Klookschieters un Meckerbüddels buten blieben | Bremen | Klugscheißer und Meckerer draußen bleiben (Spruch im Laden eines Orthopädieschuhmachers in Bremen) |
Kloppe anbei'en | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Schläge androhen |
Klövte Schwienschiet un dicke Riis | Flensburger Umland | Antwort für Neugierige, was es wohl zu essen gäbe (und man es nicht verraten möchte) wörtlich "gespaltener Schweinedreck mit dickem Reis" |
Kneepe im Kop | Hildesheim | Unsinn im Kopf |
Knook, Plünn, olt Iesen | Bremen | Knochen, Lumpen, Alteisen - Ruf des Lumpensammlers, wenn er früher durch unsere Straßen zog |
Koffie un Leev sünd heet an besten. | Bremen | Kaffee und das Leben sind heiß am besten. |
Kole Feut un Nordenwind gift en krusen Büdel un en lütten Pint | Hamburg | Kalte Füße und Nordwind gibt krausen Beutel und kleinen Penis (Körperliche Reaktion auf ungemütliches Wetter) |
Kott för Tante Meier in de Büx. | Kreis Rendsburg | Dicht daneben ist auch vorbei. |
Kreiht de Haan up'n Mess ennert sick dat Weer oder dat blift wiet iss! | Elbdeich Rosenweide | Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist! |
Kröpel / Jeden Kröpel römt sien Kruck. | Wesermarsch | Krüppel, Invalide / Jeder Krüppel lobt seine Krücke. |
Kruse Hoor und krusen Sinn, sitt de Dübel dree mol in! | Elbdeich Rosenweide | Krause Haare, krauser Sinn, sitzt der Teufel dreimal drinn! (Das bezieht sich auf junge Mädchen, die zuviel Temperament haben). |
Kum rin, kiek ut, döör de döör döör. | Ostfriesland | Komm rein, guck dich um, durch die Tür durch. |
Kumm mi nich an de Farv | Holstein | Komm mir nicht zu nahe |
Kumm mi nich an ne farf | Visselhövede | Komm mir nicht zu nah |
Kumm mi nich inne Mööt | Bremen | bleib mir von der Pelle, wage es nicht |
Kumm rin un snack di ut. Gah rut un holt dien Snut. | Hannover | Komm rein und sprich dich aus. Geh raus und halte deinen Mund. |
Kunnst nüscht moken bi, schasst kieken to! | Angeln | Wenn Du nichts dran machen kannst, musst Du (eh) zugucken. |
Kümste üewern Rüen rüewer, kümste auk üewern Stiärt rüewer. | Riesenbeck bei Münster in Westfalen | Schaffst du es über den Hund, schaffst du es auch über den Schwanz. (Bedeutung: Wenn man das Schlimmste überstanden hat,geht der Rest wie von selbst.) |
Laat mi an Land | Wilstermarsch | Lass mich an Land bleiben ... ich will damit nichts zu tun haben |
Laat us noch een övern Knorpel pulschen | Bremen | Lass uns noch einen zusammen Trinken |
Lau ösch mol 'n betten hinsetten | Östlich Hildesheim - ostffälisches Platt | Lass uns mal ein wenig hinsetzen |
Lecks Kott an'n Mors | Mecklenburg/Strelitz | Leck die Katze am Arsch (Leck mich am Arsch, du kannst mir den Buckel runterrutschen) |
Leever de See plögen as dat Land | Bremen | Lieber die See pflügen als das Land (Seemannsschnack) |
Legen deit he nich, aber he nümmt dat mit de wohrheit nich so genau | Ostfreesland | Erlügt nicht, aber mit der Wahrheit nimmt er es nicht so genau |
Liich-ut-dreier | auf der Geest Löwenstedt | Licht-aus-Macher |
Loat di nee hossebossen. | Westmünsterland/Bocholt | Lass dich nicht aufhetzen. / Lass dich nicht fertigmachen. |
Loot di Tiet is ok een Walzer | Stuhr-Brinkum | Immer mit der Ruhe |
Lot di man Tied is ok een Walzer | Kreis Stormarn | Laß dir Zeit |
Lot di tied is ok een Walzer. | Bremen | Immer mit der Ruhe. |
Lögen hewwet korte Beene | Hannover | Lügen haben kurze Beine. |
Lüttge Burdeern von Dörpe worümme bist du so glatt (chic), wutt du nare Kerken orra wutt du nare Stadt? Eck will nich nare Kerken, eck will nich nare Stadt. Eck will na mien Brürgamm, dorümme bin eck so glatt. | Petershagen-Frille | Kleines Bauernmädchen vom Dorfe, warum bist du so glatt (chic angezogen)? Willst du zur Kirche oder willst du zur Stadt? Ich will nicht zur Kirche, ich will nicht zur Stadt. Ich will zu meinem Bräutigam, darum bin ich so glatt. |
Maanmanntje, de M. is sachs keen Frauminske | Krummhörn/Upleward | Der Mann im Mond ist jawohl keine Frau. |
Maanmanntje, de M. is sachs keen Frauminske | Krummhörn/Upleward | Der Mann im Mond ist jawohl keine Frau. |
Maaten, Maaten gaue Mann, dei et walle daune kann, mit Appel und mit Beien, Nürte, Gottwohlmeien, junge Fraue backe mie ein Kauken, ick kann nich mehr lange raupen, ick kann nich mehr lange stille stoan, ick mott no serm Stünne ünnerwegens goan. | Warmsen, Südkreis Nienburg | Sprechgesang zum Martinstag der von Kindern mit einem Laternenumzug von Haus zu Haus vorgetragen wird. "Martin, Martin, guter Mann der es wohl tuen kann, mit Äpfeln und mit Birnen, Nüssen, Gottes Wohlgefallen, junge Frau back mir ein Kuchen, ich kann nicht mehr lange rufen, ich kann nicht mehr lange still stehen, ich muss noch sieben Stunden unterwegs sein.“ |
Mak dei Dör vun buten tau. | Hannover | Mach die Tür von außen zu. (geh raus, verschwinde) |
Man kann woll 'n olen Heckpaal upzieren. | Wesermarsch | Man kann wohl einen alten Heckpfahl aufzieren - wenn sich eine Person auffällig anzieht. |
mang de Eier | Dithmarschen | Wörtlich übersetzt: "bei/zwischen den Eiern" . Die Bedeutung ist aber: "am Boden" (liegend/stehend). Die Eier wurden, damit sie kühl standen, in der Speisekammer an den Fußboden gestellt. Wenn also etwas "mang de Eier" ist, ist es am Boden. |
Mannslüd sünd Dickköpp | Dorfmark-Bad Fallingbostel-Soltau | Männer sind Dickköpfe |
Marie Mara Maruschkaka du hess je scheebe Been, denn treckt wei die dann Nachtrock an, denn iss dat nich to seen. | Elbdeich Rosenweide | Marie mara Maruschkaka du hast ja schiefe Beine, dann ziehen wir dir den Nachtrock an, dann ist das nicht zu sehen! |
Marks Müüs? | Bremen | Merkst Du was? |
Mäkens, de dor fleit un Höhner de dor kreit, sünd wert, dat man jem den Hals umdreiht | Bremen | Mädchen, die da pfeifen und Hühner, die da krähen, sind wert, dass man Ihnen den Hals umdreht |
Märten-Gaitling, he kann flaiten äs än Märt'n-Gaitling | Münsterland | Märzen-Amsel, er ist gut drauf, er ist vergnügt |
Melk öwwerkocken laoten. | Westmünsterland/Bocholt | Milch überkochen lassen. |
Mennig Hannen, Hannig Enn | Snevern | Viele Hände, Schnelles Ende... wenn alle zusammenarbeiten, ist die Arbeit schnell getan |
Mi geit'n Licht up! | Elbdeich Rosenweide | Es fällt mir wieder ein. |
Mi is so plümerant to mot | Hamburg/Schleswig-Holstein | Mir ist ganz flau/übel, ich habe ganz weiche Knie |
Mie geit'n Licht up | Elbdeich Rosenweide | Mir fällt was vergessenes wieder ein |
Mien lüddn Pummel | Elbdeich Rosenweide | Anrede für ein kleines süßes Kind |
Mit Die upp'n Piepenkopp - un denn lang de Breestraat, door kannst vöör Lachen nich smöken! | Lübeck | Mit Dir auf dem Pfeifenkopf - und dann die Breite Straße entlang gehen, dann kann man vor Lachen nicht rauchen. |
Mok wat du wullt, de Lüü snackt doch | Bremen | Mach was du willst, die Leute reden so oder so |
Molle, 1. (Wostmolle) 2. Kust dik in diene Molle rinron bzw. rinrodn | Helmstedt/Oebisfelde | 1. großer ausgehölter Holzbehälter zum Wurst machen; 2. großes Federbett, in das man sich einkuschelt (Kannst dich in deine Molle reinroden) |
Mooi warm seten un mooi Snackeree hart. | Wesermarsch | So bedankt sich jemand beim Gastgeber für einen Besuch. |
Mook, wat du wullt, de Lüüd schnackt doch. | Bremen | Egal, was du auch tust, die Leute tratschen doch über dich. |
Morgenrot, bringt hüüte noch Water in'n Soot, Abendrot, ward morgen dat Weer good | Bremen | Wetterspruch: Morgenrot bringt heute noch Wasser in den Brunnen, Abendrot - wird morgen das Wetter gut |
Mors ant Dieselboom schmieten. | Brookmerland - Norder Platt | Trotzig und beleidigt reagieren |
Moss, de hann'n sick all längere Tied in't Moss | Nordmünsterland/Rheine | Moos, es schwelte bei ihnen schon längere Zeit im Moos (Spannungen, Ärger) |
Mööch und satt, wie scheun iss dat. | Elbdeich Rosenweide | Müde und satt, wie schön ist das. |
Mut dat dann wessen? | Westmünsterland/Bocholt | Muss das denn sein? |
Muttentitten dengeln | Wesermarsch | wenn jemand die Schneide von Sense oder Sichel nicht gleichmäßig austreibt sondern Muttentitten hineindengelt. |
Näischierich bün ik nich, aver wäten woll ik dat wall | Emsland (Haselünne-Bückelte) | Sprichwort : Neugierige Person, die immer wieder nachfragt |
Näischierich bün ik nich, aver wäten woll ik dat wall. | Emsland (Haselünne- Bückelte) | Ich bin gar nicht neugierig, aber mich interessiert das schon. |
Nee mer alle Köppkes inne Kaste häm. | Westmünsterland/Bocholt | Nicht mehr ganz bei Trost sein. |
Nich all op'n Böhn hebben | Bremen | Nicht ganz richtig (im Kopf) sein |
nich ganz goorbackt | Rügen | ein bißchen dämlich bzw. nicht ganz normal |
Nich lang schnacken, Kopp in Nacken | Ostfriesland | Trinkspruch - Aufforderung einen Schnaps zu trinken |
Nich lang snacken, Kopp in'n Nacken. | Hannover | Trinkspruch... Nicht lange reden, Kopf in den Nacken |
Nikolaus de grote Mann, kloppt an aale Dören an, lüttjen Kinnern gift he wat, grote stickt he in den Sack, halli halli hallo so geihts nah Bremen to!" | Bremen/Brinkum | Nikolaus der große Mann, klopft an alle Türen an, kleinen Kindern gibt er was, große steckt er in den Sack, halli halli hallo, so gehts auf Bremen zu! (uralter Spruch der Kinder beim Nikolauslaufen (6. Dezember), um Süßes zu bekommen) |
Nimm di nix vör, dann sleiht di nix fehl. | Friedland / Ostfriesland | Nimm dir nichts vor, dann kann dir nichts daneben gehen. |
nipp un nau | Stuhr-Brinkum | ganz genau, akribisch |
Nischt is for ümer, åwer wij koine soo daue as wen wij dat ni waite. | Brasilien (Pomerano) | Nichts ist für immer, aber wir können so tun, als ob wir das nicht wissen/davon nichts wüssten. |
Nix as Kneep in'n Kopp | Hannover | Nichts als Unsinn, Blödsinn im Kopf |
Noa Bedde goan (hengoan). | Westmünsterland/Bocholt | Zu Bett gehen. |
Nörgens bäter as in Bokelt. | Westmünsterland/Bocholt | Es ist nirgends besser als in Bocholt. (Wahlspruch der Bocholter, der die Verbundenheit der Einwohner mit ihrer Stadt zum Ausdruck bringen soll.) |
Nu bünk baff. | Elbdeich Rosenweide | Nun bin ich sprachlos. |
Nu isst dor rut, de Jung heet Miene. | Elbdeich Rosenweide | Sagte der Bauer, als sein "Hoferbe" geboren war. |
Nu man in dei Klapp, morgen is uk en Dag. | Pommern | Nun aber ins Bett, morgen ist auch ein Tag. |
Nu muött wie et rundkieken! | Nordmünsterland/Rheine | Nun wollen wir uns einmal alles ansehen! |
Nu schiet di man nich inne Büx | Mecklenburg Rostock | Nun mach dir mal nicht in die Hose |
Nu weene man nich, nu weene man nich, in'n Backaben staht Klüddn, dat weest du man nich. | Elbdeich Rosenweide | Nun weine man nicht, nun weine man nicht, im Backofen stehen Klöße, das weiß du ja nicht! Kleine Kinder wurden früher so getröstet. |
och Heer ja! | Krummhörn/Upleward | Stoßseufzer |
Oh du lêve tyde! | Ostfriesland | Oh du meine Güte! |
Ok de kloken Höhner schieten mal in de Netteln | Elbe-Weser | Auch die Superschlauen liegen mal daneben |
Older helpet vor Dorheit nich. | Hannover | Alter hilft vor Torheit nicht. |
Ollens watt recht is, Heemd höt inne Büchsen. | Münster/ Osnabrück | Alles was recht ist, Hemd gehört in die Hose. |
over'n Snabel halen | Wesermarsch | (billig, vielleicht auch nicht ganz legal und fein) Eigentum erwerben |
Öm Samer es et oft to heet. Un Wintersch frört't an Händ un Föt. | Ostpreußen | Im Sommer ist es oft zu heiß. Und winters (im Winter) friert's an Händen und Füßen. |
Pieterpater, schiet in't Water | Bremen | Pieterpater (Kosewort), mach ins Wasser (wurde uns als kleinen Kindern gesagt, wenn wir im Wännchen saßen) |
Pieterpater, schiet in't Water | Bremen | Pieterpater (Kosewort), mach ins Wasser (wurde uns als kleinen Kindern gesagt, wenn wir im Wännchen saßen) |
Prost, wer nix hett, de hoost. | Bremen | Trinkspruch: Prost, wer nichts hat, der hustet. |
En Brill köpen un froi'en, dat mösst diu jümmer noch sülm maken. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Eine Brille kaufen und heiraten, das musst du immer noch selbst machen. |
Geo'en dagg seggt de Biu'er, wenne inne Stadt kümmt | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Aufforderung zum Grüßen |
Reegt di man nicht up, seg de Hahn un denn freet he den Regenwurm up | Schleswig-Holstein | Reg dich man nicht auf, sagt der Hahn, und dann frisst er den Regenwurm auf |
Regnet dat Blosen, regnet dat dre Dag | Bremen | Regnet es Blasen, regnet es drei Tage lang |
Rennlich mag eck geren sien, sä dei Fru, do hale sei en Besen un fege den Disch af. | Hannover | Reinlich mag ich gerne sein, sagte die Frau, da holte sie einen Besen und fegte den Tisch ab. |
Rinn inne Pantinen! | Braunschweig | Rein in die Schuhe. Im übertragenen Sinne 'Los geht's!'. |
Roland mit 'n Wappenrock, steiht so stief as wi een Stock. | Bremen | Roland (Wahrzeichen von Bremen) mit dem Wappenrock, steht so steif wie ein Stock. |
Roland mit dat kruse Haar, Wat he kickt so sunnerbar! | Bremen | Roland (Wahrzeichen von Bremen) mit dem krausen Haar, was sieht er aus so sonderbar! |
Roland mit de spitzen Knee, segg mol, deit di dat nich weh? | Bremen | Roland (Wahrzeichen von Bremen) mit den spitzen Knien, sag mal, tut dir das nicht weh? |
Ruten - kricht een up de Schnuten | Bremen | Rot kriegt eins aufs Maul - sagte meine Oma beim Kartenspielen - also schwarz übertrumpft rote Karten |
Sabbel nich, dat geit! | Leer/Ostfriesland | Hör auf zu lamentieren, das funktioniert so, wie ich gesagt habe. |
Sabbel nich, dat geit. | Hannover | Rede nicht, das funktionert. |
sägns Neijaohr | Emsland | Kurzform für den Neujahrsgruß: ein gesegnetes neues Jahr |
Scheet vun wieden - he is besopen | Dithmarschen | Zuschauerspruch am Fußballplatz: Schieß aus der Entfernung, er (der Torwart) ist betrunken |
Schient de Sünn upp natte Blatt, dann givt dat bald wedder wat! | Mecklenburg | Scheint die Sonne auf das nasse Blatt, dann gibt es bald wieder was! |
Schient de Sünn upp'n natten Steen, gift dat bald wedder een. | Mecklenburg, Plau | Scheint die Sonne auf'n nassen Stein, gibt es bald wieder einen. (einen Regenschauer) |
Schiet am Boom is ok‘n Bloom | Bremen | Kacke am Baum ist auch eine Blume |
Schiet an'n Boom. | Bremen | Ist egal, ich gebe auf. |
Schiet di wat | Bremen | Du kannst mich mal |
Schin de Sün upp n nattn Busch, gifts glixs wedder n nigen Husch | Stralsund & Umgebung (MV) | Scheint die Sonne auf einen nassen Busch gibt es gleich wieder einen neuen Schauer (Regen) |
Schluck un ik güngen over't Diek. Schluck bleev dor un ik keem weer. | Ostfriesland, Jarssum | Schluck und ich gehen über'n Deich. Schluck bleibt da und ich komme wieder. |
Schluckupp un ick güngn over't Meer, Schluckupp bleev dor un ick keem weer. | Aurich, Ostfriesland | Schluckauf und ich gingen über's Meer, Schluckauf blieb dort und ich kam wieder. (Zu zitierender Spruch bei hartnäckigem Schluckauf.) |
Schluckupp unn eck leip'n obern Stech, Schluckupp fäll rin, eck leip wech. | Petershagen-Frille | Schluckauf und ich liefen übern Steg, Schluckauf fiel rein, ich lief weg (dreimal schnell hintereinander aufgesagt, soll der Schluckauf verschwunden sein). |
Schluckupp, luckup, leev linge, lange Ledder, kumm'n Leevtach nich wedder. | Schleswig-Holstein - Lauenburg | Schluckauf, schau-auf (= Reim), lauf die lange Leiter hoch und komm nie wieder. = zu wiederholen, um Schluckauf los zu werden |
Schniederscheer schnitt scharp, scharp schnitt Schniederscheer | Bremen | die Schneiderschere schneidet scharf - ein Zungenbrecher |
Schnückup un ich gingen över't Meer, Schnückup bleev dar un ich kwem Weer. | Landkreis Leer Ostfriesland | Schluckauf und ich gingen über das Meer, Schluckauf blieb da und ich kam wieder. Muss bei Schluckauf mit angehaltenem Atem gesprochen werden. |
Schost daumol sein dau Baast ick kreige dick in Nacken. | Peine | Sollst du mal sehn du Lümmel/Biest, ich kriege dich im Nacken/Genick |
Schöönheit vergeiht, Hektar besteiht. | Dithmarschen | Ratschlag bei der Auswahl des Ehepartners |
Se (he) röökt de Kattenschiet dör de Wand | nördliche Wesermarsch | Sie/er richt die Katzenscheiße durch die Wand: Person, die an Gerüchten und Klatsch interessiert ist. "hört das Gras wachsen" |
Se (he) röökt de Kattenschiet dör de Wand | nördliche Wesermarsch | Sie/er riecht die Katzenscheiße durch die Wand: Person, die an Gerüchten und Klatsch interessiert ist. "hört das Gras wachsen" |
Se hebbt sik nich truut. | Lübeck, Stormarn | Sie trauten sich nicht. |
Se hett d' Liev vull Arms un Benen. | Norden, Osrfriesland | Sie ist schwanger. |
Se willt all wol mit'n Steel arbeiten, man dor drof keen Kruck anween. | Wesermarsch | Sie wollen nur Schreibtisch-Berufe, mit dem Stift arbeiten. |
Sech mie un die, un dau verdaust dich nie. | Bielefeld, Ostwestfalen | Sag "mie" und "die", und du vertust dich nie. (Gemeint ist der im Hochdeutschen vorhandene Unterschied zwischen "mir" und "mich" bzw. "dir" und "dich") |
See iss kiddlich. | Elbdeich Rosenweide | Sie ist kitzelig. |
Sei könn mek mal appelbottern ... | Deister | Sie können mich mal ... |
Sien Mors hätt ook bloß twee Hälften. | Holstein | Sein Hintern hat auch nur zwei Hälften. Respektlosigkeit gegenüber vermeintlich Höhergestellten. |
Sitt op'n Sack | Hamburg | Geizhals |
So gau as mögglik | Westmünsterland/Bocholt | So schnell wie möglich |
So is dat Leven vun Sudermann, de eene schitt den annern an | Bremen | Gegenseitiges Hereinlegen und über den Tisch ziehen - frei nach dem Drama von Hermann Sudermann "Es lebe das Leben!" |
Gnärnde Wogens föhrt an' längsten. | Dörverden Kreis Verden | Knarrende Wagen fahren am längsten. Bedeutet: Wenn es jemanden schlecht geht, wird er noch lange leben. |
Stehle wat, denn heste wat, awer lat jeden dat Sienige. | Hannover | Stehle was, dann haste was, aber lass jedem das Seinige. (Man soll mit den Augen stehlen...) |
Stekröben na Lechtmess un junge Deerns over dartig, dar is dat Beste af. | Wesermarsch | Steckrüben nach Lichtmess und junge Mädchen über dreißig, verlieren an Wert. |
Stell di nich so vertaagen an. | Bremen | Sei nicht so zimperlich (verzogen).für 1 Person, die an eine Sache nicht so recht rangeht |
Stell henn de Kann' un nimm de Hann'. | Bremen | Stell hin die Kanne und nimm die Hand. Appell an jemanden, der ständig sagt "ich kann nicht". |
Stopp, stopp, Stüben Stack | Elbdeich Fliegenberg | Grölte ein Schiffer auf der Elbe, bevor sein Schiff im dichten Nebel gegen eine Buhne (Stackkopf) fuhr! |
Stur ist de Buer, een Riekel von Natur. Von voerne bitt he Di, von ächten beschitt he Di. | Kernmünsterland um Münster herum. | Stur ist der Bauer, ein Riekel (schlechter, bissiger Mensch) aus Natur. Von vorne beißt er Dich, von hinten bescheisst er Dich. |
Süss woll! | Elbdeich Rosenweide | Siehst du wohl! |
Taach wie Büxnledder | Elbdeich Rosenweide | Zäh wie eine Lederhose. Das bezieht sich auf viel zu zähes Fleisch. |
Tannen, ik hau di een vor Muul dat din Tannen int Moors Klavair spoelt. | Papenburg | Zähne, ich hau dir eine vors Mund, dass dir die Zähne im Hintern Klavier spielen. |
Täömiggaohn, Täömiggaohn - is den Düvel sien Bedde daon. | Kreis Unna | Müßiggang, Müßiggang - ist dem Teufel sein Bett machen. (Müßiggang ist aller Laster Anfang.) |
Tapps; De ole Tapps hest weer nich upepasset. | Hannover | Tölpel; Der alte Tölpel hat wieder nicht aufgepasst. |
tau, denn man tau | Braunschweiger Land | dann mach mal, dann los |
Taun Äten un taun Starben mott eine Tied hebben. | Hannover | Zum Essen und Sterben muss man Zeit haben. |
Teuf mol, min Meeken, da mot ik mol kieken. | Landkreis Gifhorn (Braunschweiger Land) | Warte mal, mein Mädchen, da muss ich mal nachsehen. |
Teuv man | Braunschweiger Land | Na warte |
To Bett, to Bett wer‘n Leevsten hett. Wer gokeen hett, mutt ok to Bett. | Hamburg | Ins Bett, Ins Bett, wer einen Liebsten hat. Wer keinen hat, muss auch ins Bett. |
To os Buckliear | Ostwestfalen/Bielefeld | Zäh wie Bockleder |
To'n groden Mors hört een grode Boxen | Stuhr-Brinkum | Wer sich viel zumutet, muß auch die Kraft oder die Mittel haben. |
Trütjenstohl / he/se sitt upn Trütjenstohl Trütjen sind Grillen. | Wesermarsch | Er/sie hat sein/ihr Arbeitsleben hinter sich, ist Rentner, Pensionär und macht sich negative, grillenhafte Gedanken. |
Tunt henn tunt her, tunt morgen mehr. | Elbdeich Rosenweide | Wenn jemand zuviel dummes Zeug redet. |
Tuusch, tuusch, tuusch - kumm mi nich wedder in min Huus. | Bremen | Tausch, tausch, tausch - komm nicht wieder in mein Haus. Früher ein Spruch unter uns kleinen Mädchen beim Glanzbildertauschen (sogenannte Oblaten) - also keinen Tausch rückgängig zu machen. |
Twischen Paaschen un Pingsten is een lustig Tied, da paaren sick de Vagels un de jungen Lüüd. | Bremen | Erklärung der Frühlingsgefühle: zwischen Ostern und Pfingsten ist eine lustige Zeit, da paaren sich die Vögel und die jungen Leute. |
un denn katteholla | Altenhagen, Kreis Schaumburg-Lippe | und dann aber los; ab dafür |
Uns Vadder kikt ut'n Fenster und secht "dat regnt"! Mama secht "wat mokt wei denn? Papa secht: "denn maakt wei dat wie de Wandsbecker! " Und wie maakt de dat"? "De laat dat ruhig regn"! | Elbdeich Rosenweide | Unser Vater schaut aus dem Fenster und sagt:" Das regnet"! Mama fragt:?"Was machen wir dann"? Vater: "Wir machen das so wie die Wandsbecker"! " Wie machen die das"? "Die lassen es ruhig regnen"! |
Up'n Heger kümmt en Feger | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Nach einem Sparsamen in der Familie folgt ein Verschwender |
up'n Kaneel passen | Bremen | Detektivisch über bestimmte Dinge etc. wachen |
Ut de Tütt wer`n | Bremen | Außer sich, durcheinander sein. |
Ut Kauhschiete Rosinen moken | Hoya und umzu | aus Kuhmist Rosinen machen = aus etwas Schlechtem, was Gutes machen |
Uut'n varzaageten Arsche kimmet kain freelicher Farz | Braunlage, westliche Bodemundart | Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz |
Ümmer sinnich mit de jungen Peer | Elbdeich Rosenweide | Das bezieht sich auf junge Leute, die lansam an Arbeit gewöhnt werden sollen |
Vagels, die an'n Morgen singt, holt abends de Katt | Bremen | Vögel, die morgens singen, holt abends die Katze - also den Tag nicht vor dem Abend loben. |
Van 't Hölzken op 't Stöcksken springen. | Westmünsterland/Bocholt | Vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen. (Vom Thema abkommen bzw. schneller Themenwechsel.) |
Veerlanner Piddlpöch | Elbdeich Rosenweide | riefen früher die Kinder über die Elbe von Rosenweide aus |
verlangen / Dar laat die nicht na verlangen! | Funnix / Ostfriesland | ablehnender Rat |
Vertell, vertell, do stinkst so scheun na Köm | Elbdeich Rosenweide | Erzähle, erzähle, du riechst so schön nach Schnaps |
Vlees is't beste Gemös, un dann kümp Woste. | Westmünsterland | Fleisch ist das beste Gemüse, und dann kommt Wurst. |
Vo frisch Luf u frisch Bodde is no kain dood bläwe. (Redensoort) | Hinterpommern (Persantegebiet) | An frischer Luft und frischer Butter ist noch keiner gestorben. (Redensart) |
Vom Disch in de Wisch | Mecklenburg | Gleich nach dem Essen auf den Lokus gehen |
Lang un smal, dat lett man mal. Kort un dick het kienen Schick, man so as miene Maat, dat ziert de Straat. | Wesermarsch | Lang und schmal, das sieht schlecht aus. Kurz und dick hat keinen Schick. Doch so wie meine Statur, das ziert die Straße. (Von der Statur der Menschen) |
Vun beide Sieden wat, dat gifft en vulles Fatt. | Holstein | Von beiden Seiten was, das gibt ein volles Fass (Ratschlag, reich zu heiraten). |
Wart man, hai wart noch! Un sin alle wat worn! | Döhren, zw. Helmstedt und Oebisfelde | Warte mal, er wird noch! Und alle sind was geworden! |
Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich. | Riesenbeck bei Münster in Westfalen | Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. (Im Sinne von: Was jemand nicht kennt, darauf lässt er/sie sich nicht ein, das lehnt er/sie ab) |
Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich | Raum Bremen | Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. (= was nicht bekannt ist, wird abgelehnt) |
Wat de Buur nich kennt, dat frett he nich. | Bremen | Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. |
Wat den Eenen sien Uhl is, is den Annern sien Nachtigall. | Hamburg | Was der Eine nicht mag, mag der Andere gern. |
Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall | Holstein | Was für den einen eine Eule, ist für den anderen eine Nachtigall. Der eine sieht es so, der andere so - ist Geschmackssache. |
Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall. | Nordfriesland | Was dem Einen seine Eule ist dem Anderen seine Nachtigall. (Etwas ist Ansichtssache; über Geschmack lässt sich nicht streiten) |
Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall. | Heinkenstruck / Süder Dithmarschen | Es gibt über denselben Vorgang unterschiedlich Meinungen / Ansichten. |
Wat eine nich in'n Koppe het, dat mott'n in de Beinen hebben. | Hannover | Was man nicht Kopfe hat, muss man in den Beinen haben. |
Wat för 'n Spöll! | Westmünsterland/Bocholt | Was für ein Zustand! / Was für eine (unangenehme) Angelegenheit! |
Wat in de Melk tau plocken hebben | Hannover, Calenbergisch | Wohlhabend sein |
Wat in de Mund geiht, sünnigt nich, awer wat herut kummt. | Hannover | Was in den Mund geht, sündigt nicht, aber was da heraus kommt. (In den Mund geht das Essen, herauskommen können böse Worte) |
wat iutefreten häbben | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | etwas verbrochen haben; etwas Schändliches begangen haben. |
Wat jifft et hüde tau Middach? "Lüttche Hunne mit Stickebeern!" | Döhren zw. Helmstedt und Oebisfelde | Was gibt es heute zu Mittag? "Kleine Hunde mit Stachelbeeren!" (unleidliche Antwort auf die Frage nach dem Mittagessen) |
Wat ümme de Hand häbben. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Etwas zu tun haben, beschäftigt sein. |
watt in'n Kropp higgn | Elbdeich Rosenweide | schnell etwas essen |
Watt kiks mie an, watt lachs mie to, denks du, du büss mien Brut, du hess je'n veel to scheebe Snuut! | Elbdeich Rosenweide | Das sagten und neckten damals die Schulkinder untereinander auf dem Schulhof. |
Watt'n Weer weer, regn't unnert Döör döör. | Ostfriesland | Was für ein Wetter wieder, es regnet unter der Tür durch. |
Weet ick nix vun af | Bremen | Davon weiß ich nichts |
weller: Schluckop, loop lang Buuk rop, loop lang Leller, komm ni weller. | Ostholstein | wieder: Schluckauf, lauf den Bauch rauf, lauf die Leiter entlang, komm nicht wieder. |
Wenn de Buer nich schwemmen kann, lich et ant Water oder anne Badebuxe. | Riesenbeck bei Münster in Westfalen | Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es am Wasser oder an der Badehose. (im Sinne von: die Schuld nie bei sich selbst, sondern bei anderen oder in den Umständen suchen) |
Wenn de Dübel keen Tied hett, schickt he n' ool Wief | Hamburg- Barmbek | Wenn der Teufel keine Zeit hat, schickt er ein altes Weib |
Wenn de Göös Water seht, willt se supen | Wesermarsch | Angebotsaffine Verhaltensweisen (Werbung) |
Wenn de Kadd Gras frit, denn gift dat Regen | Elbdeich Rosenweide | Wenn die Katze Gras frißt, dann gibt es Regen |
Wenn de Katt sick putzt, denn kummt Besöök | Elbdeich Rosenweide | Wenn sich die Katze putzt, bekommt man Besuch. |
Wenn de Katt ut Huus is, danzen de Musen up Disch | Ostfriesland | Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch |
Wenn de Keu dann Mors in´n Wind stellt, denn gift dat Regen | Elbdeich Rosenweide | Wenn die Kühe den Hintern in den Wind stellen, dann gibt es Regen |
Wenn de Lüüs lies loopt up dann Kopp so henn und her, "tööf, denn laaf furts man Essig köpn, und schon loopt se dor nich mehr"! | Elbdeich Rosenweide | Ein altes Hausmittel gegen Kopfläuse! Wenn die Läuse leise laufen, auf dem Kopf so hin und her, lasst uns man gleich Essig kaufen und schon laufen sie nicht mehr. |
Wenn de Muus satt is, smeckt dat Mehl bitter | zwischen Weser und Elbe | Wenn die Maus satt ist, schmeckt (sogar) das Mehl bitter. |
Wenn du dien Teller leer itts, dann gifft dat morgen Goodes wedder. | Holstein | Wenn du deinen Teller leer isst, dann gibt es morgen Gutes wieder (nicht Wetter!) anstatt Reste. |
Wenn du dor henn schüss, wo du henn kikn deis, denn will ick de Haas wesn, secht de Drieber to dann Jäger de so schieln dä! | Elbdeich Rosenweide | Wenn du dahin schießt, wo du hin guckst, denn will ich der Haase sein. Sagt der Treiber zu dem Jäger, der so schielt! |
Wenn iuse'ein Lui'e hätt, denn sleit de Iuher jümmerteo. | Greene/Kreiensen - ostfälisches Platt | Wenn unsereiner (Arbeits-)Leute (zu bezahlen) hat, dann vergeht die Zerit viel schneller (die Uhr schlägt vermeintlich in kürzeren Abständen). |
Wenn Pingsten iss, wenn Pingsten iss, denn schlacht't use Voar enn Bock, denn danzt use Meume, denn danzt use Meume, denn flücht de Ro'e Rock. | Petershagen-Frille | Wenn Pfingsten ist, wenn Pfingsten ist, dann schlachtet unser Vater einen Bock, dann danzt unsere Mutter, dann tanzt unsere Mutter, dann fliegt der Rote Rock. |
Wenn't Eeten all is, mutt de Kööksch up'n Disch | Wriedel, Kreis Uelzen | Wenn das Essen alle ist, muss die Köchin auf den Tisch: sie steht dafür gerade |
Wenn't Ostern iss, wenn't Ostern iss, denn slacht uns Vaddern Buck, denn danzt uns Mudder, denn danzt uns Mudder, denn wackelt ehr de Rock. | Elbdeich Rosenweide | Meine Großmutter sang uns diesen Vers Ostern vor ( um 1940) |
Wer (a) seggt het, dei mott ok (b) seggen. | Hannover | Wer (a) gesagt hat, der muss auch (b) sagen. |
Wer den Pennje nich ehrt, is den Daler nix wert. | Hannover | Wer den Pfennig nicht ehrt, ist der Taler nichts wert. |
Wer nich kummt tau rechter Tied, de is siene Mahltied quiet. | Hannover, Calenberg | Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der ist seine Mahlzeit los. |
Wer seck wat upheget, dei het wat. | Hannover | Wer sich was aufhebt, der hat was. |
Wer sick för'n Pankooken henstellt, de ward dofor opfreten. | Stuhr-Brinkum | Wie man sich verhält (oder darstellt), so wird man auch behandelt (oder eingeschätzt). |
Wer sick för'n Peerappel henstellt, de ward dafor umstött | Stuhr-Brinkum | Wer sich lächerlich verhält, wird auch so behandelt |
Wer siin Jelld will flei'en saan, dai wendt ett an de Duuben | Braunlage, westliche Bodemundart | Wer sein Geld will fliegen sehen, der wendet es an die Tauben |
Wer veel fritt, de veel schitt | Bremen | Wer viel isst, der sch...... viel |
Wi sammelt wat för't Osterfüer, de oolen Teertonn' sind toi düer, wüllt ji de Freude mitbelewen, mööt ji uus n' paor Groschen gewen. Hewt ji Höhner, swatt un witt: Eier nehmt wi ook noch mit. Een is nix, twee ist wat, geewt ji uus dree, so gaoht wi uu. | nördliche Wesermarsch | Spruch der Kinder, die Geld für das Feuerwerk beim Osterfeuer sammelten. Nur wer den Spruch konnte, durfte mit sammeln. "Wir sammelt was für's Osterfeuer, die alten Teertonnen sind zu teuer. Wollt Ihr die Freude mit erleben, müsst ihr uns ein paar Groschen geben. Habt ihr Hühner, schwarz und weiss: Eier nehemn wir auch noch mit. Eins ist nichts, zwei ist etwas, gebt uns drei, dann gehen wir unseren Weg (= weiter). Lasst uns nicht zu lange stehen, denn wir müssen noch weiter gehen, wir müssen noch ganz zum Moor hinauf, dort gibt's welche mit der "Pfanne auf den Schopf" (wohl mehr des Reimes wegen; evtl.: dort herrschen rauhe Sitten). |
Wie ene Spendel in'n Haukhucken. | Hannover | Wie eine Stecknadel im Heuhaufen. |
Wie kannt angahn, dat en swadde Koh widde Melk gift? | Elbdeich Rosenweide | Wie kann es angehen, dass eine schwarze Kuh weiße Milch gibt? |
Wie kann't angaan, meerdn in'n Sommer und aal Boll-iis! | Elbdeich Rosenweide | Wie kann es angehen, mitten im Sommer und alles brüchiges Eis. (Das rief unser Nachbar, als er "sehr" alkoholisiert von einer Feier kam und mit beiden Füßen in den Frühbeetfenstern stand. |
Witten Tweern, schwatten Tweern, giezge Lüde geeft nich geern | Bremen | Weißer Zwirn, schwarzer Zwirn, geizige Leute geben nicht gern - Spruch der Kinder beim Nikolauslaufen, wenn die Gaben ausblieben |
Wo de een mit wuschen is, is de anner mit affdröcht | Stuhr-Brinkum | Menschen sind in ihrem Handeln widersprüchlich, nicht ehrlich |
Wo geiht Di dat? | Bremen und umzu | Wie geht es Dir? Wie geht's? |
Wo kummt Kohschiet op Dach? Koh hett op'n Schwanz scheeten un no boben smeeten. | Bremen | Wie kann das angehen? |
Woar di wech/woart jau | Scheessel/Niedersachsen | Geh aus dem Weg/weg da |
Wokeen schall dat denn wohl ween? | Holstein | Wer das wohl ist? |
Wulf, Blick utlopen | Krummhörn/Upleward | Wundsein, er hat sich einen Wolf gelaufen |
Wut du, schall ik, süss loat mii | Hoya u. Umgebung | Willst du, soll ich, sonst lass mich (wenn man sich nicht einig ist, wer zuerst durch die Tür gehen soll) |
Zuck zuck zuck na Möhlen, Franz de ritt up' de geele, Greta ritt up de roode Koh, de hört dat ganze Oober to. En griemels von mien Oma 1940, wenn se mie up'n Schoot har! | Elbdeich Rosenweide | Eine Wagen mit Getreide wurde mit einem Kuhgespann zu Mühle gefahren |
He hett 'n Brett vörn Kopp. | Elbdeich Rosenweide | Wenn man jemand etwas absolut nicht verständlich machen kann. |