Grippe, Erkältung, Corona, RS-Virus: Hausmittel gegen Symptome

Stand: 11.02.2025 14:41 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Bei Erkältung, Grippe, Corona oder RS-Virus lassen sich die Symptome meist mit Hausmitteln behandeln. Was hilft gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen? Was bringen freiverkäufliche Kombipräparate?

Derzeit steigt die Zahl der Menschen mit Atemwegserkrankungen wieder stark an. Wer nicht schwer erkrankt, kann die Infektion in der Regel zu Hause auskurieren. Um schnell gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett. Erkrankte Kinder sollte man gut beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen, denn das sogenannte RS-Virus kann vor allem für Babys und Kleinkinder sehr gefährlich sein.

Was tun bei Halsschmerzen und Husten?

Bei allen typischen Erkältungs- und Grippesymptomen ist es wichtig, ausreichend zu trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind Tees und Brühen wohltuend. Halsschmerzen lassen sich mit Salbei- und Ingwer-Tee etwas lindern. Sind sie sehr stark und treten zusätzlich Fieber und Schluckbeschwerden auf, kann es sich um eine Mandelentzündung handeln. Dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Gegen trockenen Husten hilft es, mehrmals täglich mit heißem Wasser zu inhalieren. Ein traditionelles Hausmittel ist zudem ein selbst zubereiteter Hustensaft aus Zwiebelsud und Honig. Honig ist allerdings nicht für kleine Kinder unter einem Jahr geeignet.

Fieber mit Hausmitteln senken

Eine Frau schaut auf ein Fieberthermometer © fotolia.com Foto: Andrey Popov
Bei Fieber hilft vor allem Bettruhe. Wichtig ist es, viel zu trinken.

Fieber zeigt an, dass das Immunsystem aktiv geworden ist. Wichtig ist es außerdem, dem Körper Ruhe zu gönnen, damit er die Infektion bekämpfen kann - und viel zu trinken. Als grobe Fausregel gilt: für jedes Grad Fieber einen halben bis einen Liter Wasser pro Tag zusätzlich zur normalen Trinkmenge. Wer friert, sollte zu zusätzlichen Decken oder einer Wärmflasche greifen. Ist dem Erkrankten zu warm oder schwitzt er, kann man Wadenwickel anlegen. Dazu ein dünnes Tuch - beispielsweise ein Küchenhandtuch - mit warmem Wasser tränken, auswringen und nicht zu fest um die Unterschenkel wickeln. Mit einem weiteren, trockenen Tuch, einem Handtuch zum Beispiel, umwickeln. Wichtig: Das Wasser sollte keinesfalls eiskalt, sondern lauwarm sein. Fühlen sich die Füße oder Unterschenkel kühl an, sollte man die Wadenwickel weglassen.

Hält das Fieber drei Tage an oder ist es sehr hoch, sollte man zum Arzt gehen. Das Gleiche gilt bei einem schlechten Allgemeinzustand.

Was hilft bei Schnupfen?

Ein Mann putzt sich die Nase © colourbox Foto: Aleksandr
Nasenspray sollte nur über einen kurzen Zeitraum hinweg angewendet werden.

Leichter Schnupfen ist in der kalten Jahreszeit sehr häufig, aber meist harmlos. Ist die Nase verstopft, hilft ein abschwellendes Nasenspray. Es sollte aber nie über längere Zeit, sondern immer nur wenige Tage angewendet werden. Zusätzlich sind Inhalationen mit heißem Wasserdampf zu empfehlen. Auch Spülungen mit Salzwasser können präventiv verwendet werden, um Verkrustungen in der Nase zu lösen und den Schleim herauszuspülen. Spezielle Nasenduschen sind in der Apotheke erhältlich. Ist der Schnupfen eitrig und kommen weitere Symptome wie Fieber oder ein starkes Krankheitsgefühl hinzu, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Zwiebel gegen Ohrenschmerzen

Da Ohrenschmerzen schnell sehr heftig werden können, sollte man damit zum Arzt gehen. Ein wirksames und bewährtes Hausmittel als Sofortmaßnahme ist ein Zwiebelsäckchen. Dazu klein geschnittene Zwiebel in ein dünnes Stoffsäckchen geben, etwas pressen. Kurz über warmem Wasserdampf oder in einer Mikrowelle aufwärmen. Anschließend prüfen, ob das Säckchen eine angenehme, nicht zu heiße Temperatur hat, und auf das schmerzende Ohr legen. Damit Sekret besser ablaufen kann, hilft bei Ohrenschmerzen zudem abschwellendes Nasenspray.

Vorsicht bei Kombipräparaten

Das Versprechen bei Kombipräparaten ist groß: Fieber senken, Schmerzen lindern und Nase befreien. Allerdings sind die freiverkäuflichen und teuren Medikamente aus der Apotheke mit Vorsicht zu genießen - und nicht immer sinnvoll. Viele Menschen wissen nicht, welche Wirkstoffe die Präparate enthalten. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass Nebenwirkungen auftreten oder einzelne Medikamente überdosiert werden.

Besonders beim Wirkstoff Pseudoephidrin ist Vorsicht geboten. Für Menschen mit hohem Blutdruck oder chronischer Nierenerkrankung kann der abschwellende Wirkstoff gefährlich sein, da er zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen kann. Der Wirkstoff steckt zum Beispiel in Medikamenten, die man in der Apotheke ohne Rezept kaufen kann.

In anderen Kombipräparaten ist ein ähnlicher abschwellender Wirkstoff enthalten: Phenylephidrin. Die Arzeimittelaufsichtsbehörde in den USA hat festgestellt: Dieser Wirkstoff ist nutzlos. Die Dosen in den Präparaten seien viel zu gering, wenn sie über den Magen aufgenommen werden, um über die Nase zu wirken.

Medikamente bei anhaltenden Symptomen

Statt mit Kombipräparaten sollte lieber jedes Symptom einzeln behandelt werden. Halten die Symptome länger an, kann es sinnvoll sein, in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker auf rezeptfreie Medikamente zurückzugreifen. Wirksam sind Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder das verschreibungspflichtige Novaminsulfon, die Kopf- und Gliederschmerzen reduzieren und gleichzeitig gut gegen Fieber wirken-

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NDR Fernsehen | Visite | 11.02.2025 20:15

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