Erkältung und Schnupfen: Diese Hausmittel helfen
Bei einer Erkältung können Hausmittel verstopfte Bronchien oder Nasennebenhöhlen befreien. Auch Inhalieren und Gurgeln hilft. Echinacea, Holunder und Co. sollten dabei möglichst frühzeitig zum Einsatz kommen.
Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, verschleimte Bronchien und verstopfte Nasennebenhöhlen - eine heftige Erkältung setzt einem ordentlich zu. Die meisten Medikamente dämpfen nur die Symptome, bei der Heilung helfen sie nicht. Dafür braucht es vor allem: Geduld, ausreichend Flüssigkeit und Ruhe. Pflanzliche Hausmittel können zusätzlich helfen. Damit sie bei einem grippalen Infekt wirken, sollte man so früh wie möglich mit der Einnahme oder Anwendung beginnen.
Inhalieren befreit Atemwege und Nasennebenhöhlen
Ist man bereits erkältet, ist Inhalieren sinnvoll und wohltuend: Der eingeatmete Wasserdampf sorgt für eine gute Durchfeuchtung der Schleimhäute. Das macht sie widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger. Außerdem kurbelt die Wärme des Dampfes die Durchblutung an und so gelangen mehr körpereigene Abwehrzellen zu den Schleimhäuten. Das Inhalieren kann unter Umständen verhindern, dass die Krankheitserreger von den oberen zu den unteren Atemwegen, also in Richtung Bronchien und Lunge, wandern.
Diese Zusätze sind beim Inhalieren hilfreich
Das ätherische Öl der Kamillenblüten hat spezielle Inhaltsstoffe, die austrocknend wirken - gut gegen zu viel Schleimbildung. Die Kamille greift zudem die Proteine an, die eine Entzündung auslösen. Man kann die Kamille als Extrakt oder Tee einnehmen - auch Inhalieren ist hilfreich. Dazu ein paar Tropfen Kamillenextrakt in heißes Wasser geben und den Dampf 15 Minuten tief einatmen.
Zum Inhalieren eignen sich neben Kamille auch ätherische Öle aus Eukalyptus, Latschenkiefer, Schlüsselblumen, Holunder, Eisenkraut, Kamillenblüten oder Thymian. Zwei Mal am Tag den Dampf von heißem, nicht kochendem Wasser inhalieren. Dabei den ganzen Kopf über die Schüssel halten, nicht nur Nase und Mund. So steigen die ätherischen Öle langsam auf und befreien die Atemwege. Bei der Verwendung von einigen Ölen sollte man vorsichtig sein: Teebaum- oder Pfefferminzöl zum Beispiel sollte man nicht verwenden, sie können die Augen reizen.
Inhalieren mit einem Inhalator erreicht auch die Bronchien
Der Inhalator nutzt nicht den Siedepunkt der Flüssigkeit, um Dampf zu erzeugen. Mit einer sterilen Kochsalzlösung befüllt, vernebelt der Inhalator mechanisch Luft, Wasser und Salz in winzige Teilchen, Aerosole genannt. Der auf diese Weise entstandene feine Nebel kann durch ein Mundstück oder eine Maske eingeatmet werden. Die Aerosole erreichen sogar die unteren Atemwege, die Bronchien. Dort verflüssigt der feuchte Nebel bereits festsitzenden Schleim und das erleichtert das Abhusten. Ätherische Öle sollte man bei der Nutzung eines Inhalators auf keinen Fall verwenden: Erstens geht davon das Gerät kaputt, weil es das Öl nicht zerstäuben kann. Außerdem können die ätherischen Öle die Bronchien so stark reizen, dass diese verkrampfen und es zu Atemnot kommen kann.
Nasennebenhöhlen und Atemwege frei bekommen
Unter die Nasenlöcher geriebene Majoranbutter kann die Atemwege frei machen. Sind die Nasennebenhöhlen erkrankt, kann Bockshornklee helfen: Die Samenkörner mahlen, in Wasser aufkochen und in ein feuchtwarmes Küchentuch einschlagen - dann für zehn Minuten auf die Nase legen.
Gurgeln gegen Halsschmerzen
Gegen Halsschmerzen hilft das Gurgeln mit Salbeipräparaten wie Sud und Tee und das Lutschen von Salbeibonbons. Statt Salbei eignen sich auch Malvenblüten- oder Süßholzzubereitungen.
Säfte und Wickel lindern Husten
Auch für weitere Begleiterscheinungen eines grippalen Infekts gibt es pflanzliche Mittel:
- Gegen Husten wirken die Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse sowie Meerrettich. Die darin enthaltenen Senföle lindern in der richtigen Dosierung Entzündungen und wirken stark antibakteriell. Studien haben gezeigt, dass sie genauso effektiv sind wie ein Antibiotikum. Einzige Einschränkung: Für eine gute Wirkung muss man täglich zwölf Tabletten nehmen und das kann bei empfindlichen Personen schon mal auf den Magen schlagen.
- Etwas besser verträglich: ein Hustensaft aus Meerrettich und Honig. Dafür den Meerrettich schälen und raspeln und mit Honig in ein Glas füllen, über Nacht stehen lassen.
- Außerdem gibt es in der Apotheke zahlreiche Hustensäfte aus Heilpflanzen. Wichtig: Erst klären, ob es sich um trockenen oder schleimbildenden Husten handelt. Ist er trocken, wirkt Efeu reizlindernd, andernfalls befreit Spitzwegerich die Atemwege. Spitzwegerich wird als Salbe oder Wickel auf die Brust aufgetragen. Gelangen die Schleimstoffe des Eibischs auf die entzündeten und gereizten Schleimhäute in Rachen und Hals, haften sie sich dort regelrecht an. Die Eibisch-Inhaltsstoffe bilden auf diese Weise eine Art Schutzschicht über der Schleimhaut und beruhigen und regenerieren sie.
- Ein echter Klassiker ist Thymian: Seine ätherischen Öle wirken krampflösend auf die Bronchien. Neben Hustensäften mit Thymian empfiehlt sich ein Thymian-Wickel. Dafür frischen oder getrockneten Thymian mit heißem Wasser übergießen, fünf bis zehn Minuten stehen lassen. Ein Tuch mit dem heißen Sud tränken, gut ausdrücken und für eine halbe Stunde auf den Brustkorb legen - das erleichtert das Abhusten.
Pflanzliche Hausmittel gegen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
Mit einem Tee aus Mädesüß-Blüten, Pfefferminze und Weidenrinde lassen sich Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen lindern. Weidenrinde enthält Salicylsäure, eine natürliche Vorstufe des Wirkstoffs Acetylsalicylsäure (bekannt als Aspirin).
Erkältungen vorbeugen mit dem Anti-Grippe-Brot-Aufstrich
Mit einem leckeren und gesunden Brot lässt sich die Kraft der Pflanzen nutzen, um das Immunsystem zu stärken. Für den entsprechenden Belag aus frischen Kräutern werden Thymian, Kapuzinerkresse, Meerrettich, Salbei und Spitzwegerich gehackt und mit Quark, Salz und Pfeffer gemischt. Dick auf das Brot streichen und genießen.
Erkältungs-Kombipräparate unterdrücken nur Symptome
Erkältungs-Kombipräparate unterdrücken nur die Symptome, helfen aber nicht bei der Heilung der Erkältung. Je nach Produkt kann es zu einem Sekretstau kommen, weil das Abhusten unterdrückt wird, und der Infekt schlägt auf Herz- und Kreislauf.
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