Gesunder Meerrettich: Hilfe bei Erkältung und Entzündungen
Meerrettich gilt als entzündungshemmend und wirksam gegen Viren und Bakterien. Er enthält Senföle, die Erkältungen vorbeugen sowie Husten, Blasenentzündungen und Schmerzen lindern können.
Die Augen tränen, die Nase läuft, die Wangen erröten: Das sind typische Reaktionen, die beim Raspeln und Schneiden von Meerrettich auftreten. Ursache sind die scharfen Senföle. Sie entstehen, wenn die im Meerrettich enthaltenen Senfölglykoside (Glucosinolate) beim Verarbeiten der Wurzel durch das ebenfalls im Meerrettich steckende Enzym Myrosinase aufgespalten und abgebaut werden.
Senföle wirken gegen Bakterien und Viren
Senfölglykoside gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und machen den Meerrettich so gesund, dass er zur Heilpflanze 2021 gekürt wurde. Bekannt ist seine fiebersenkende, verdauungsfördernde und entzündungshemmende Wirksamkeit aber schon seit dem 12. Jahrhundert, er wird auch als "Penizillin der Bauern" bezeichnet.
Inhaltsstoffe mit gesunder Wirkung: Vitamine und Mineralstoffe
Neben bis zu 0,3 Prozent Senfölglykosiden (Gluconasturtiin, Sinigrin) und dem Enzym Myrosinase stecken im Meerrettich auch die Vitamine C, B1 und B2, Mineralstoffe wie Kalium (wichtig für Herz und Nerven) und Flavonoide wie das Antioxidans Quercetin, das Zellen vor freien Radikalen schützen und die Blutgefäße geschmeidig halten soll.
Wie wirkt Meerrettich gegen Blasen- und Harnwegsinfektionen?
Senföle verhindern, dass sich Bakterien vermehren und wirken sogar gegen Viren. Da sie bevorzugt über die Niere ausgeschieden werden, lagern sie sich in der Blasenschleimhaut an, entfalten dort ihre Wirkung und verhindern, dass sich dort Keime überhaupt erst festsetzen. Aus diesem Grund wird Meerrettich insbesondere bei einer aufkommenden Blasen- und Harnwegsentzündung eingesetzt. Dazu kann man täglich zwei Teelöffel frisch geriebenen Meerrettich einnehmen.
Wer keinen frischen Meerrettich mag, kann auch zu freiverkäuflichen Kapseln aus der Apotheke, Tabletten, Tropfen oder Pulvern greifen. Auch sie enthalten Senföle, die Erkältungen vorbeugen und Schmerzen lindern können.
Erkältung: Hustensaft mit Meerrettich und Honig selbst machen
Aus Meerrettich und Honig lässt sich ein Erkältungssirup auch einfach selber herstellen. Dafür ein etwa fünf Zentimeter langes Stück Meerrettich reiben und mit vier Esslöffeln Honig in ein Schraubglas geben. Bei einer akuten Erkältung kann man von diesem Sirup bis zu vier Teelöffel pro Tag einnehmen, zur Vorbeugung bei einer aufkommenden Erkältung genügt ein Teelöffel pro Tag. Mehr sollte es allerdings nicht sein, denn zu viel Meerrettich kann Schleimhäute, Rachen und die Speiseröhre reizen. Das gilt insbesondere für Menschen, die Probleme mit Sodbrennen, eine Magenschleimhautentzündung oder eine Nierenerkrankung haben. Auch für Kinder eignet sich dieser Saft nicht.
Wickel und Auflagen mit Meerrettich können Schmerzen lindern
Dass die Schärfe der Senföle den Stoffwechsel und die Durchblutung anregt, lässt sich auch für heiße Wickel oder Auflagen nutzen: Dafür dünn geschnittene Meerrettich-Scheiben in einem Stofftäschchen oder in ein dünnes Baumwolltuch gewickelt auf die schmerzende Körperstelle legen. Auch frisch geriebener Meerrettich auf einer Kompresse oder in einem Wickel regt die Durchblutung an und lindert Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden. Auch gegen Erkältungsbeschwerden lässt sich Meerrettich nutzen, indem eine solche Kompresse auf Stirn- oder Nasennebenhöhlen gelegt wird.
Meerrettich gegen Gicht, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen
Für eine "Meerrettich-Einreibung" reibt oder schneidet man ein etwa fünf Zentimeter langes Stück von der Wurzel und gibt den so zerkleinerten Meerrettich in 300 ml Weinessig. Die Flüssigkeit sollte rund zwei Wochen in dunkler und kühler Umgebung ziehen, bevor sie abgegossen und gegen Gicht, Gliederschmerz oder Spannungskopfschmerz eingesetzt wird.
Experten und Expertinnen zum Thema