Paracetamol: Wirkung und Dosierung des Schmerzmittels
Paracetamol wird etwa bei Menstruations- und Kopfschmerzen, Fieber oder Erkältung eingesetzt. Es hat keine entzündungshemmende Wirkung. Was ist bei der Dosierung zu beachten? Welche Nebenwirkungen gibt es? Was gilt in der Schwangerschaft?
Paracetamol wirkt schmerzstillend, indem es die Produktion von Prostaglandinen im Gehirn hemmt. Prostaglandine sind körpereigene Botenstoffe, die unter anderem bei Schmerzen gebildet werden. Da Paracetamol keine entzündungshemmenden Eigenschaften hat, wird es nicht für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise Arthritis empfohlen. Paracetamol wird in der Leber verstoffwechselt und über die Niere ausgeschieden.
Nebenwirkungen von Paracetamol
Paracetamol ist in der Regel ein gut verträgliches Medikament, das in der empfohlenen Dosierung als sicher gilt. Nebenwirkungen von Paracetamol sind dann relativ selten und meistens auf bestehende Grunderkrankungen zurückzuführen. Bei Überdosierung, wenn man eine Lebererkrankung hat oder Medikamente nimmt, die den Abbau von Paracetamol hemmen, kann es zu Leberschäden kommen. Treten allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen (Atemnot, Hautausschlag, Übelkeit) auf, sofort ärztliche Hilfe rufen. Bei richtiger Anwendung lassen sich Nebenwirkungen von Paracetamol jedoch vermeiden oder minimieren.
Dosierung und Anwendung von Paracetamol
Paracetamol wird in Abhängigkeit vom Körpergewicht beziehungsweise Alter dosiert. Eine Einzeldosis sollte 10 bis 15 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Die Tageshöchstmenge beträgt bei Erwachsenen 60 Milligramm pro Kilo Körpergewicht oder maximal 4 Gramm. Die Dosierungen nach Körpergewicht und Alter auf dem Beipackzettel sollten genau beachtet werden. Besonders bei Kindern, deren Gewicht sich stetig ändert, kann es leicht zu Über- oder Unterdosierungen kommen Bei Überdosierung kann es, meist innerhalb von 24 Stunden, zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen kommen, die sich in Übelkeit, blasser Haut, Unterleibsschmerzen und Appetitlosigkeit äußern können. Daher gilt:
- Paracetamol nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.
- Die empfohlene Dosierung und zeitlichen Einnahmeabstand einhalten und nicht mehr als die empfohlene Menge einnehmen.
- Paracetamol nicht länger als drei Tage hintereinander einnehmen.
- Andere Medikamente immer auf ihren Gehalt an Paracetamol untersuchen, um die Gefahr einer Überdosierung auszuschließen.
- Bei bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen oder bei bekannter Allergie gegen den Inhaltsstoff sollte Paracetamol nicht eingenommen werden.
- In der Schwangerschaft oder Stillzeit vor der Einnahme von Paracetamol ärztlichen Rat einholen.
- Paracetamol nicht in Kombination mit Alkohol einnehmen.
- Bei längerer Einnahme von Paracetamol regelmäßig die Leberwerte kontrollieren lassen.
Paracetamol in der Schwangerschaft
Da Paracetamol im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln wenig Nebenwirkungen hat, wird es in Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt. Es sollte jedoch immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen und das Medikament nicht ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden. Paracetamol sollte in der Schwangerschaft gar nicht oder ebenfalls nur kurzfristig eingesetzt werden - denn eine Studie bringt die Langzeiteinnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft mit der Entwicklung kindlicher Kommunikationsprobleme und einer allgemein verzögerten Entwicklung des Kindes in Verbindung.
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