Knoblauch: Wie gesund ist die Heilpflanze?
Knoblauch besitzt viele gesunde Eigenschaften. Die Heilpflanze hat eine antibakterielle Wirkung, stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Der Geruch von Knoblauch mag stören, doch er macht das Zwiebelgewächs so gesund: Die für den Geruch verantwortlichen Schwefelverbindungen Allicin und Ajoen entstehen, wenn die Zellwände der Knoblauchzehe zerschnitten oder gequetscht werden.
Gesunde Wirkung auch gegen Viren, Bakterien und Pilze
Allicin und Ajoen wirken leicht blutverdünnend und blutdrucksenkend - das schützt vor Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Vor allem aber bekämpft das Allicin Viren, Bakterien und Pilze. Darum wird Knoblauch auch als natürliches Antibiotikum bezeichnet.
Knoblauch kann Cholesterin senken
Doch Knoblauch kann noch mehr: Der in den weißen Knollen enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Saponin kann zu hohe LDL-Cholesterinwerte senken. Dazu muss man vier Gramm Knoblauch pro Tag zu sich nehmen, was in etwa einer großen Knoblauchzehe entspricht.
Knoblauchgeruch verhindern: Schneiden statt Quetschen
Wen der strenge Geruch stört, sollte Knoblauch lieber schneiden, statt die Zehen zum Beispiel in einer Knoblauchpresse zu quetschen. Das Pressen zerstört alle Zellen der Zehe, die Schwefelverbindungen treten aus und verströmen den typischen Geruch. Schneidet man hingegen den Knoblauch fein und fügt ihn erst am Ende der Zubereitung hinzu, landen die gesunden Inhaltsstoffe im Essen.
Frischer Knoblauch hat mehr Aroma
Roher Knoblauch hat einen scharfen, sehr dominanten Geschmack und einen schlechten Nachgeschmack. Verarbeitet man Knoblauch dagegen mit Öl zu einer Paste, die bei 70 Grad schonend gegart wird, werden zwar einige Schwefelverbindungen zerstört, aber der Geschmack ist milder und es bleiben immer noch genug gesunde Inhaltsstoffe übrig.
Frischen Knoblauch erkennt man an einer weißen bis zart-violetten Schale. Die Knolle sollte frei von Trieben sein. Sobald man einen oder mehrere grüne Triebe sieht, sind die Zehen nicht mehr frisch, sondern wahrscheinlich schon bitter.
Getrockneter Knoblauch hat am wenigsten Aroma, denn beim Trocknen geht viel Geschmack verloren und es entwickeln sich Bitterstoffe. Weil der Transportweg so lang ist und die Knollen unterwegs austrocknen, schmeckt Knoblauch aus China weniger aromatisch als europäischer - das gilt auch für Knoblauchpulver.
Tipps gegen Knoblauchgeruch
Das Allicin des Knoblauchs gelangt über das Blut in die Zellen des Körpers und verlässt ihn wieder über den Atem und die Haut - das kann bis zu 20 Stunden dauern. Gegen Knoblauchgeruch im Mund und an den Händen hilft:
- Petersilie, Salbei, Minze oder Ingwer kauen: Die ätherischen Öle der Kräuter vertreiben den Mundgeruch zumindest vorübergehend.
- Kardamom, Fenchelsamen oder einige Kaffeebohnen kauen
- Apfel und Kopfsalat gut kauen
- Zitronenstücke kauen: Dank der säurehaltigen Inhaltsstoffe verschwindet der Geruch.
- Milch trinken: Untersuchungen zeigen, dass Milch die Knoblauch-Abbauprodukte im Mund- und Nasenraum reduzieren kann.
- Gegen Knoblauchgeruch an den Händen: entweder mit Essig oder mit etwas Salz und einigen Spritzern Zitronensaft einreiben, anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen
- Auch Edelstahl neutralisiert Gerüche: einfach Hände an einer Spüle oder einem Wasserhahn aus Edelstahl reiben und dabei lauwarmes Wasser darüber laufen lassen. Im Handel sind zudem spezielle Edelstahl-Seifen erhältlich.
Wer sollte auf Knoblauch verzichten?
Zu viel Knoblauch kann Übelkeit und Sodbrennen auslösen. Weil er blutverdünnend wirkt, kann Knoblauch die Wirkung blutverdünnender Medikamente verstärken - und HIV-Medikamente sogar blockieren. Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten nicht zu viel Knoblauch essen, da dieser den Blutdruck senken kann. Auch wer Heuschnupfen hat, reagiert oft empfindlich auf Knoblauch. Vor der Einnahme von Knoblauchsaft, -dragees oder -tabletten daher unbedingt ärztlichen Rat einholen. Eine Überdosierung beim Kochen ist aber sehr unwahrscheinlich.
Knoblauch-Unverträglichkeit oder -Allergie?
Die im Knoblauch enthaltenen Sulfide sind für eine Knoblauch-Unverträglichkeit oder gar eine Knoblauch-Allergie verantwortlich. Bei einer Unverträglichkeit können Betroffene nach dem Verzehr von Knoblauch Magenschmerzen, Durchfall oder Blähungen bekommen. Bei einer Knoblauch-Allergie können Symptome wie Hautreaktionen oder auch Atemprobleme auftreten.
Schwarzer Knoblauch ist bekömmlicher
Um bei einer Unverträglichkeit nicht ganz auf Knoblauch verzichten zu müssen, sollte man ihn mitgaren und nicht roh essen. Immer beliebter wird schwarzer Knoblauch: Die fermentierten Zehen enthalten kein Allicin mehr und sind daher bekömmlicher. Schwarzer Knoblauch schmeckt süßlich, leicht nach Lakritz, Vanille oder Pflaumen.
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