Koriander: Welche gesunde Wirkung hat die Heilpflanze?

Stand: 22.08.2024 08:40 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Die Anwendung von Koriander als Heilpflanze hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin und Ayurveda. Die gesunde Wirkung ist vielfältig: antientzündlich, antibakteriell, verdauungsfördernd.

von Levke Heed

Am Geschmack von Koriander scheiden sich die Geister: Einfach nur lecker und bei asiatischen Gerichten ein Muss, sagen die einen - unangenehmer Geschmack nach Seife, sagen die anderen. Koriander ist aber nicht nur ein Küchenkraut, sondern auch eine traditionelle Heilpflanze.

Gesunde Wirkung durch ätherische Öle und Antioxidantien

Die im ätherischen Öl des Korianders enthaltenen Terpene wirken antibakteriell und antimykotisch, insbesondere das Linalool. Es ist Hauptbestandteil mit bis zu 75 Prozent.

Die Terpene im Korianderöl wirken gegen ein breites Spektrum von Bakterien. Besonders Dodecenal hat sich dabei in Studien gegen Salmonellen wirksamer gezeigt als Antibiotika.

Koriander wirkt zudem der Entstehung von Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Leberkrebs entgegen - sowie gegen Leukämie und Melanome. Verantwortlich dafür ist Geraniol, ebenfalls Bestandteil des ätherischen Öles.

Koriander enthält viele Antioxidantien. Diese können den Körper bei der Bekämpfung von Entzündungen unterstützen. Neben der antientzündlichen Wirkung hat Koriander auch eine schmerzlindernde, entkrampfende und betäubende Wirkung.

Anwendung: So wird Koriander eingesetzt

Korianderölhaltige Kapseln, Korianderöl oder Tees werden innerlich oder äußerlich in der Medizin angewendet:

  • Koriandertee wirkt verdauungsfördernd und lindert krampfartige Magen- und Darmbeschwerden.
  • Korianderöl wird zum Einreiben bei Rheuma und Gelenkschmerzen eingesetzt.
  • Als Paste kann Koriander die Wundheilung der Haut und der Schleimhäute unterstützen sowie gegen Fußpilz und chronische Hautekzeme wirken. Auch eine Gesichtsmaske aus Korianderblättern, Rapsöl und Joghurt ist wohltuend.
  • Koriandersamenkörner im Mund zerkaut, sorgen für einen frischen Atem. Das Öl reduziert die plaquebildende Flora - Koriander bekämpft also wirksam Bakterien im Mund.

Außerdem verzögert Koriander das Verderben von Fleisch. Darum ist das Gewürz in heißen Regionen wie Asien oder Lateinamerika in der Küche sehr beliebt und zudem Bestandteil von Currypulver.

Rezepte mit Koriander

Gewürzessig
Eine Handvoll Korianderblätter und 2 EL Koriandersamen zusammen mit einem Zweig Rosmarin in 200 ml Apfelessig einlegen. Die Mischung in einem sauberen Glasgefäß dicht verschließen und mindestens zwei Wochen stehen lassen. Dann die Kräuter abseihen und den Gewürzessig innerhalb der nächsten Monate verbrauchen.

Koriander-Gesichtsmaske
Eine Handvoll Korianderblätter pürieren und mit 200 Gramm Joghurt (alternativ: Kokosjoghurt) und 1 bis 2 EL Rapsöl mischen. Die Paste auf dem gereinigten Gesicht auftragen. 15 Minuten einwirken lassen und dann mit lauwarmem Wasser abwaschen.

Koriander: Geschmack nach Seife genetisch bedingt

Koriander, auch chinesische Petersilie oder indische Petersilie genannt, wächst im gesamten Mittelmeerraum - und natürlich in Asien und Amerika. Koriander wird seit Jahrtausenden als Gewürz angebaut, wildwachsend kommt er kaum vor.

In der Küche werden die Blätter sowie die Samenkörner verwendet - beides schmeckt allerdings sehr unterschiedlich. Während die Samen ein nussartiges und würziges Aroma haben, schmecken die Blätter vielen westlichen Menschen nicht, weil der Geschmack an Seife erinnert. Diese Wahrnehmung ist übrigens genetisch bedingt.

Welche Nebenwirkungen hat Koriander?

Koriander gilt als gut verträglich, besonders wenn er frisch ist. Nebenwirkungen können bei der Einnahme von zu vielen Koriandersamen auftreten, die für Tee genutzt werden. Es kann zu einem Rauschzustand kommen - vergleichbar mit zu hohem Alkoholkonsum. Deshalb wird Erwachsenen eine maximale Menge von drei Gramm pro Tag empfohlen.

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NDR Fernsehen | Visite | 27.08.2024 | 20:15 Uhr

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