Stand: 16.10.2024 10:00 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

RS-Virus: Symptome der Atemwegsinfektion und Impfung

Viele Kinder leiden vor allem im Herbst und Winter unter Atemwegsinfektionen - vor allem das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) führt zu teilweise schweren Krankheitsverläufen bei Frühgeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern mit Vorerkrankungen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt daher für Neugeborene und Säuglinge eine Passive Immunisierung gegen das RSV. Ältere Menschen sollten sich durch eine einmalige Impfung schützen.

Was ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)?

Das Respiratorische Synzytial-Virus befällt die oberen und unteren Atemwege. Besonders bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kleinkindern ist es der häufigste Erreger von Atemwegsinfektionen. Da bei ihnen das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, kommt es immer wieder zu schweren Verläufen, in ganz seltenen Fällen bis hin zum Tod. Gefährdet sind auch Menschen mit Immunschwäche oder unterdrücktem Immunsystem. Bei gesunden Jugendlichen und Erwachsenen dagegen verläuft eine RSV-Infektion meist harmlos.

 

VIDEO: RSV: Impfung schützt vor schweren Infekten der Atemwege (7 Min)

Wie verläuft eine RSV-Infektion?

Zu Beginn der Infektion treten Schnupfen, trockener Husten und manchmal eine Rachenentzündung auf. Nach ein bis drei Tagen können auch die unteren Atemwege (Bronchien, Lunge) betroffen sein - mit stärkerem, produktivem Husten, Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot. Dabei kann sich der Allgemeinzustand stark verschlechtern: Betroffene Kinder mögen nicht trinken oder essen, müssen sich übergeben, sind geschwächt - und leiden unter Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot. Bei einem schwerem Verlauf kann es zur Verengung und Verschleimung der Bronchiolen kommen, was das Ausatmen erschwert ("stille Obstruktion") - hinzu kommt eine beschleunigte Atmung und eine schlechte Sauerstoffsättigung mit bläulicher Verfärbung der Haut. Die Symptome der Betroffenen können sich stark unterscheiden und sich rasch verschlechtern, Betroffene sollten deshalb bei Bedarf einen Arzt aufsuchen, in schwereren Fällen müssen sie im Krankenhaus stationär beobachtet werden.

 

Tanja Brunnert, Kinderärztin und Sprecherin für Niedersachsen im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, impft in einem Behandlungszimmer ihrer Kinderpraxis einen Säugling gegen Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV). © Swen Pförtner/dpa
AUDIO: STIKO empfiehlt Passivimpfung gegen RSV für Säuglinge (6 Min)

Was empfiehlt die Stiko Erwachsenen?

Die Ständige Impfkommission rät allen ab 75 Jahren zu einer einmaligen RSV-Impfung mit einem proteinbasierten RSV-Impfstoff (Arexvy oder Abrysvo). Sie sollte idealerweise vor der RSV-Saison als Standardimpfung erfolgen. Menschen ab 60 Jahren mit einer schweren Grunderkrankung oder Personen, die in einer Einrichtung der Pflege leben und ein erhöhtes Risiko für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf haben, sollten ebenfalls eine einmalige RSV-Impfung bekommen. 

 

Weitere Informationen
Tanja Brunnert, Kinderärztin und Sprecherin für Niedersachsen im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, impft in einem Behandlungszimmer ihrer Kinderpraxis einen Säugling gegen Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV). © Swen Pförtner/dpa

STIKO empfiehlt RSV-Immunisierung für Neugeborene

In Zukunft sollen alle Neugeborenen gegen das RS-Virus immunisiert werden. Das empfiehlt die Ständige Impfkommission. Mehr bei tagesschau.de. extern

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Visite | 22.10.2024 | 20:15 Uhr

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