VIDEO: Post Covid: Welche Therapien gibt es? (8 Min)

Corona-Symptome: Leichte Erkrankungen selbst behandeln

Stand: 18.06.2024 11:06 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Typische Symptome einer Corona-Infektion sind Husten, Halsschmerzen und Fieber. Oft lassen sie sich gut mit Hausmitteln auskurieren. Welche rezeptfreien Medikamente helfen? Wie verhindert man, andere anzustecken?

Erstmals tauchte das Virus SARS-CoV-2 im Jahr 2019 auf. Kurz darauf verbreitete es sich auf der ganzen Welt und löste eine globale Pandemie aus, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Mehrfach mutierte das Corona-Virus, die neuen Varianten waren oft ansteckender, aber auch weniger gefährlich.

Corona-Symptome: Halsschmerzen, Husten, Fieber

Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, hartnäckiger Husten und Schnupfen sind typische Symptome einer Covid-19-Infektion. Wer sie an sich beobachtet, sollte einen Corona-Schnelltest machen, wie ihn Apotheken und Drogeriemärkte bereithalten. Denn auch wer vollständig geimpft und geboostert ist, kann sich infizieren und erkranken. Vor allem für ältere und vorerkrankte Menschen kann das Virus sogar lebensbedrohlich sein.

Corona-Variante JN.1 in Deutschland dominant

Ein Corona-Antigen-Test mit Ergebnis "ungültig". © Colourbox Foto: Vladimir G
Auch die neueren Varianten sprechen den aktuellen Erkenntnissen zufolge auf die in Apotheken und Drogerien erhältlichen Coronatests an.

Derzeit dominiert in Deutschland die Omikron-Subvariante JN.1, auch Pirola genannt, sowie ihre Sublinien KP.2 und KP.3. Neben den klassischen Erkältungssymptomen kann JN.1 weitere Symptome auslösen, die bei früheren Varianten nicht auftraten. Dazu zählen Hautausschlag, rote und wunde Finger oder Zehen sowie juckende und gerötete Augen. Auch Durchfall oder andere Magen-Darm-Beschwerden sowie Schwellungen im Mundraum oder auf der Zunge können auftreten. Anders als bei früheren Corona-Varianten kommt es bei JN.1 dagegen nur noch selten zum vorübergehenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Corona: Bettruhe bei Fieber und Müdigkeit

Fällt der Corona-Test positiv aus, ist das vor allem bei Geimpften zunächst kein Grund zu größerer Sorge, denn die Krankheit verläuft bei ihnen meist mild. Die meisten Covid-19-Erkrankungen können Betroffene zu Hause auskurieren. Leichtes Fieber und Müdigkeit sind Anzeichen dafür, dass das Immunsystem das Virus bekämpft. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett.

Hausmittel lindern Halsschmerzen, Husten und Schnupfen

Unbedingt sollte man ausreichend trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind heiße Tees angenehm, Salbei- und Ingwer-Tees lindern Halsschmerzen. Wer keinen Appetit verspürt, sollte versuchen, trotzdem eine Kleinigkeit zu essen oder eine Brühe zu trinken. Erkrankte, die Magenbeschwerden entwickeln, können etwas Zwieback, Haferbrei oder gedünstetes Gemüse zu sich nehmen.

Rezeptfreie Medikamente gegen Corona-Symptome

In Absprache mit dem Hausarzt kann man auch rezeptfreie Medikamente einnehmen, um die Symptome zu lindern. Bei Fieber oder Kopfschmerzen helfen Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen verschaffen den Schleimhäuten Erleichterung, sollten aber höchstens eine Woche eingenommen werden. Alternativ kann man regelmäßige Nasenduschen mit Salzwasser durchführen. Pflanzliche Hustensäfte, etwa mit Thymian oder Spitzwegerich, können das Abhusten erleichtern.

Bei Atemnot Arzt oder Notruf kontaktieren

Wer allerdings das Gefühl hat, schwerer Luft zu bekommen als sonst, sollte einen Arzt, in dringenden Fällen auch den Notruf kontaktieren. Kurzatmigkeit und Atemnot, dazu ein anhaltend sehr schneller Puls sind Anzeichen für einen schweren Verlauf und möglicherweise für eine Lungenentzündung. Ein schmerzendes, geschwollenes oder gerötetes Bein könnte auf eine Thrombose hindeuten, die im schlimmsten Fall eine Lungenembolie auslösen kann. Ganz besonders achtsam bei diesen Symptomen sollten Menschen mit Vorerkrankungen sein sowie alle, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.

So vermeidet man andere anzustecken

Eine Frau mit Mund Nasenschutz Maske vom Typ FFP2. © picture alliance Foto: Frank May
Wer nicht allein lebt und an Corona erkrankt ist, sollte in gemeinsamen Wohnräumen eine FFP2-Maske tragen.

Das Corona-Virus gilt als sehr ansteckend. Um andere Menschen, die im selben Haushalt leben, nicht zu infizieren, sollten sich Erkrankte möglichst isolieren. Hilfreich ist es, Abstand zu halten und regelmäßig gründlich zu lüften. Für gemeinschaftlich genutzte Räume kann man Nutzungszeiten abzusprechen oder eine FFP2-Maske tragen. Mahlzeiten sollten man nicht gemeinsam einnehmen.

Wer alleine lebt, sollte Freunde und Familie sowie eventuell Nachbarn informieren, damit diese im Notfall Lebensmittel oder Medikamente besorgen können.

Corona richtig auskurieren, dann erst wieder arbeiten

Die meisten Erkrankten sind nach etwa 14 Tagen frei von Symptomen. Bis dahin sollten Betroffene sich schonen und erst wieder zu arbeiten beginnen, wenn sie sich wirklich fit fühlen. Auch wer im Homeoffice arbeitet, sollte nicht zu schnell wieder loslegen. Dasselbe gilt für sportliche Betätigungen. Nach der Erkrankung sollte man zunächst langsam wieder einsteigen und dem Körper keine Höchstleistungen abverlangen.

Impfung gegen Covid-19

Ende 2020 wurden die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen. Geimpft wird in der Regel mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna. Alternativ ist eine Impfung mit dem proteinbasierten Impfstoff von Novavax möglich.

Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren drei Impfungen beziehungsweise drei Antigenkontakte, von denen mindestens einer durch eine Impfung erfolgen sollte. Dasselbe gilt für Kinder ab 6 Monaten und Jugendliche, die - etwa aufgrund einer Grunderkrankung - einer Risikogruppe angehören. Ältere ab 60 Jahre sowie Kinder und Jugendliche, die zu einer der Risikogruppen zählen, sollten die Impfung jährlich im Herbst auffrischen lassen. Das Gleiche gilt für Menschen, die in der Pflege oder im medizinischen Bereich arbeiten. Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahre ohne Grunderkrankungen empfiehlt die Stiko keine Covid-Impfung.

Weitere Informationen
Eine erschöpfte Frau sitzt am Tisch © SvenSimon Foto: Frank Hoermann

Long Covid: Symptome und Behandlung bei Post Covid

Nach einer Corona-Infektion können Symptome wie Husten oder Atemnot noch Wochen später auftreten. Die Behandlung ist oft komplex. mehr

Eine kranke Frau liegt im Bett und putzt sich die Nase. © Colourbox
6 Min

Corona, RSV, Erkältungsviren: Was bei Ansteckung hilft

Derzeit erkranken wieder viele Menschen unter anderem an Corona. Die Symptome lassen sich in vielen Fällen gut mit Hausmitteln lindern. 6 Min

Computer-Illustration eines Coronavirus © imago images/MiS

Corona: Informationen rund um das Virus

Wie schütze ich mich vor einer Corona-Infektion, wie ist der Krankheitsverlauf und wie oft sollte man sich impfen lassen? mehr

Proben werden auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Corona: Was haben wir aus der Pandemie gelernt?

Der erste endemische Corona-Winter liegt vor uns. Doch das nächste Virus kommt bestimmt. Wie gut ist das Gesundheitswesen darauf vorbereitet? mehr

Ein kranker Mann © picture alliance / Zoonar Foto: Yelizaveta Tomashevska

Fieber senken: Wann ist es sinnvoll und wann nicht? 

Fieber ist eine nützliche Waffe des Körpers gegen Viren und Bakterien. Nicht in jedem Fall ist es sinnvoll, die Temperatur zu senken. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Visite | 20.02.2024 20:15

Schlagwörter zu diesem Artikel

Coronavirus

Mehr Gesundheitsthemen

Ein Mann schwimmt. © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto

Wie gesund ist Schwimmen?

Schwimmen ist ein effektives Ganzkörper-Training. Viele Muskeln werden dabei beansprucht – und auch das Gehirn ist gefordert. mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber