Eine junge Frau sitzt aufrecht in einem Bett und schaut betrübt auf ein Fieberthermometer, das sie in der Hand hält © colourbox Foto: Andrea De Martin
Eine junge Frau sitzt aufrecht in einem Bett und schaut betrübt auf ein Fieberthermometer, das sie in der Hand hält © colourbox Foto: Andrea De Martin
Eine junge Frau sitzt aufrecht in einem Bett und schaut betrübt auf ein Fieberthermometer, das sie in der Hand hält © colourbox Foto: Andrea De Martin
AUDIO: Erwartet uns eine neue Corona-Welle? (4 Min)

Corona-Symptome: Leichte Fälle selbst behandeln

Stand: 04.11.2024 14:34 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Aktuell erkranken wieder mehr Menschen an Corona, aber meist mit mildem Verlauf. Typische Symptome lassen sich oft gut mit Hausmitteln lindern. Welche rezeptfreien Medikamente helfen?

Erstmals tauchte das Virus SARS-CoV-2 im Jahr 2019 auf. Kurz darauf verbreitete es sich auf der ganzen Welt und löste eine globale Pandemie aus, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Mehrfach mutierte das Corona-Virus, die neuen Varianten waren und sind oft ansteckender, aber auch weniger gefährlich.

Corona-Symptome: Halsschmerzen, Husten, Fieber

Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, hartnäckiger Husten und Schnupfen sind typische Symptome einer Covid-19-Infektion. Wer sie an sich beobachtet, sollte einen Corona-Schnelltest machen, wie ihn Apotheken und Drogeriemärkte bereithalten. Denn auch wer vollständig geimpft und geboostert ist, kann sich infizieren und erkranken. Vor allem für ältere und vorerkrankte Menschen kann das Virus sogar lebensbedrohlich sein.

Aktuelle Corona-Varianten wie KP.3.1.1. und XEC sind ansteckender

Ein Corona-Antigen-Test mit Ergebnis "ungültig". © Colourbox Foto: Vladimir G
Auch die neueren Varianten sprechen den aktuellen Erkenntnissen zufolge auf die in Apotheken und Drogerien erhältlichen Coronatests an.

Derzeit kursieren in Deutschland mehrere SARS-CoV-2-Varianten, die sich aus der Omikron-Variante JN.1 entwickelt haben, darunter die derzeit vorherrschenden Varianten KP.3.1.1. und XEC. Forschenden zufolge sind die aktuellen Mutationen ansteckender, weil sie das Immunsystem besser umgehen können, sie führen aber meist zu milden Verläufen. Seit Mitte August steht ein neuer angepasster Corona-Impfstoff von Biontech auf Basis der JN.1-Variante zur Verfügung, der auch vor schweren Krankheitsverläufen der jetzt kursierenden Subvarianten von JN.1 schützen kann.

Die rückläufige Variante JN.1 löst neben den klassischen Erkältungssymptomen teils ungewöhnliche Symptome aus. Dazu zählen Hautausschlag, rote und wunde Finger oder Zehen sowie juckende und gerötete Augen. Auch Durchfall oder andere Magen-Darm-Beschwerden sowie Schwellungen im Mundraum oder auf der Zunge treten auf. Anders als bei früheren Corona-Varianten kommt es bei JN.1 dagegen nur noch selten zum vorübergehenden Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Corona: Bettruhe bei Fieber und Müdigkeit

Fällt der Corona-Test positiv aus, ist das vor allem bei Geimpften zunächst kein Grund zu größerer Sorge, denn die Krankheit verläuft bei ihnen meist mild. Die meisten Covid-19-Erkrankungen können Betroffene zu Hause auskurieren. Leichtes Fieber und Müdigkeit sind Anzeichen dafür, dass das Immunsystem das Virus bekämpft. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett.

Hausmittel lindern Halsschmerzen, Husten und Schnupfen

Unbedingt sollte man ausreichend trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind heiße Tees angenehm, Salbei- und Ingwer-Tees lindern Halsschmerzen. Wer keinen Appetit verspürt, sollte versuchen, trotzdem eine Kleinigkeit zu essen oder eine Brühe zu trinken. Erkrankte, die Magenbeschwerden entwickeln, können etwas Zwieback, Haferbrei oder gedünstetes Gemüse zu sich nehmen.

Rezeptfreie Medikamente gegen Corona-Symptome

In Absprache mit dem Hausarzt kann man auch rezeptfreie Medikamente einnehmen, um die Symptome zu lindern. Bei Fieber oder Kopfschmerzen helfen Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen verschaffen den Schleimhäuten Erleichterung, sollten aber höchstens eine Woche eingenommen werden. Alternativ kann man regelmäßige Nasenduschen mit Salzwasser durchführen. Pflanzliche Hustensäfte, etwa mit Thymian oder Spitzwegerich, können das Abhusten erleichtern.

Bei Atemnot Arzt oder Notruf kontaktieren

Wer allerdings das Gefühl hat, schwerer Luft zu bekommen als sonst, sollte einen Arzt, in dringenden Fällen auch den Notruf kontaktieren. Kurzatmigkeit und Atemnot, dazu ein anhaltend sehr schneller Puls sind Anzeichen für einen schweren Verlauf und möglicherweise für eine Lungenentzündung. Ein schmerzendes, geschwollenes oder gerötetes Bein könnte auf eine Thrombose hindeuten, die im schlimmsten Fall eine Lungenembolie auslösen kann. Ganz besonders achtsam bei diesen Symptomen sollten Menschen mit Vorerkrankungen sein sowie alle, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind.

So vermeidet man andere anzustecken

Eine Frau mit Mund Nasenschutz Maske vom Typ FFP2. © picture alliance Foto: Frank May
Wer nicht allein lebt und an Corona erkrankt ist, sollte in gemeinsamen Wohnräumen eine FFP2-Maske tragen.

Das Corona-Virus gilt als sehr ansteckend. Um andere Menschen, die im selben Haushalt leben, nicht zu infizieren, sollten sich Erkrankte möglichst isolieren. Hilfreich ist es, Abstand zu halten und regelmäßig gründlich zu lüften. Für gemeinschaftlich genutzte Räume kann man Nutzungszeiten absprechen oder eine FFP2-Maske tragen. Mahlzeiten sollten man nicht gemeinsam einnehmen.

Wer alleine lebt, sollte Freunde und Familie sowie eventuell Nachbarn informieren, damit diese im Notfall Lebensmittel oder Medikamente besorgen können.

Wie lange ist man mit Corona ansteckend?

Ein genauer Zeitraum, in dem eine Ansteckung erfolgen kann, lässt sich nicht bestimmen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können Infizierte bereits ein bis zwei Tage vor dem Auftreten erster Symptome ansteckend sein. In dieser Zeit und kurz nach Symptombeginn ist das Ansteckungsrisiko am größten. Auch Menschen, die infiziert sind, aber nicht erkranken, können andere anstecken. Untersuchungen weisen darauf hin, dass Viren bis neun Tage nach Symptombeginn beziehungsweise bis elf Tage nach dem ersten positiven Test ausgeschieden werden können.

Wie lange sollte man sich mit Corona ausruhen?

Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage zu Hause bleiben, empfiehlt das Robert Koch Institut (RKI), bis sich die Symptome deutlich bessern. Die meisten Erkrankten sind nach etwa 14 Tagen frei von Symptomen. Bis dahin sollten Betroffene sich schonen und erst wieder zu arbeiten beginnen, wenn sie sich wirklich fit fühlen. Auch wer im Homeoffice arbeitet, sollte nicht zu schnell wieder loslegen. Dasselbe gilt für sportliche Betätigungen. Nach der Erkrankung sollte man zunächst langsam wieder einsteigen und dem Körper keine Höchstleistungen abverlangen.

Impfungen gegen Covid-19

Das empfiehlt die Stiko (Empfehlung vom 26. September 2024)

Basisimmunität gegen Covid-19 für alle Erwachsenen:

  • durch drei Antigenkontakte (Impfung oder Infektion)
  • davon mindestens eine Impfstoffdosis
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre:
  • keine Impfempfehlung. Ausnahme: Kinder und Jugendliche mit Grunderkrankungen (ab einem Alter von 6 Monaten)
Auffrischungsimpfung (Booster):
  • für alle Menschen ab 60 Jahren
  • für alle Menschen ab sechs Monaten, die zu einer Risikogruppe zählen. Dazu gehören Menschen in Pflegeeinrichtungen oder Menschen mit Grunderkrankungen wie geschwächtem Immunsystem, Diabetes mellitus oder Trisomie 21.
  • Menschen, die im medizinischen Bereich oder der Pflege arbeiten und daher ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen (ab dem Alter von 6 Monaten) von Menschen, bei denen nach einer Covid-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist.
  • Der Booster sollte alle zwölf Monate wiederholt werden, vorzugsweise im Herbst.
Quelle: RKI


04.11.2024 11:51 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels fehlte im Absatz zu den Impfempfehlungen der Stiko der Hinweis darauf, dass auch Erwachsenen ab 60 Jahren eine Grundimmunisierung und allen Erwachsenen mit Grunderkrankungen eine Auffrischungsimpfung empfohlen wird. Wir bitten das zu entschuldigen.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Wissen | 12.08.2024 09:54

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