Chat: Arthrose, Rheuma, Divertikulose, Diabetes Typ 2
Essen als Medizin: Wie packe ich selbst eine Ernährungsumstellung an? Was muss ich bei Diabetes Typ 2 beachten, welche Lebensmittel sind gut oder schlecht bei einer Divertikulose? Und wie reduziere ich die Beschwerden bei Gelenkschmerzen durch Rheuma oder Arthrose? Um diese Themen ging es in Folge 49 der Ernährungs-Docs. Nach der Sendung hat Dr. Silja Schäfer Ihre Fragen zu diesen Themen im Chat beantwortet. Das Protokoll zum Nachlesen:
Mira: Ist helles Blut im Urin (nach Schub mit Durchfall und Darmentleerung) höchste Alarmstufe - oder normal bei Divertikulitis?
Dr. Silja Schäfer: Liebe Mira, helles Blut im Urin sollte auf jeden Fall beim Hausarzt abgeklärt werden. Es hat nicht zwingend mit einer Divertikulitis zu tun.
Heidi147: Ich habe Probleme mit den Knien, vermutlich auch Entzündungen, Schleimbeutel, etc. Sollte ich besser Kuhmilch und Milchprodukte weglassen?
Schäfer: Liebe Heidi, wir unterscheiden auch zwischen reiner Kuhmilch und Milchprodukten wie Joghurt und Quark. Gern können Sie die reine Kuhmilch mal weglassen; es müsste Ihnen dann besser gehen. Viel Erfolg und gute Besserung.
Lotta: Vielen Dank für die tolle, tolle Sendung. Ich bin ein sehr großer Fan und versuche schon lange, die E-Docs-Empfehlungen zu befolgen. Leider bekomme ich ein Verdauungsproblem nicht in den Griff. Durch viel zu viel Luft im Bauch (selbst Ultraschall scheitert daran!) habe ich Reflux (keine Hernie/Untergewicht statt Übergewicht). Was kann ich tun? Das Essen scheint auch viel zu lange im Magen zu liegen.
Schäfer: Vielen herzlichen Dank für das tolle Lob. Stellen Sie sich doch bitte bei einem Ernährungsmediziner vor, der weitere Untersuchungen in die Wege leitet. Vielleicht leiden Sie auch unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie. Wurde schon einmal eine Magenspiegelung veranlasst?
Kathi: Welche vegetarische Alternative gibt es bezüglich Fischöl-Kapseln bei Rheuma/Arthrose, wenn ich Hashimoto habe?
Schäfer: Die Alternative wäre zum Beispiel Algen- oder Krillöl.
Tilly: In der Folge wurde ja Kaffee in die Eiweißshakes gemischt. Ich hatte gehört, dass der Körper bei der gleichzeitigen Aufnahme von Kaffee und Essen bestimmte Nährstoffe wie Eisen kaum aus den Lebensmitteln aufnehmen kann, weil Kaffee eine hemmende Wirkung hat. Stimmt das und wenn ja, für welche Nährstoffe gilt das?
Schäfer: Da haben Sie schon den wichtigsten Nährstoff herausgepickt. Ja, das stimmt.
Betty V.: Ich habe Lupus erythematodes, Diabetes Typ 2, Divertikulose und starkes Übergewicht! Ich würde sehr gerne meine Ernährung umstellen, weiß aber nicht, nach welchem Ernährungsplan ich mich ausrichten soll!
Schäfer: Liebe Betty, hier wäre eine Vorstellung bei einem Ernährungsmediziner entscheidend wichtig. Dieser entscheidet mit Ihnen zusammen nach der Erhebung eines Status Quo, welcher Weg für Sie richtig wäre.
Elisa: Ist es egal, solange man die 16:8-Regel einhält, ob man das Frühstück weglässt oder das Abendessen? Das Frühstück fällt mir persönlich leichter und abends gibt es Salat oder Gemüse.
Schäfer: Wichtig ist das Einhalten der Fastenphase; somit ist es egal, ob Sie das Frühstück oder das Abendessen weglassen.
Orchidee: Was sollte man bei neu festgestelltem Diabetes und Untergewicht bei der Ernährung beachten. Abnehmen geht nicht, da ich schwer zunehme.
Schäfer: Bei Ihnen wäre es entscheidend wichtig, in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis betreut zu werden.
Unbekannt: Machen Divertikel eher Verstopfung oder Durchfälle?
Schäfer: Divertikel können Verstopfung oder Durchfälle verursachen, müssen dies jedoch nicht. Sie entzünden sich meist eher bei Verstopfungstendenz. Hier wäre es ganz wichtig, auf eine regelmäßige Verdauung zu achten.
Sanja: Was für eine Ernährung ist bei meinen Krankheiten hilfreich (Diabetes Typ 2, Psoriasis und Psoriasis-Arthritis)?
Schäfer: Dies ist eine individuelle Entscheidung, die Sie gern mit einer Ernährungsberaterin/einem Ernährungsberater treffen dürfen. Es kommt ein wenig auf die Ausgangssituation an. Meist wäre eine kohlenhydratreduzierte, antientzündliche Kost von Vorteil.
Arite: Ich bin 35 Jahre alt. Ich hatte nach meiner ersten Geburt einen Hodgkin. Ein Jahr Therapie. Dann kam nach fünf Monaten noch mal Hodgkin. Nun habe ich Rheuma, Reizdarm, -magen, Hypophyseninsuffizienz ... Ich habe 21 Tabletten am Tag und eine Dreiviertelseite an Diagnosen. Unter den ganzen Therapien bin ich dann auch von 47 kg auf 92 kg innerhalb von eineinhalb Jahren hoch. Nun geht es mir so schlecht, dass jede Bewegung nur schwer fällt, ich kann seit circa drei Monaten maximal einen Viertel Teller ohne Erbrechen zu mir nehmen. Ich versorge mich mit Fresubin-Drinks, bin aber am Ende meiner Nerven angekommen. Ein Arzt schiebt mich zum anderen und alle empfehlen mir andere Ernährungsformen. Meine Tochter war vier Wochen alt, als ich Krebs bekommen habe, nach zwölf Jahren Beziehung zerbrochen durch die ganzen Erkrankungen. Berufsunfähigkeit mit vier Studienabschlüssen. Ich weiß nicht mehr weiter und möchte meine Tochter noch zehn Jahre wenigstens aufwachsen sehen, damit sie wenigstens volljährig ist. Ich weiß nicht mehr weiter und kann vor Gewicht mich nicht mehr sehen und essen geht auch nicht mehr ohne Erbrechen (nicht selbst herbeigeführt). Wo soll ich ansetzen?
Schäfer: Suchen Sie sich ganz dringend einen Ernährungsmediziner Ihres Vertrauens - diese gibt es. Versprochen! Adressen finden Sie unter www.bdem.de. Alles Gute!
Antonia: Muss man eigentlich einen Helicobacter pylori immer mit Antibiotika behandeln oder gibt es Alternativen?
Schäfer: Rein schulmedizinisch gibt es keine Alternativen. Vorsicht müsste man auch walten lassen, da eine Helicobacter-Infektion auch maligne werden kann.
Kristina: Wie soll sich der Diabetiker mit Niereninsuffizienz bezüglich Eiweiß ernähren?
Schäfer: Mit einer Diabetesberaterin an der Seite, da Sie nur 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht (Normalgewicht) zu sich nehmen sollten.
Brigitte: Ich habe seit vielen Jahren Rheuma. Mein letzter Besuch beim Rheumatologen hat nicht viel Neues gebracht, leider habe ich überall Schmerzen. Ich esse mit Öl, Leinsamen, versuche, vieles umzusetzen. Trotzdem habe ich die Schmerzen.
Schäfer: Liebe Brigitte, haben Sie bereits Heilfasten ausprobiert? Es lohnt sich.
Lars: Sind Dinkelbackwaren ein guter Ersatz für Weizenbrötchen, wenn man an Psoriasis-Arthritis leidet? Oder besser Roggen oder Eiweißbrot? Danke für die interessante Sendung.
Schäfer: Generell empfehlen wir die Reduktion von Weizen- und Weißmehlprodukten; Vollkorndinkel wäre eine gute Alternative. Es gibt auch Samen- und Körnerbrote ohne Mehl.
PB: Ich habe Divertikulose mit Verwachsungen im Bauchraum. Dadurch werden Darmentzündungen ausgelöst. Gibt es bildgebende Verfahren ohne Eingriff, die die Verwachsungen darstellen und den Umfang der Wechselwirkungen beurteilen lassen?
Schäfer: Leider ist mir dies nicht bekannt. Meines Erachtens gibt es diese Verfahren nicht. Aber probieren Sie gern - auch als Mann - einmal Bauchtanz aus.
Telse: Ich bin an Migräne, Typ 2 Diabetes, Fibromyalgie und Schuppenflechte erkrankt. Zurzeit wird überprüft, ob ich einen Typ-1-Diabetes habe, der nicht als solcher erkannt wurde. Gibt es eine Ernährungsumstellung, die auf meine diversen Erkrankungen und Symptome einen positiven Einfluss hat?
Schäfer: Hier wäre es sinnvoll, eine weitere Abklärung in die Wege zu leiten. Vertragen Sie Histamin? Was löst die Migräne aus? Eine antientzündliche Ernährung wäre hervorragend; von Fasten würden wir wegen der Migräne eher abraten.
Ana: Liebe Ernährungs-Docs, ich leide am Reizdarmsyndrom. Ich habe verschiedene Ernährungsumstellungen (begleitet) probiert. Generell esse ich sehr bewusst. Verzicht auf Zucker, Weizen, Zusatzstoffe. Aktuell probiere ich, Gluten zu vermeiden, und es geht mir besser. In den glutenfreien Produkten sind jedoch viele Zusatzstoffe drin, ist das wirklich gesund?
Schäfer: Wenn Sie nicht unter einer Zöliakie leiden, müssen Sie auch nicht komplett auf Gluten verzichten; und ja, die Zusatzstoffe sind hier ein Problem.
Mari: Ich nehme seit ein paar Wochen Nahrungsergänzungsmittel (durch Fruktose-Malabsorption kann ich vieles nicht essen). Morgens Selen, abends Zink, zwischendurch nach dem Essen Vitamin C-Pulver. Mittags Vitamin-B-Komplex und zusätzlich Vitamin B12 (insgesamt 1.000 ug). Bei B12 wurde ein Mangel festgestellt, versuche damit, den Wert zu erhöhen. Wie kann ich noch Omega-3-Öl und Vitamin D plus Magnesium einfließen lassen, da beim Arzt auch ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wurde? Was könnte ich zum Beispiel zusammen nehmen? Oder wie weit von der Nahrung entfernt?
Schäfer: Omega-3-Öle und Vitamin D sollten zu einer Mahlzeit eingenommen werden, da sie fettlöslich sind und so besser vom Darm aufgenommen werden können.
Babsi: Ich habe einen Verwachsungsbauch und zahlreiche Divertikel. Die Bauch-Chirurgen sagen, kein Obst und Gemüse, um einen erneuten Ileus zu vermeiden. Ich ernähre mich von Weißmehl und Trinknahrung. Was kann ich bitte noch tun?
Schäfer: Liebe Babsi, essen Sie bitte Obst und Gemüse und zeigen Sie Ihren Chirurgen, dass es Ihnen damit besser gehen wird.
Dorle: Ich füge meinem morgendlichen Porridge 1 EL Leinöl zu. Zusätzlich bin ich auf der Suche nach einem Algenöl, um DHA und EPA zu bekommen. Leider haben bisher alle Algenöle irgendwelche Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Carrageen usw. Haben Sie für mich eine Empfehlung?
Schäfer: Lassen Sie sich gern in einer Apotheke beraten; Algenöle ohne Carrageen gibt es.
Gesa: Ich habe nach einer Darm-OP nach Divertikulitis (Sigma, Sept. 2020) noch immer Probleme (Blähungen, Übelkeit, zum Teil massive Durchfälle). Eine Darmspiegelung und eine Magenspiegelung haben keinen krankhaften Befund ergeben. Ich bin 182 cm groß, weiblich, 59 kg leicht. Mache viel Sport und versuche mich gesund und ballaststoffreich zu ernähren. Ich weiß nicht, was ich richtig essen soll. Was kann ich noch tun?
Schäfer: Hier lohnt sich eine weitere Abklärung bei einem Ernährungsmediziner.
Anke: Ich lebe seit Juni nach den Empfehlungen der Ernährungs-Docs. Inzwischen habe ich 15 kg abgenommen und es geht mir deutlich besser. Mir fehlt aber unter anderem der Dickdarm. Wie hilft man dem Körper, solche Defizite zu überbrücken?
Schäfer: Zunächst herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Gewichtsabnahme. Unter welchen Defiziten leiden Sie? Der Dickdarm dickt den Nahrungsbrei ein. Falls Sie unter Durchfällen leiden, kann Ihnen eine Ernährungsberaterin/ein Ernährungsberater sicher weiterhelfen.
Unbekannt: Zu Algenölen hab ich auch mal eine Frage. Womit kann ich die zubereiten im Essen? Salat? Oder was? Das kann man ja nicht erhitzen.
Schäfer: Das dürfen Sie gern versuchen; oder einfach pur auf einem Löffel und ab in den Mund.
Mira: Inwiefern wirkt Stress respektive die Psyche verschlechternd - im Fall von akuter Divertikulitis?
Schäfer: Stress und eine schlechte Stimmungslage sind immer schlechte Begleiter zur Gesundung.
Unbekannt: Meine Verdauung ist sehr unregelmäßig, eine Darmspiegelung möchte der Arzt aber nicht durchführen, weil ich nicht mehr weiß, was ich machen soll. Ein Darmpilz wurde auch festgestellt, allerdings Saccharomyces cerevisiae - der Arzt sagt aber, dass dieser Darmpilz ein gutartiger Hefepilz sei und keine Durchfälle verursacht oder Verdauungsprobleme dieser Art. Hat er Recht?
Schäfer: Man sollte weiter nach der Ursache der Durchfälle suchen; ja.
ROSI: Ich hätte gerne gewusst, welche Alternativen es hinsichtlich Milchprodukten in den Rezepten der Ernährungs-Docs gibt? Ich vertrage keine Milch.
Schäfer: Welche Milchprodukte vertragen Sie nicht? Es gibt eine große Vielzahl: alternativ zu tierischer Milch gibt es pflanzliche Milchprodukte aus Hafer, Reis, Soja ...
Michael: Meine Frau hat akute Divertikulitis bekommen, und nach einer Antibiotikabehandlung im Krankenhaus, welche morgen endet, wissen wir nicht so recht, wie die Ernährung der kommenden zwei Wochen aussehen darf, bevor allmählich die Nahrungsumstellung folgt. Sind Milch, Käse erlaubt?
Schäfer: Lieber Michael, zunächst alles Gute für Ihre Frau. Gern können Sie sich auf unserer Website informieren (Therapie-Empfehlungen als PDF). Wichtig ist, dass Ihre Frau zunächst auf ballaststoffreiche Lebensmittel sowie Körner und Samen verzichtet; Milch und Käse in Maßen müsste Sie vertragen.
Heike N.: Seit sechs Jahren weiß ich, dass ich Divertikel habe. Seit zweidreiviertel Jahren habe ich keine Gebärmutter, OP wegen Blutarmut durch starke Periode. Ich werde 57 Jahre alt. Jetzt hatte ich dieses Jahr zweimal starke Darmkrämpfe, ich konnte mir gut selber helfen, meine Hausärztin sagte, solange das hilft, ist es gut, ich brauchte also kein Antibiotika. Meine Frage, liegt es am Alter und der Unterleibs-OP, dass ich jetzt öfter damit zu tun habe? Ich hatte auch mentalen Stress. Meine Ernährung ist schon sehr vielseitig und abwechslungsreich, aber so mal Rindfleisch und Pizza und so, darf doch auch mal sein, oder?
Schäfer: Ja, Rindfleisch und Pizza dürfen auch mal sein. Divertikel entstehen häufig auch bei zunehmender Bindegewebsschwäche, die im Alter leider zunimmt.
Unbekannt: Ich möchte mein Bauchfett reduzieren, habe aber in den letzten Monaten trotz 10 Kilo Gewichtabnahme kein Bauchfett verloren. Könnte mir Intervallfasten helfen, ohne dabei noch weiter Gewicht zu verlieren (67 kg bei 174 cm)?
Schäfer: Intervallfasten könnte helfen; eine professionelle und individuelle Ernährungsberatung noch viel besser.
Nicole: In der Sendung wurden heute Shakes gezeigt. Welche waren das und kann man sie kaufen? Die Sendung ist wirklich toll! Weiter bitte!
Schäfer: Formula-Diäten mit Shakes sollte man in Verbindung mit einer professionellen Ernährungsberatung durchführen und bitte nicht allein im stillen Kämmerlein.
netti: Diabetes Typ 2 - viszerales Fett. Hintergrund 2019: Erstdiagnose: HbA1c von 6,8, MI von 35,6 und genetischer Vorbelastung. Bis 2021: aktueller HbA1c: 5,6, minus 20 kg, aktueller BMI 29,6 durch Ernährungsumstellung nach Logi und Sport, Metformin: 500 – 0 – 500 mg, Ziel: weitere 10 kg abnehmen und den Nüchtern-BZ unter 100 mg%, Reduktion von Bauchfett. Frage: Was kann ich erfahrungsmäßig tun, um gezielt am Bauchfett zu arbeiten, das natürlich auch weniger geworden ist, aber noch ausreichend vorhanden ist?
Schäfer: Super! Weiter so! Sie können gern den Ballaststoffanteil erhöhen; hier gibt es nach oben kein Limit.
Beatrix1978: Was sagt der DAS28 aus? Ich habe zwar Arthrose und MFN2-Gen und Diabetes Typ 2b, bin allergisch, und für mich ist es schwer, eine Ernährungsumstellung zu machen. Gewicht schwankt zwischen 90 und 92 kg bei einer Größe von 1,70 m. Wie geht Meal Prep genau? Was darf ich essen? Möchte abnehmen, habe keinen, der mich ernährungsmäßig betreut und habe verschiedene Gastritis-Arten mit Kombination Refluxösophagitis. Was raten Sie mir? Und kann ich mich an Sie in Ihrer Praxis wenden?
Schäfer: Eine professionelle Ernährungsberatung, die bei Ihnen ganz sicher Sinn macht, gibt es auch bei Ihnen in der Nähe. Fragen Sie bitte bei Ihrer Krankenkasse nach.
Adaline: Mein Name: Adaline. Ich bin 77 Jahre alt, im September 2021 sechsmal Divertikulitis mit Antibiotikabehandlung. Danach ist die Verdauung lange aus dem Gleichgewicht. Mit Flohsamenschalen reguliere ich den zu dünnen, schmierigen Stuhlgang. Diesmal gelingt es mir nicht. Beim Spazierengehen, Golfen etc. habe ich immer Stuhlreste in der Vorlage, unangenehm! Was kann ich zusätzlich zu Docs-Rezepten, Flohsamenschalen, Joghurt, 2 Liter Flüssigkeit tun?
Schäfer: Hier lohnt sich die Analyse eines Ernährungsprotokolls, um Ihnen individuell helfen zu können.
Maja: Können Sie beurteilen, welche Bildgebung bei Divertikulose besser, also vielleicht eindeutiger ist - CT- oder MRT-Abdomen - und warum? Die Strahlung beim CT mal außer Acht gelassen.
Schäfer: Bei der Diagnostik der Divertikulitis ist es wichtig, eine Perforation auszuschließen; dies gelingt besser mittels CT-Abdomen.
Martin: Welche Getreide (die sich zum Brotbacken eignen) sind weniger entzündungsfördernd als Weizen? Sind Dinkel, Emmer, Buchweizen & Co. alle komplett "sauber" dahingehend? (Gluten vertrage ich.)
Schäfer: Eigentlich sind alle anderen Getreidearten besser als Weizen.
Unbekannt: Dieser Darmpilz Saccharinyces cerevisiae, ist er wirklich ein ungefährlicher gutartiger Hefepilz, auch wenn er vermehrt auftritt in Überzahl im Darm? Der Gastroenterologe sagt, ich kann ohne Bedenken Zucker essen, man sollte nur die Backhefe weglassen. Stimmt das?
Schäfer: Im Darm wäre eine große Vielfalt von Darmbewohnern wünschenswert; deshalb gern Gemüse und Ballaststoffe essen; Zucker darf immer gern vermieden werden.
Unbekannt: Was kann man essen bei einer Dünndarmfehlbesiedelung?
Schäfer: Auch hier gilt: weniger Zucker, wenig Weizen und viel Gemüse und Ballaststoffe.
Mareike: Ich leide an chronischen entzündlichen Prozessen in meiner transplantierten Lunge. Ich habe meine Ernährung bereits umgestellt und verzichte auf Zucker, einfache Kohlenhydrate und Fleisch und esse stattdessen viel Gemüse, etwas Obst und Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchte etc. Gibt es etwas, was bei der Ernährung noch helfen könnte?
Schäfer: Unsere Ernährung können wir meist optimieren. Schreiben Sie doch gern ein Ernährungsprotokoll und besprechen dies professionell.
Krystina: Mein Problem ist der Magen. Völlegefühl, Druck im Oberbauch. Oft hebe ich Magenschleimhautentzündungen. Wie kann ich das mit Ernährung in Griff bekommen?
Schäfer: Nutzen Sie gern die Möglichkeit einer professionellen Ernährungsberatung.