Auf Druck von Betroffenen hat die hannoversche Landeskirche ihre Zahlen zu Fällen sexualisierter Gewalt in ihren Gemeinden und Einrichtungen nach oben korrigiert. Nach der Veröffentlichung der bundesweiten Missbrauch-Studie für die evangelische Kirche im Januar hätten Missbrauchsbetroffene kritisiert, dass die dort für die Landeskirche genannte Zahl zu niedrig sei, so die Landeskirche in Hannover. Bisher hatte Deutschlands größte Landeskirche von mindestens 140 betroffenen Personen seit 1946 gesprochen. Jetzt nennt sie mindestens 190 Betroffene, "die im kirchlichen Kontext sexualisierte Gewalt erlitten haben". | Sendebezug: | 02.07.2024 06:30 | NDR Kultur
Die Hamburger Kulturbehörde und die Roger Willemsen Stiftung haben vier Residenzstipendien für diesen Sommer an Kreative vergeben. Die Stipendien für vierwöchige Arbeitsaufenthalte im mare-Künstlerhaus der Stiftung in Wentorf gehen an die Comiczeichnerin Wiebke Bolduan, den Literaturübersetzer Nicolai von Schweder-Schreiner sowie die bildende Künstlerin Simone Karl, wie die Behörde am Montag mitteilte. Autorin Dagrun Hintze reist ins Brecht-Hus im dänischen Svendborg. Das mare-Künstlerhaus war das letzte Wohnhaus des Autors und Publizisten Roger Willemsen. | Sendebezug: 01.07.2024 15:40 | NDR Kultur
Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte sein Lektor beim Verlag Onufri, Bujar Hudhri, am Montag mit. Kadare galt als der weltweit bekannteste und erfolgreichste Autor aus Albanien. Lange Jahre war er ein heißer Kandidat für den Literatur-Nobelpreis, den er jedoch nie erhielt. 1963 wurde Kadare mit seinem Roman "Der General der toten Armee" international bekannt, als Albanien noch von dem Kommunisten Enver Hoxha regiert wurde. Kadare floh im Herbst 1990 aus Albanien nach Frankreich, nur wenige Monate vor dem Sturz der kommunistischen Regierung. Er lebte lange in Paris und kehrte später nach Tirana zurück. | Sendebezug: | 01.07.2024 10:20 | NDR Kultur