"The Last of Us": Düstere 2. Staffel zwischen Vergeltung und Vergebung
Die erste Staffel der Serie "The Last of Us" hatte im Schnitt 30,4 Millionen Zuschauer pro Episode. Am Montag startete die zweite Staffel mit Pedro Pascal und Bella Ramsey. Jede Woche wird eine neue Folge auf "Sky" veröffentlicht.
Staffel eins traf vor zwei Jahren einen Nerv. Eine Geschichte mitten in der Postapokalypse, basierend auf einer durch Pilze ausgelösten Pandemie, mitten im Corona-Lockdown. Fans feiern sie als beste Spiel-Verfilmung aller Zeiten. Showrunner Craig Mazin und Spiele-Erfinder Neil Druckmann haben mit einem Produktionsbudget von über 100 Millionen Dollar eine Serie erschaffen, die unterhaltsam, spannend und vor allem für die vielen Fans des Spiels auch nah an der Vorlage war.
Zuflucht vor Zombie-Infektion in Wyoming
Theoretisch beginnt die zweite Staffel "The Last of Us" genau da, wo Staffel Eins aufgehört hat. Aber eben nur theoretisch. Denn Joel und Ellie haben sich in Jackson Hole, Wyoming niedergelassen. Das ehemalige Skigebiet ist Zufluchtsort für die geworden, die von der Zombie-Infektion bisher verschont geblieben sind. Die Zuschauenden tauchen ein in die neue Welt, die neue Heimat. Sie ergründen die sozialen Strukturen in den von Schnee bedeckten Bergen am abgeschotteten Zufluchtsort. Es ist ein Ankommen in der Dystopie, allerdings mit einem Zeitsprung von fünf Jahren. Aus dem Teenager Ellie ist eine junge Erwachsene geworden. Das Verhältnis zu ihrem Quasi-Adoptivvater Joel ist angespannt. Ob durch die Pubertät und das Gefühlschaos oder den Vertrauensbruch am Ende der ersten Staffel bleibt zunächst offen. Ellies Blicke sprechen Bände. Beides ist möglich.
Grundton düsterer und emotionaler als in Staffel eins
Es ist erstmal das Unausgesprochene, das über allem schwebt. Das Misstrauen, die Frage, wie weit man bereit ist, Dinge für andere zu opfern - oder eben für sich selbst. Der Ton in der zweiten Staffel "The Last of Us" ist noch düsterer als in der ersten, aber eben auch emotionaler. Vergeltung und Vergebung sind die zentralen Themen gepaart mit Verantwortung und dem unstillbaren Durst nach Gerechtigkeit.
Die zweite Staffel ist brutal. In der Darstellung der Gewalt, aber auch in der inneren Zerrissenheit seiner Figuren. Pedro Pascal spielt Joel weiterhin in einer grimmigen Mischung aus Lonesome Cowboy und Adoptivvater. Bella Ramsey ist - vor allem auch durch die emotionale Reise ihrer Figur Ellie - erwachsen geworden. Unterstützt werden die beiden von Nebendarstellern, die mit der nötigen Zurückhaltung aber doch Präsenz agieren. Allen voran Kaitlyn Dever als Abby, deren Geschichte eng mit der von Ellie verbunden ist.
Sandwich-Staffel schürt bittere Erkenntnis
Diese Staffel ist nur das Bindeglied zum schon bestätigten Finale mit Staffel drei. Damit trägt sie das Schicksal der Sandwich-Staffel. Dennoch haben die Macher um Craig Mazin and Neill Druckmann alles gegeben, die Serie erneut gut aussehen zu lassen. Sie haben sich Zeit genommen auf ihrer emotionalen und physischen Reise - mit der bitteren Erkenntnis im Hinterkopf, dass Frieden ein zerbrechliches Gut ist, vor allem, wenn die Welt seit 25 Jahren am Abgrund steht. Wieder einmal erzählt die Dystopie viel mehr über die Gegenwart, als man erwartet.
Jede Woche gibt es eine Folge der zweiten Staffel "The Last of Us" bei Sky. Insgesamt sind es sieben Folgen.
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