Ein Nackenkissen. © fotolia.com Foto: Africa Studio

Verspannungen lösen: Nackenkissen können helfen

Stand: 01.03.2022 11:00 Uhr

Verspannungen im Nackenbereich können ein Zeichen dafür sein, dass der Kopf im Schlaf falsch liegt. Abhilfe schaffen können Nackenkissen. Was bringen sie? Worauf sollte man achten?

Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett - und darüber, wie erholsam der Schlaf ist, entscheidet auch das Kissen. Verspannungen im Nackenbereich können ein Zeichen dafür sein, dass der Kopf im Schlaf falsch liegt. Abhilfe sollen sogenannte Nackenstützkissen schaffen. Doch ein Universalkissen für alle gibt es nicht: Das Kissen muss individuell auf den Körperbau abgestimmt sein.

Nackenkissen sollen Verspannungen lindern

Ist das Kissen so groß, dass es die Wirbelsäule insgesamt anhebt, fehlt die Unterstützung am Kopf und die Halswirbelsäule wird geknickt. Werden die Muskeln in diesem Bereich ständig falsch belastet, verdicken sie sich und drücken auf die Nerven. Das führt zu Verspannungsschmerzen, manchmal auch Taubheitsgefühl und Kopfschmerzen. Wenn ein Kissen richtig stützt, liegt die Halswirbelsäule in Verlängerung der Brustwirbelsäule. Das leisten kleinere Kissen meist besser. Generell sollte nur der Kopf auf dem Kissen liegen, nicht die Schulter. Nackenkissen sollen durch ihre vorgegebene Form den Kopf richtig stützen, Fehlhaltungen korrigieren und so Verspannungen lindern oder ihnen sogar vorbeugen.

Kaufkriterium Schlafposition

Wer vor allem auf dem Rücken schläft, sollte seinen Kopf auf ein kleines, flaches Kissen betten. Zu flach darf es aber auch nicht sein, sonst werden die keinen Wirbel der Halswirbelsäule überstreckt und können vorzeitig verschleißen. Das Kinn sollte in Rückenlage nicht auf der Brust liegen, die Nase sollte nach oben zeigen, nicht nach vorn. Seitenschläfer brauchen meist ein dickeres Kissen. Wichtig ist, dass es den Kopf so stützt, dass die Wirbelsäule im Schlaf ihre natürliche Form behält und bis zum Becken eine gerade Linie bildet. Bauchschläfer liegen eigentlich immer falsch, denn sie verdrehen ihren Hals. Über kurz oder lang dürften sie Probleme im Nackenbereich bekommen. Ist das Kissen dann zu hoch, können diese besonders stark ausgeprägt sein.

Die Matratze entscheidet

Wichtig bei der Auswahl des richtigen Kissens ist der Härtegrad der Matratze. Darum sollte man beim Kauf mit dem Kissen auf einer ähnlichen Matratze wie zuhause probeliegen. Grundsätzlich gilt: Ist die Matratze hart und die Schulter sinkt nicht ein, muss das Kissen höher sein. Ist die Matratze weich, muss das Kissen flacher sein. Nackenkissen aus mehreren Lagen lassen sich besser anpassen.

Weitere Informationen
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Experten zum Thema

Petra Schäfer, Physiotherapeutin
Individuelle, physiotherapeutische Liegeberatung
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Alsterdorfer Straße 54, 22299 Hamburg
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Orthopädie und Chirurgie Elbchaussee
Elbchaussee 567, 22587 Hamburg
(040) 86 23 21
www.orthopaedie-elbchaussee.de

Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
DGSM-Geschäftsstelle, c/o Hephata-Klinik
Schimmelpfengstraße 2, 34613 Schwalmstadt-Treysa
Internet: www.dgsm.de
Online-Patientenratgeber zu Schlafstörungen:

Ratgeber:
test Jahrbuch 2018: Mehr als 110 Tests und Reports.
288 S., Stiftung Warentest (2017), 14,90 Euro
           
Peter Spork: Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt.
320 S., Rowohlt (2008), 9,99 Euro

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