Stand: 17.03.2020 11:00 Uhr

So gut ist Tanzen für Körper und Geist

Tanzendes Paar © fotolia Foto: 2kphoto
Tanzen bringt Freude - aber es hat auch noch ganz andere Vorteile.

Es sieht gut aus, macht fit und bringt Spaß: Tanzen gibt es seit jeher in allen Kulturen. Dabei ist das Zappeln zur Musik viel mehr als ein fröhlicher Zeitvertreib: Wissenschaftler sind überzeugt, dass Tanzen gesund, glücklich und sogar intelligent macht. Es wird vermutet, dass Tanzen ein Nebenprodukt des aufrechten Gangs ist und sogar in den menschlichen Genen steckt. Hinweise darauf ergab eine Studie mit Neugeborenen, denen Amsterdamer Wissenschaftler einen Rhythmus vorspielten und dabei immer wieder ein oder zwei Schläge ausließen. Die Hirnströme zeigten deutlich, dass die Babys den nächsten Beat regelrecht erwarteten.

Was passiert beim Tanzen im Gehirn?

Tanzen vereint Bewegung, Berührung und Musik und trainiert das Gehirn wie kaum eine andere Freizeitbeschäftigung. Die vielen Schritte und Drehungen erfordern ein Höchstmaß an Konzentration und Koordination. Der Rhythmus der Musik aktiviert Hirnregionen, die auch für das Verarbeiten von Sprache zuständig sind. Außerdem schüttet der Körper beim Tanzen die Glückshormone Dopamin und Endorphin aus. Die Vielzahl der Reize bewirkt, dass das Gehirn auf ganz verschiedenen Ebenen stimuliert wird. Die komplizierten Drehungen und Schritte beim Tanzen können sogar dazu führen, dass das Volumen des Gehirns in einigen Bereichen zunimmt und zusätzliche neuronale Verbindungen entstehen.

Räumliches Verständnis und Konzentration werden gefördert

Forscher in den USA fanden heraus, dass Jugendliche, die viel tanzen, mit mathematischen Aufgaben besser zurechtkommen und ein gutes räumliches Verständnis entwickeln. Wissenschaftler der Uni Bochum entdeckten darüber hinaus, dass Tänzer nicht nur glücklicher, sondern auch reaktionsschneller und beweglicher sind und sich besser konzentrieren können.

Tanzen hat heilende Kräfte

Tanzen hat außerdem eine heilende Wirkung: Eine Studie mit Parkinson-Patienten zeigt, dass das Zittern mit Hilfe von Tanztherapie gelindert werden kann. Automatisch ablaufende Bewegungen sind bei Parkinson-Kranken eigentlich nicht mehr möglich. Beim Tanzen können Betroffene jedoch üben, diese Bewegungen wieder auszuführen. Tanzen fördert die Bildung neuer Nervenzellen bis ins hohe Alter. Damit lässt sich das Risiko, an Demenz zu erkranken, um etwa 20 Prozent senken. Die regelmäßige Bewegung im Rhythmus der Musik kann das Fortschreiten einer Demenz sogar aufhalten.

Bei chronischen Schmerzen lockert Tanzen die Muskulatur und kann Verspannungen lösen. Durch Tanzen sinkt außerdem der Wert des Hormons Kortisol im Blut - das befreit den Körper von Stress.

Dieses Thema im Programm:

Arte | Xenius | 20.03.2020 | 16:50 Uhr

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