Prellung - schnelle Hilfe durch effektive Behandlung
Eine Prellung nach einem Sturz am Knie, Fuß oder an den Rippen ist oft schmerzhaft. Was sind die Symptome? Welche Behandlung hilft? Und wie lange dauert sie?
Eine Prellung kann an verschiedenen Körperteilen entstehen und hat dann auch die dementsprechende spezifische Bezeichnung: Bei einer Prellung an Gelenken, häufig sind hier Knie, Fuß, Ellenbogen, Finger oder Rippen betroffen, spricht man von einer Gelenkprellung oder spezifischer von einer Rippenprellung oder Knieprellung. Wenn Knochen betroffen sind, wird dies als Knochenprellung bezeichnet oder genauer beispielsweise als Steißbeinprellung. Bei Muskeln heißt es dementsprechend Muskelprellung. Auch Organe wie die Lunge können geprellt werden, beispielsweise durch einen Unfall. Dementsprechend wird das als Lungenprellung bezeichnet.
Prellung - was ist das?
Eine Prellung, medizinisch Kontusion, ist eine stumpfe Verletzung ohne offene Wunde. Im Volksmund wird insbesondere zur Oberschenkelprellung auch "Pferdekuss" gesagt. Verursacht wird eine Prellung durch Gewalteinwirkung wie ein Sturz, Aufprall, Stoß, Tritt, Schlag oder durch herabfallende Gegenstände. An der betroffenen Stelle werden das Fettgewebe, die Muskeln und/oder die Blutgefäße gequetscht. Die Haut bleibt intakt. Doch das Gewebe darunter ist geschädigt. Meist ist unmittelbar nach dem Sturz oder ähnlicher Gewalteinwirkung außen nichts erkennbar. Die Verletzung des Gewebes kann später zu einer Schwellung führen. Häufig bildet sich dann ein Bluterguss, weil Gefäße einreißen. Eine Prellung kann sehr schmerzhaft sein.
Symptome: Wie erkennt man eine Prellung?
Typische Symptome sind Schmerzen, eine Schwellung und ein Bluterguss. Häufig ist das geprellte Areal gerötet und druckempfindlich. Durch die Quetschung und Verletzung können Blutgefäße einreißen und Blut tritt ins Gewebe aus - sichtbar als roter oder blauer Fleck (Hämatom). Der Bluterguss wird nach ein paar Tagen schwärzlich-grün und später gelb. Unter der Haut kann sich eine Schwellung (Ödem) bilden. Dabei tritt Flüssigkeit aus den verletzten Blutgefäßen und Lymphgefäßen aus.
Weitere Symptome einer Kontusion an spezifischen Körperteilen
Bei Prellungen eines Gelenks (Gelenkprellung) kommt es oft zu einem Bluterguss in der Gelenkkapsel. Die Folge: Das Gelenk lässt sich nur eingeschränkt bewegen und ist geschwollen. Eine Knochenprellung ist sehr schmerzhaft. Sie passiert oft am Schienbein oder an der Hüfte. Durch die Prellung sammelt sich eine Flüssigkeit aus Blut oder Lymphe im Knochen oder zwischen Knochen und Knochenhaut an. Die Folge ist eine Schwellung. Dieser Erguss reizt den Knochen sowie die schmerzempfindliche Knochenhaut, was den Schmerz verursacht.
Eine akute Muskelprellung ereignet sich häufig bei Kontaktsportarten durch einen direkten Schlag oder Stoß auf den Muskel. Es bildet sich eine Schwellung durch einen Bluterguss zwischen einzelnen Muskelfasern.
Sehr schmerzhaft ist eine Rippenprellung. Typisches Symptom: Husten tut dann meist höllisch weh. Auch das Atmen fällt unter Umständen schwer, denn der Brustkorb ist immer in Bewegung. Auch innere Organe können nach einem Unfall geprellt sein, wie die Nieren, die Lunge oder die Leber. Besonders gefährlich ist es, wenn das Gehirn betroffen ist. Dann muss schnell eine Untersuchung im Krankenhaus erfolgen.
Unterschied Prellung und Verstauchung
Bei einer Verstauchung wird ein Gelenk über seinen normalen Bewegungsumfang hinaus bewegt, infolge von Umknicken oder Verdrehen. Von außen ist oft keine Verletzung erkennbar. Aber es kann sich eine Schwellung oder ein Bluterguss bilden. Ob es zu einer Prellung oder einer Verstauchung gekommen ist, können Laien schwer unterscheiden. Deshalb: Im Zweifelsfall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Unterschied Prellung und Bruch
Bei einer Prellung (Kontusion) ist der Bereich meist stark geschwollen und zeigt Blutergüsse. Die können aber auch nach Knochenbrüchen auftreten. Laien erkennen einen Knochenbruch eindeutig nur dann, wenn Knochenenden herausragen oder wenn sich die beiden Knochenenden verschoben haben. Das ist jedoch nicht bei jedem Bruch so deutlich sichtbar. Bei starken Schmerzen sollte man daher in jedem Fall zum Arzt oder zur Ärztin oder gleich in eine Rettungsstelle gehen.
Behandlung: Was tun bei einer Prellung?
Eine Prellung sollte man sofort behandeln, um ihr Ausmaß möglichst gering zu halten. Am wichtigsten bei einer Prellung ist kühlen. Wer die betroffene Stelle innerhalb der ersten 15 Minuten kühlt, kann vermeiden, dass sich der Schaden im Gewebe ausbreitet. Bluterguss, Schwellung und damit die Schmerzen fallen dann geringer aus. Im Akutfall sollte man möglichst schnell die PECH-Regel als Behandlung anwenden.
PECH-Regel: Effektive Erstversorgung
Die PECH-Regel ist eine sehr effektive Maßnahme zur Erstversorgung von Zerrungen, Prellungen oder Verrenkungen. Mit der Behandlung kann man eine mögliche Verschlimmerung verhindern. Die Anfangsbuchstaben stehen für die einzelnen Maßnahmen:
P wie Pause: Den betroffenen Bereich ruhigstellen.
E wie Eis: Das geprellte Körperteil sofort kühlen.
C wie Kompression: Einen Druckverband oder Bandagen anlegen.
H wie Hochlagern: Den betroffenen Bereich hochlagern.
Kühlen oder Wärmen?
Direkt nach dem Sturz oder beispielsweise der Sportverletzung hilft bei einer Prellung kühlen gegen Schmerzen und entstehender Schwellung. Später kann Wärme günstig sein. Wärme steigert die Durchblutung und beschleunigt den Heilungsprozess. Wie viel Wärme gut tut, sollten die Betroffenen je nach Gefühl selbst entscheiden. Sind die Muskeln geprellt, kann eine Muskelverhärtung die Folge sein. Sie lässt sich später, also zwei bis drei Tage nach dem Unfall, gut mit sanfter Massage oder Wärme behandeln.
Medikamente bei einer Prellung
Eine Prellung (Kontusion) ist in der Regel harmlos. Sie geht mit Schmerzen und einer Gewebeschädigung einher, ist aber nicht von Dauer. Meistens heilt eine Prellung von selbst wieder aus. Sind die Schmerzen stark, kann man sie mit schmerzlindernden Salben oder Gels mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder Ibuprofen behandeln. Auch Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Arnika können Linderung bringen. Bei starken Beschwerden können die Betroffenen auch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen als Tablette einnehmen.
Spezialfall Rippenprellung
Haben Betroffene den Verdacht, dass die Rippen verletzt sein könnten, sollten sie zum Arzt oder zu einer Ärztin gehen. Bei einer Rippenprellung werden häufig Schmerzmittel verordnet, damit der Patient oder die Patientin wegen der Schmerzen nicht in eine flache Schonatmung verfällt. Eine Lungenentzündung könnte die Folge sein. Ärzte können einen Stützverband als Behandlung verordnen, manchmal auch Physiotherapie. Damit die Rippenprellung ausheilt, sollten die Betroffenen mehrere Wochen lang Belastungen wie Heben vermeiden.
Wie lange dauert eine Prellung?
Bei einer typischen Prellung an Muskeln, Gelenken oder Knochen dauert es in der Regel einige Tage, bis die Schwellung und die blauen Flecken verschwunden sind. Bei schweren Prellungen kann - je nach Körperregion - die vollständige Heilung unter Umständen auch vier bis sechs Wochen brauchen.
Betroffene sollten eine Arztpraxis aufsuchen, wenn
- Kopf, Auge, Rippen oder Bauchraum betroffen sind,
- ein großes Areal des Körpers betroffen ist,
- Betroffene nicht sitzen können (Verdacht auf Steißbeinbruch),
- die Schwellung sehr stark ist,
- der Bluterguss sehr groß ist,
- sich das Gelenk kaum bewegen lässt,
- wenn die Schmerzen zunehmend stärker werden.