Potenz: So lässt sich die Muskulatur trainieren
Erektionsstörungen nehmen die Lust auf Sex. Wenig Sex führt aber gleichzeitig dazu, dass genau die Muskelzellen abgebaut werden, die für eine Erektion notwendig sind - ein Teufelskreis. Zwei Drittel des Penis liegen außerhalb des Körpers, ein Drittel befindet sich im Körperinneren. Vor allem die glatten Muskelzellen im Glied selbst sorgen dafür, dass eine Erektion gehalten werden kann. Diese Muskelzellen lassen sich aber weder willkürlich bewegen noch trainieren, im Gegensatz zur Beckenbodenmuskulatur.
Die "Potenzmuskulatur" lässt sich wie jeder andere Muskel auch trainieren
Die beiden Schwellkörper im Penis sind aber auch mit der Beckenbodenmuskulatur verbunden. Und diese lässt sich sehr wohl durch gezielte Übungen stärken. Damit werden Erektionen standfester, auch bei Männern ohne Beschwerden. Beckenbodenmuskulatur ließe sich genauso aufbauen und trainieren, wie ein Bizeps, versichert der Hamburger Professor für Männergesundheit, Dr. Frank Sommer. "Da gibt es den schönen englischen Spruch 'Use it or lose it - brain, muscle, penis.'"
Mediziner wie Prof. Sommer stellen jedoch immer wieder fest, dass viele Männer gar nicht wissen, wo ihr Beckenboden liegt und wie sie die "Potenzmuskulatur" stärken können. "Man muss sich vorstellen, die Penisspitze nach innen zu saugen und zu halten", beschreibt der Arzt eine Übung zur Stärkung der Muskelgruppe. Häufig wird Patienten, die unter einer Beckenbodenschwäche leiden, zusätzlich ein Medikament wie Viagra verschrieben.
Das Training ist für Patienten geeignet, bei denen der Reiz-Reaktionsmechanismus und die "Infrastruktur" des Penis intakt ist, die eine Erektion aber nur kurz halten können oder deren Erektion nicht fest genug ist, um Sex haben zu können.