Löwenzahn: Welche Wirkung hat die gesunde Heilpflanze?
Löwenzahn ist essbar und wird als Arznei verarbeitet. Besonders die Bitterstoffe des Wildkrauts haben eine gesunde Wirkung. Sie lindern Verdauungsbeschwerden und helfen beim Abnehmen. Löwenzahn-Tee wirkt harntreibend.
Er wächst im Garten und am Wegesrand - und ist für viele Menschen lästiges Unkraut. Dabei wurde Löwenzahn schon in der Antike als Heilpflanze geschätzt. Sein Name Taraxacum officinale leitet sich aus dem Griechischen ab: "Taraxis" bedeutet Augen-Entzündung und "akeomai" steht für "ich heile": der Augenheiler.
Löwenzahn unterstützt Leber, Galle und Nieren
Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Er wächst ab Frühjahr auf Wiesen und bildet von April bis Juni leuchtend gelbe Blüten. Sowohl die Blüten als auch die gezackten Blätter sind essbar und sehr gesund. Die Inhaltsstoffe unterstützen die körpereigenen Funktionen von Leber, Galle und Nieren.
Löwenzahn enthält Bitterstoffe - Unterstützung beim Abnehmen
Löwenzahn hilft bei Blähungen und Völlegefühl. Dafür verantwortlich sind die Bitterstoffe, die vermehrt zum Beispiel auch in Artischocken oder Chicorée enthalten sind. Sie regen den Gallefluss an und erleichtern so die Fettverdauung. Wer Leber, Galle, Magen, Darm und dem Immunsystem etwas Gutes tun will, sollte mehrmals pro Woche Bitterstoffe zu sich nehmen. Bitterstoffe unterstützen den Körper nicht nur dabei, das Essen besser zu verwerten, sondern sie helfen auch, weniger zu essen.
Vitamin C wichtig für Haut und Haar
Auch Vitamin C ist im Löwenzahn reichlich vorhanden - mehr als in Orangen. Das wasserlösliche Vitamin zählt zu den wichtigsten Unterstützern des Immunsystems. Da der Körper es nicht selbst produzieren kann, muss es zugeführt werden. Vitamin C ist zudem wichtig für eine gesunde Haut und gesunde Haare.
Kalium und Selen: Wichtige Inhaltsstoffe für Herz und Schilddrüse
Auch das lebenswichtige Kalium ist im Löwenzahn enthalten. Es ist entscheidend an der Weiterleitung von Signalen an die einzelnen Zellen beteiligt. Ein Mangel kann beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche (Paresen) und verminderten Reflexen führen. Auch Kalium ist wichtig für gesunde Haut und Haare.
Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff im Löwenzahn ist Selen. Es ist unter anderem Bestandteil antioxidativ wirkender Enzyme, die gegen Zellschädigungen durch freie Radikale schützen. Auch für die Schilddrüse spielt Selen eine wichtige Rolle. Ein chronischer Selenmangel kann eine Schilddrüsenunterfunktion zur Folge haben.
Positive Wirkung bei Krebs
In der Krebsforschung spielt die Wirkung des Löwenzahns auch eine Rolle. Eine Studie konnte zum Beispiel die positive Wirkung bei sogenanntem triple-negativen Brustkrebs nachweisen. Auch zu Prostatakrebs wird geforscht.
Löwenzahn-Verzicht bei Korbblütler-Allergie
Bei Problemen mit Niere, Leber oder Gallenwegen ist es sinnvoll, vor der Einnahme Rücksprache mit der Hausärztin oder dem Hausarzt zu halten. Der weiße Saft in den Stängeln des Löwenzahns ist nicht giftig, kann aber allergische Reaktionen auslösen. Personen, die auf Korbblütler wie Ringelblume oder Kamille allergisch reagieren, sollten auf den Verzehr von Löwenzahn verzichten.
Löwenzahn kurz vor der Blüte ernten
Wer Löwenzahn selber sammelt, sollte möglichst die ersten zarten Triebe verwenden, denn sie sind milder im Geschmack und zarter. Am stärksten ist die Heilkraft, bevor die Blüte aufgeht. Die beste Tageszeit für die Ernte: am späten Vormittag an einem sonnigen Tag. Dann enthält die Pflanze die meisten Wirkstoffe. Der Löwenzahn sollte möglichst frisch verarbeitet werden, dann ist auch der Vitamin-C-Gehalt am höchsten. Denn das Vitamin ist licht- und lagerempfindlich.
Löwenzahn wird in Europa auch gezüchtet und auf Märkten angeboten. Diese Zuchtsorten schmecken meist weniger bitter. In der Apotheke ist Löwenzahn flüssig, getrocknet oder als Dragees erhältlich.
Löwenzahn-Tee wirkt harntreibend
Die grünen Blätter eignen sich für Salat, Pesto oder Suppen, schmecken aber auch gedünstet. Ihr Aroma erinnert an Salat mit einem bitteren Nachgeschmack. Löwenzahn-Tee ist harntreibend, regt die Nieren an. Er liefert aber gleichzeitig Kalium, das bei vielen anderen harntreibenden Substanzen mit ausgeschieden wird. Dafür eignen sich alle Teile, Blätter, Wurzeln und auch ein paar Blüten. Etwa zehn Blätter und drei Wurzeln mit einem Liter heißem Wasser aufgießen, mindestens fünf Minuten ziehen lassen. Die Menge an Blättern und Wurzeln je nach Geschmack variieren.
Aus den gelben Blüten lässt sich ein Sirup zubereiten, der Salatsoßen oder Süßspeisen verfeinert. Die Knospen kann man als Vorspeise essen und seine Wurzeln wie Schwarzwurzeln zubereiten.
Expertinnen und Experten zum Thema