Pomelo, Kumquat, Grapefruit: So gesund sind Zitrusfrüchte
Im Winter haben nicht nur Orangen und Clementinen, sondern auch weitere Zitrusfrüchte wie Pomelo, Kumquat und Grapefruit Saison. Was ist bei Einkauf und Lagerung zu beachten und was macht sie so gesund?
Vor allem in den Wintermonaten sind Zitrusfrüchte bei uns in großer Vielfalt erhältlich, denn dann werden sie in Südeuropa geerntet - frühe Sorten ab November, späte bis in den Mai. Zitrusfrüchte reifen nicht nach, müssen also am Baum vollständig ausreifen. Die Farbe der Schale sagt wenig über den Reifegrad aus. So entsteht bei einer Orange die satte Farbe nicht durch viel Sonne, sondern bei hoher Differenz zwischen Tag- und Nachttemperatur. Grüne Flecken bedeuten also keine Qualitätseinbuße.
Frische erkennen
Frische Zitrusfrüchte erkennt man in der Regel an einer prallen Schale, die auf Druck kaum nachgibt. Die Ansatzstelle des Stiels sollte möglichst hell sein. Ist sie bereits dunkel, beginnt die Frucht bereits auszutrocknen. Frische Früchte duften angenehm. Bei gleicher Größe sind frische Früchte schwerer, da sie noch mehr Wasser enthalten.
Pomelo, Grapefruit, Pampelmuse: Was unterscheidet sie?
Auch, wenn sie im Sprachgebrauch manchmal gleichgesetzt werden: Bei Grapefruits und Pampelmusen handelt es sich um unterschiedliche Früchte. Pampelmusen sind deutlich größer, erreichen ein Gewicht von bis zu vier Kilogramm und sind damit die größten Zitrusfrüchte. Ihre Schale ist grünlich oder auch gelblich und deutlich dicker als die der Grapefruit. Pampelmusen sind oft nicht rund, sondern birnenförmig.
Grapefruits sind eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse. Die Schale ist gelb bis gelb-rot. Die Frucht schmeckt säuerlich bis ganz leicht bitter, das Fruchtfleisch kann gelb bis dunkelrot sein - je rötlicher es ist, desto milder schmeckt die Frucht.
Die Pomelo wiederum ist eine Kreuzung aus Pampelmuse und Grapefruit. Im Handel sind meist sogenannte Honig-Pomelo mit gelbem, süßlichen Fruchtfleisch oder Pink-Pomelos mit rötlichem Fruchtfleisch erhältlich. Die Früchte sind deutlich größer als Grapefruits, die Schale dick und das Fruchtfleisch relativ fest.
Kumquat, Blutorange und Orange: Saftig und gesund
Kumquats sind relativ klein - ungefähr so groß wie eine Kirsche oder Erdbeere. Die Schale ist weich und essbar. Auch die Kerne der Kumquat sind weich und verzehrbar. Der Geschmack ist bitter-herb bis süß-sauer. Kumquats lassen sich wie Orangen zum Beispiel als Soße zu Herzhaftem oder in Desserts, als Likör und als Sirup verwenden.
Orangen schmecken hervorragend pur oder frisch gepresst als Saft. Es gibt mehr als 400 Sorten. Blutorangen unterscheiden sich von den herkömmlichen Orangen durch ihr deutlich dunkleres, oft tiefrotes Fruchtfleisch. Sie und sind sehr saftig und kräftig im Aroma und enthalten größere Mengen gesunde sekundäre Pflanzenstoffen, sogenannte Anthocyane.
Mandarinen und Clementinen
Clementinen und Mandarinen sind vor allem als gesunder Snack beliebt. Clementinen sind besonders saftig, süß aromatisch und fast kernlos. Mandarinen finden sich nur noch selten im Handel. Sie haben häufig viele Kerne und sind weniger süß, dafür aber besonders aromatisch.
Zitronen: Ideal für Kuchen und zum Abschmecken
Mit einigen Tropfen Zitronensaft sowie abgeriebener Zitronenschale lassen sich viele Gerichte verfeinern. Fisch oder Gebäck erhalten dadurch ein besonderes Aroma, auch für Salatdressings und Cocktails sind sie ideal. Als besonders fein gelten Amalfi-Zitronen: Sie schmecken unter anderem in Kuchen, mit Pasta oder Geflügel.
Fast doppelt so viel Saft wie Zitronen enthalten Limetten. Sie haben eine grüne Farbe und kaum Kerne. Gelbliche Limetten können überreif sein. Die Früchte sind ganzjährig erhältlich, weil sie aus tropischen Anbaugebieten stammen.
Lagerung im Kühlschrank - Verzehr bei Zimmertemperatur
Je dicker die Schale, desto länger lassen sich Zitrusfrüchte in der Regel lagern. Im Obstfach des Kühlschranks halten sie sich ebenso frisch wie in einer kühlen Speisekammer. Damit sie ihr volles Aroma entfalten können, sollten sie beim Verzehr Zimmertemperatur haben.
Konventionelle Früchte häufig mit Pestiziden belastet
Zitrusfrüchte aus konventionellem Anbau werden mit Pestiziden behandelt, oft gewachst und manchmal auch gefärbt. Reste der Chemikalien können sich auf und in der Schale befinden. Konventionell angebaute Früchte sollte man daher vor dem Verarbeiten gut mit heißem Wasser abwaschen und trocken reiben. Anschließend auch die Hände mit Seife waschen und erst danach die Frucht schneiden. Kleinkindern nur bereits geschälte Früchte geben.
Bei Zitrusfrüchten aus Bio-Anbau werden weder Spritz- noch Schutzmittel zur Reifung oder Konservierung eingesetzt. Wer die Schale verwenden möchte, sollte daher Bio-Früchte wählen.
Was bedeutet "unbehandelt"?
Bei Zitronen, Orangen und Mandarinen gibt es eine Kennzeichnungspflicht für Konservierungsstoffe. Hinweise wie "konserviert" oder "mit Konservierungsstoff" sollen für Transparenz sorgen. Irreführend für Verbraucher ist die Bezeichnung "unbehandelt", was lediglich bedeutet, dass die Früchte nach der Ernte nicht mehr chemisch behandelt wurden - aber möglicherweise beim Anbau. Die Verwendung von Wachs muss bei allen Zitrusfrüchten gekennzeichnet sein.
Darum sind Zitrusfrüchte so gesund
In der erkältungsträchtigen Jahreszeit sind Zitrusfrüchte wichtige Vitamin-C-Lieferanten. Außerdem enthalten sie Vitamine der B-Gruppe, Mineralstoffe wie Calcium und Kalium sowie Ballaststoffe. Da man sie überwiegend roh verzehrt, bleiben die wertvollen Bestandteile meist vollständig erhalten.
Medikamente nicht mit Grapefruit oder -saft einnehmen
Wer Medikamente einnimmt, sollte beim Verzehr von Grapefruits auf mögliche Wechselwirkungen achten. Sie sind zwar gesund, enthalten aber auch sogenannte Furanocumarine. Diese Substanzen sorgen dafür, dass bestimmte Arzneimittel wie etwa Blutdrucksenker in viel höherer Dosis aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen als vorgesehen. Die Folge kann eine gefährliche Überdosierung sein. Wer Medikamente einnimmt, sollte deshalb deren Packungsbeilage sorgfältig durchlesen und im Zweifel auf Grapefruits und ihren Saft verzichten.