Stand: 27.03.2020 10:41 Uhr

Coronavirus: Schützen selbst genähte Masken?

Altkanzler Gerhard Schröder und Ehefrau Soyeon Schröder-Kim gehen mit von ihr selbst gebastelten Atemschutzmasken einkaufen. © dpa - Bildfunk Foto: Marcul Prell
Altkanzler Gerhard Schröder und Ehefrau Soyeon Schröder-Kim gehen mit selbst gebastelten Atemschutzmasken einkaufen.

In den sozialen Medien gibt es derzeit Initiativen, um die Verbreitung des Coronavirus durch selbst genähte Schutzmasken einzudämmen. Dazu kursieren im Internet zahlreiche Videos und Anleitungen. Private und öffentlich organisierte Gruppen produzieren sogenannte Behelfs-Mund-Nasen-Schutzmasken in größeren Mengen.

Allerdings ist die Filterwirkung der Stoffmasken nicht mit professionellen Masken der Schutznormen FFP2 und FFP3 vergleichbar. Sie sind deshalb beispielsweise nicht für den Einsatz auf Intensivstationen geeignet.

DIY-Atemschutzmaske bremst Tröpfchen beim Ausatmen

Während eine N95- oder FFP2-Maske in einer Studie nur 0,12 Prozent der Partikel durchließ, waren es bei Masken, die im Do-it-yourself-Verfahren (DIY) aus Baumwolle hergestellt wurden, 74 bis 90 Prozent. Wer eine solche Maske zum eigenen Schutz trägt, atmet also etwa 700-mal mehr Viren ein als mit einer professionellen Atemschutzmaske.

Dennoch können selbst genähte Masken in Pflegeheimen, im Supermarkt und in Bussen und Bahnen einen gewissen Schutz für die Mitmenschen bieten, weil sie den Tröpfchenflug in der Ausatemluft des Maskenträgers deutlich verringern.

Weitere Informationen
Medizinische und FFP-2-Masken liegen auf einem Tisch. © NDR Foto: Anja Deuble

Corona: Wie schütze ich mich vor Ansteckung?

Aerosole spielen bei der Corona-Ausbreitung eine wichtige Rolle. Mit einfachen Mitteln lässt sich das Infektionsrisiko senken. mehr

Eine Frau mit Mundschutz und Gummihandschuhen im Supermarkt. © Colourbox Foto: Kzenon

Corona: Welches Ansteckungsrisiko bergen Gegenstände?

Das Coronavirus kann offenbar auch über Gegenstände wie Geldscheine und Türklinken übertragen werden. Doch wie hoch ist das Risiko im Alltag wirklich? Und wie kann man sich schützen? mehr

Baumwolle und Draht für DIY-Schutzmaske verwenden

Ein Behelfsmundschutz sollte aus kochbarem Baumwollstoff bestehen. Um Viren abzutöten, muss er in der Waschmaschine bei 60 Grad gereinigt oder für fünf Minuten in ein kochendes Wasserbad gelegt werden.

Damit die Maske eng über Nase und Wangen anliegt, muss an der oberen Kante ein etwa 15 Zentimeter langer Draht eingenäht werden. Der Bügel hält die Maske in Form und in der richtigen Position.

Dieses Thema im Programm:

Visite | 31.03.2020 | 20:15 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Coronavirus

Mehr Gesundheitsthemen

Junge Frau im Bett schaut verzweifelt und legt die Hand gegen die Stirn. © Fotolia.com Foto: Sergey

Notfall an den Feiertagen: Unter diesen Nummern gibt es Hilfe

Hohes Fieber an Weihnachten, starke Zahnschmerzen an Silvester: Diese Notdienste bieten rund um die Uhr schnelle Hilfe an. mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber