Ernährung bei Fettleber: Die Leber braucht Pausen

Stand: 29.09.2024 20:54 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Medikamente gegen Leberverfettung gibt es nicht. Um eine Fettleber wieder gesund zu machen, führt der Königsweg über die richtige Ernährung.

Die Leberverfettung ist eine Zivilisationskrankheit, ihre Ursachen liegen großteils in der modernen Lebensweise: falsche Ernährung - besonders zu viele Kohlenhydrate - und mangelnde Bewegung. Übergewicht, aber auch Alkoholmissbrauch und bestimmte Medikamente begünstigen die Krankheit. Eine abwechslungsreiche Kost auf Basis der mediterranen Küche heilt die Fettleber.

Die wichtigsten Ernährungstipps bei Fettleber

  • Die Basis der täglichen Ernährung sollten Gemüse, sättigendes Eiweiß (etwa aus Nüssen und Hülsenfrüchten, Eiern, Milchprodukten, Fisch, Geflügel) und hochwertige pflanzliche Öle (etwa Lein- und Weizenkeimöl) sowie zuckerarme Obstsorten sein.
  • Die Leber wird entlastet durch die "Logi-Methode": Logi steht für "Low Glycemic and Insulinemic Diet", also eine Ernährung, die den Blutzucker- und Insulinspiegel niedrig hält. Entscheidend sind somit wenig Kohlenhydrate (Gebäck, Brot, Teigwaren aller Art, Reis).
  • Wenn überhaupt Kohlenhydrate, dann möglichst komplexe, also ballaststoffreiche: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis statt der hellen Variante.

Ernährung nach der Logi-Methode

Logi steht für "Low Glycemic and Insulinemic Diet": eine Ernährung, die den Blutzucker- und Insulinspiegel niedrig hält. Entscheidend sind also wenig Kohlenhydrate. Die Logi-Ernährungspyramide baut sich so auf:

  • Ebene 1: Stärkearme Gemüse, Salate, zuckerarmes Obst und hochwertige Öle bilden die gesunde Basis. Sie sollten den Großteil der Ernährung ausmachen, mindestens die Hälfte jeder Mahlzeit.
  • Ebene 2: Eiweißquellen wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte oder pflanzliche Alternativen - sie gehören zur täglichen Nahrungsaufnahme.
  • Ebene 3: Vollkornprodukte (Brot, Reis, Nudeln) - davon pro Mahlzeit nur wenig konsumieren.
  • Ebene 4: Getreideprodukte aus Weißmehl, mehlige Kartoffeln und Süßwaren. Da sie den Blutzucker-Haushalt stark belasten, soll man sie selten oder gar nicht essen.

Wichtig: Zwischen den Mahlzeiten braucht die Leber Pausen. Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, kann die Leberzellen überfordern.

Bei Fettleber Essenspausen und Entlastungstage einhalten

Zwischen den Mahlzeiten braucht die Leber Pausen. Die alte Regel, lieber viele kleine Mahlzeiten zu essen, kann die Leberzellen überfordern. So kommt die Leber zur Ruhe:

  • Nur 3 Mahlzeiten pro Tag essen, am besten mit fünf Stunden Pause dazwischen. Keine Zwischenmahlzeiten/Snacks.
  • Zur Leberentlastung eventuell Intervallfasten versuchen: nur 2 Mahlzeiten am Tag (z. B. um 10 und um 18 Uhr), dann 16 Stunden Pause. Oder: Kalorienfasten mit nur 800 Kalorien täglich an 2 Entlastungstagen pro Woche.
  • Hilfe bei Heißhungerattacken: ein großes Glas Wasser trinken und/oder Bitterstoffe nehmen, zum Beispiel eine Tasse Wermuttee, ein Schluck Wermut-Presssaft oder Bittertropfen.
  • Auch 1 Hafertag pro Woche trägt zur Heilung der Fettleber bei. Es dürfen dabei morgens, mittags und abends nur Haferflocken mit minimaler geschmacklicher Beigabe gegessen werden (Anleitung Hafertage).

Darmflora und Leberfunktion stärken

Ballaststoffe wirken präbiotisch, also positiv auf die Darmflora. Sie beeinflussen schlechte Blutfette positiv und stärken die Leberfunktion. Gesunde lösliche Ballaststoffe findet man unter anderem in Schwarzwurzeln, Topinambur, Artischocken, Chicorée und Pastinaken oder auch in Möhren, Hülsenfrüchten, Zitrusfrüchten und Beeren. Wichtig ist nicht zuletzt, ausreichend zu trinken - kalorienfreie Getränke wie Wasser und Tees (bevorzugt Löwenzahn und Schafgarbe).

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Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis

2 handtellergroße Portionen/Tag

  • Empfehlenswert: Vollkornbrot; Vollkorngetreideprodukte - insbesondere aus Hafer (Haferkleie), Gerste, Dinkel, Roggen; Scheingetreide wie Amarant, Quinoa; Haferflocken, Müsli ohne Zucker; Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln
  • Nicht empfehlenswert: Weißbrot, Toastbrot, Croissant, Knäckebrot, Zwieback, Laugengebäck; Weißmehlprodukte; geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer; Fast Food, Fertiggerichte

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Die Ernährungs-Docs | 30.09.2024 21:00

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