Gelangt Mikroplastik über Salzmühlen in unser Essen?
In Restaurants und Kantinen, aber auch zu Hause verwenden wir oft Salzmühlen in einfacher Qualität. Viele davon haben Mahlwerke aus Plastik. Markt ist der Frage nachgegangen, inwieweit kleinste Plastikpartikel beim Mahlen der harten Salzkristalle ins Essen gelangen können.
Plastikmahlwerke unter der Lupe
Ein gesetzlich normiertes Verfahren, um den Abrieb zu messen, gibt es bislang nicht. Zudem ist Meersalz ein Produkt, das schon vor dem Mahlen organische Partikel oder auch Mikroplastik enthalten kann. Mithilfe eines optischen Analyseverfahrens hat Markt herausgefunden: Die Partikelzahl in einer durch die Plastikmahlwerke gemahlenen Probe Salz war in fünf von sechs Fällen deutlich höher als in einer ungemahlenen Probe Salz. Es scheinen also durch den Mahlvorgang Partikel hinzuzukommen.
Betrachtet man die Mahlwerke der Salzmühlen genau, ist nach der Benutzung der Abrieb des Plastiks auch mit bloßem Auge zu erkennen: Das Plastik weist deutliche Kratzer, zerfledderte Kämme und abgerundete Zähne auf.
Mikroplastik: Auswirkungen wenig erforscht
Ob es gesundheitliche Auswirkungen hat, wenn wir Mikroplastik über die Nahrung aufnehmen, lässt sich bislang nicht eindeutig beantworten. Hierzu fehlen noch aussagekräftige wissenschaftliche Studien. Einige Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, dass die kleinen Plastikpartikel wieder ausgeschieden werden. Es gibt aber auch Befürchtungen, dass Mikroplastik die Darmwand passieren und im Körper Entzündungen begünstigen kann. Zudem könnten schädliche Stoffe an dem Plastik haften und so in unseren Körper gelangen.
Alternativen zu Plastik: Edelstahl oder Keramik
Einige der von uns angefragten Hersteller wollen den Einsatz von Alternativen zu den Plastikmahlwerken in ihren Salzmühlen prüfen. Die Verwendung von Metall ist bei Salzkristallen allerdings problematisch, weil die Mahlwerke mit der Zeit rosten, da Salz - anders als beispielsweise Pfeffer - Feuchtigkeit enthält. Eine Lösung können Mahlwerke aus Edelstahl oder Keramik sein. Schon jetzt werden sie in vielen Mühlen verwendet.