Bananen: Gesund und fair gehandelt?

Stand: 17.02.2025 13:56 Uhr

Bei uns verkaufte Bananen zählen fast alle zu einer Sorte - der Cavendish-Banane. Wie fair und umweltfreundlich ist der Bananen-Anbau? Und wie gesund sind Bananen noch nach der langen Transportzeit?

von Saskia Engels

Bananen sind nach Äpfeln das zweitbeliebteste Obst in Deutschland. Sie enthalten vor allem viele B-Vitamine und sind ein guter Energielieferant. Außerdem stecken wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Jod, Eisen, Zink und viele weitere Spurenelemente in der Südfrucht. Positiv auf die Verdauung wirkt sich ihr Gehalt an verschiedenen Ballaststoffen aus. Bananen wirken sogar leicht antibakteriell und neutralisieren die Magensäure. Je reifer die Banane, desto höher ist ihr Zuckergehalt.

Bananen reifen mithilfe von Gas und Temperatur

Wenn die Bananen aus Ecuador, Kolumbien, Costa Rica oder Panama nach rund 20 Tagen Transport bei uns ankommen, sind sie noch grün. Daher müssen sie zunächst in die Reifekammer. Dort reifen sie mithilfe von Gas und Temperatur weiter, bis sie eine grüngelbe Farbe annehmen. Es können gut vier Wochen zwischen Ernte und Verkauf im Handel liegen.

Der Großteil der Bananen wird auf riesigen Plantagen gezüchtet, nur rund ein Fünftel stammt von Kleinbauern. Das Angebot an Bio-Bananen bei uns in den Märkten ist beachtlich, noch vor Bio-Äpfeln gehören sie zu den meistgekauften Obstarten. Weltweit betrachtet macht der Bio-Bananen-Anbau jedoch noch einen sehr geringen Anteil aus.

Kinderarbeit, Pestizide, wenig Lohn: Wie fair ist der Bananen-Anbau?

Verschiedene Hilfsorganisationen kritisieren immer wieder, dass die Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen so geringen Lohn erhalten, dass er kaum für den Lebensunterhalt reicht. Auch Kinderarbeit sei auf den Bananenfarmen nicht ausgeschlossen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der unzureichende Schutz der Feldarbeiter vor giftigen Pestiziden, denen sie häufig ungeschützt ausgesetzt sind. Flugzeuge verteilen die Giftstoffe aus der Luft mehrfach die Woche über den Anbauflächen. Dabei lässt sich kaum vermeiden, dass die Chemikalien auch die umliegenden Böden und Gewässer verschmutzen.

Die Pestizide sollen die empfindlichen Bananenstauden vor den unterschiedlichsten Schädlingen schützen. Sind die Arbeiter jedoch dem giftigen Regen ausgesetzt, führt das zu heftigen Hautreizungen sowie Schwindel und Erbrechen. Umweltschützer sehen zudem mit Sorge, dass durch die Monokultur der Plantagen die biologische Vielfalt weiter abnimmt, zumal sich der Anbau von Bananen durch die wachsende Nachfrage in den letzten 20 Jahren immer weiter erhöht hat.

Nur eine Ursprungspflanze: Fast nur Cavendish-Bananen im Handel

Egal ob größer oder kleiner, dicker oder dünner, grüner oder gelber - alle Händler, die Bananen nach Deutschland importieren, verkaufen die Sorte Cavendish. 99 Prozent aller Bananen bei uns sind Cavendish-Bananen. In kleinen Mengen gibt es auch andere Sorten im Angebot, zum Beispiel Babybananen, rote Bananen oder Kochbananen.

Das Besondere an der Sorte: Jede Bananenpflanze gleicht der anderen zu 100 Prozent, sie sind alle genetisch identisch. Die Bananenstaude bildet nur ein einziges Mal in ihrem Leben Früchte aus. Bei der Ernte wird die komplette Pflanze abgeschlagen. Aus den Wurzeln wächst jedoch ein neuer Ableger, der nach etwa sechs Monaten den Blütenstand ausbildet. Nach etwa einem bis eineinhalb Jahren können dann die neu gewachsenen Bananen geerntet werden - pro Staude bis zu 300 Früchte.

Die Ursprungspflanze hat einst William Cavendish um 1830 im Gewächshaus gezüchtet. Somit sind alle Cavendish-Bananen, die weltweit angebaut werden, Klone dieser einen Pflanze.

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