Wasserverbrauch mit einfachen Maßnahmen effektiv senken
Trotz leichten Regens am Wochenende: In Norddeutschland ist es derzeit außergewöhnlich trocken. Umso wichtiger ist es, Wasser zu sparen. Das geht sowohl im Haushalt und Garten als auch indirekt beim Einkaufen.
In diesem Frühjahr hat es in Norddeutschland bislang kaum geregnet. Die Folge: Die Natur leidet - und das bereits vor der sommerlichen Hitze. Der Naturschutzbund NABU hat daher bereits dazu aufgerufen, Wasser zu sparen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schont zugleich das eigene Portemonnaie. Im Haushalt bieten sich dafür viele Möglichkeiten.
Wasser im Garten sparen mit Zisternen und Regentonnen
Wer einen Garten hat, kann den Trinkwasserverbrauch durch das Aufstellen von Regentonnen effektiv reduzieren. Diese werden einfach an die Regenrinnen von Haus- oder Schuppendächern angeschlossen und fangen so das Wasser auf. Die Installation ist relativ einfach. Aufwendiger und teurer ist das Anlegen einer Zisterne, also eines versenkten Wassertanks im Garten. Einige Bundesländer wie Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Kommunen wie Oldenburg gewähren hierfür Fördergelder.
Hacken und mulchen schützt vor Austrocknung
Im eigenen Garten lässt sich zudem mit einfachen Maßnahmen dafür sorgen, dass weniger Wasser verdunstet:
- Beete oder Töpfe mit Rasenschnitt mulchen, das verhindert Verdunstung und reduziert den Wasserbedarf der Pflanzen deutlich. Positiver Nebeneffekt: Mulchen sorgt für natürliche Düngung.
- Den Boden regelmäßig hacken, auch so wird Verdunstung vermieden, weil die Erde die Feuchtigkeit besser speichern kann.
- Tontöpfe (Ollas) in der Erde neben den Pflanzen vergraben und regelmäßig mit Wasser füllen. Es versickert dann langsam in der Erde und erreicht die Wurzeln optimal.
- Nicht in der Mittagshitze gießen oder wässern, da das Wasser dann direkt verdunstet.
Es ist zu erwarten, dass Dürresommer in Norddeutschland als Folge des Klimawandels künftig häufiger werden. Um den eigenen Garten daran anzupassen, ist es daher sinnvoll, über eine Umgestaltung nachzudenken und vermehrt trockenresistente Pflanzen anzupflanzen.
Wasser sparen im Haus: Kochwasser zum Gießen weiterverwenden
Im Haushalt lässt sich ebenfalls mit einfachen Maßnahmen Wasser sparen. Waschmaschinen und Geschirrspüler sollte man möglichst nur anstellen, wenn sie vollständig gefüllt sind, beim Zähneputzen und Händewaschen kann man zwischendurch das Wasser abdrehen. Auch in der Küche gibt es Sparpotenzial: Das Wasser zum Waschen von Obst oder Gemüse kann man auffangen und zum Blumen gießen verwenden, Gleiches gilt für Kochwasser, nachdem es abgekühlt ist - es enthält sogar eine Extra-Portion Nährstoffe für Zimmer- und Balkonpflanzen und ist kalkarm.
Duschen mit Sparduschkopf
Wer duscht, statt zu baden, spart ordentlich: Für ein Vollbad sind 150 Liter nötig, für eine Fünf-Minuten-Dusche gerade mal 50 Liter. Wasserhähne und Duschköpfe lassen sich mit Durchflussbegrenzern nachrüsten, die dafür sorgen, dass deutlich weniger Wasser durchfließt. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie, denn Warmwasser macht einen großen Teil des Verbrauchs aus. Die Installation ist einfach, die entsprechenden Teile kosten nur wenige Euro.
Bewusstes Einkaufen spart Wasser
Auch indirekt lässt sich Wasser sparen: durch Umdenken beim Einkaufen. Denn wir verbrauchen Wasser nicht nur direkt, sondern auch indirekt, indem wir Kleidung, Lebensmittel und andere Waren kaufen, für deren Produktion viel Wasser benötigt wird.
Dieser indirekte Wasserverbrauch liegt um ein Vielfaches über dem durchschnittlichen, täglichen, direkten Pro-Kopf-Verbrauch von rund 130 Litern in Deutschland, nämlich bei rund 4.000 bis 5.000 Litern pro Kopf und Tag. So stecken etwa in einem einzigen Baumwoll-T-Shirt rund 2.000 Liter Wasser. Wer also weniger Kleidung kauft oder sie öfter Second Hand einkauft, spart über Umwege große Mengen Wasser.
Gleiches gilt für Lebensmittel: Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch kann bis zu 15.000 Liter Wasser benötigen, hier sind die Unterschiede allerdings groß, je nach Produktionsbedingungen und Herkunft des Futters.
Gemüse und Obst aus intensiver Bewässerungswirtschaft, wie beispielsweise Erdbeeren aus südeuropäischen Folientunneln oder Avocados, brauchen ebenfalls viel Wasser zum Wachsen. Beim Einkauf kann man also indirekt viel Wasser sparen, wenn man seltener zu Fleisch greift und bei Obst und Gemüse häufiger regionale und saisonale Produkte kauft.
