Silberfische in Bad und Küche: So wird man sie los
Silberfischchen lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie beim Duschen oder Kochen entsteht. Um die nachtaktiven und lichtscheuen Schädlinge zu bekämpfen, sollte man verschiedene Maßnahmen ergreifen.
Wenn in der Badewanne oder unter der Spüle ein Silberfischchen vorbeihuscht, ekelt sich so mancher. Aber die flügellosen Insekten sind an sich harmlos. Laut Verbraucherzentrale stellen sie weder ein Hygieneproblem dar noch gelten sie als Überträger von Krankheiten.
Silberfische fressen Hausstaubmilben und Schimmelpilze
Silberfische, genauer genommen Silberfischchen (Lepisma saccharina), sind weltweit verbreitet. Sie ernähren sich von stärke- und zuckerhaltigen Produkten wie Lebensmittelresten, Tapetenkleister, Buchseiten oder Briefmarken. Daher werden sie als Schädlinge betrachtet. Allerdings sind sie auch nützlich, denn sie fressen organische Abfälle wie Haare und Schuppen sowie Hausstaubmilben und Schimmelpilze, die beim Menschen Allergien auslösen können.
Vorkommen ist Hinweis auf zu hohe Luftfeuchtigkeit
Die nachtaktiven und sehr lichtscheuen Tiere bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb sind sie oft in Badezimmern und Küchen zu finden. Erhöhte Luftfeuchtigkeit entsteht nicht nur durch Duschen oder Kochen, sondern zum Beispiel auch durch falsche Lüftung, Wasserschäden oder Restfeuchte in Neubauten. Das Auftreten von Silberfischchen ist daher auch als Alarmsignal zu werten. Sie können auf ein Feuchtigkeits- oder Schimmelproblem hindeuten.
Die Lebenserwartung der kleinen Tierchen beträgt etwa drei Jahre. In diesem Alter können sie eine Körperlänge von 11,5 Millimeter erreicht haben. Je größer ein Fischchen ist, desto älter ist es. Der Populationsaufbau verläuft nach Informationen des Niedersächsichen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) relativ langsam. Wenn also ein größerer Befall festgestellt wird, bedeutet das, dass dieser schon seit Längerem besteht.
Diese Maßnahmen helfen gegen Silberfische
Um gegen die Silberfischchen erfolgreich vorzugehen, sollte die Ursache für ein vermehrtes Auftreten erkannt und beseitigt werden.
- Luftfeuchtigkeit verringern (Fenster beim Kochen öffnen, Dunstabzugshaube einschalten)
- Feuchtigkeitsquellen beseitigen (Pfützen im Bad aufwischen, Duschwände trocknen)
- Schlupfwinkel verschließen (kaputte Silikonfugen erneuern, Rohre und Spalten an Türen abdichten)
- Nahrungsquellen luftdicht verpackt aufbewahren, Krümel und Essensreste auf dem Boden sowie Haare und Schuppen entfernen
- konsequent stoßlüften, auch um Schimmel zu vermeiden
Oft wird der Duft von Lavendel, Zitronen oder Gurken gegen Silberfischchen empfohlen. Die Tiere werden dadurch aber lediglich vertrieben. Effektiver sind Klebefallen, die sich leicht selbst herstellen lassen. So kann man einen Streifen Backpapier mit Honig bestreichen und in einem Plastikbeutel auslegen, bis keine neuen Insekten mehr daran festkleben. Im Handel sind Klebefallen mit Duftstoffen und Köderdosen erhältlich. Sie können aber Chemikalien enthalten. Auf Giftsprays verzichten, sie können auch für Menschen schädlich sein.
Papierfischchen auf dem Vormarsch
Mit bloßem Auge nur schwer vom Silberfischchen zu unterscheiden ist das Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata), dass laut LAVES inzwischen in Haushalten häufiger als das Silberfischchen vorkommt. Papierfischchen mögen Feuchtigkeit, kommen aber auch mit Trockenheit zurecht und sind weniger lichtscheu. Um gegen Papierfischchen vorzugehen, sollte man die Luftfeuchtigkeit ebenfalls gering halten und Leimfallen oder Fraßköder aufstellen.
Für beide Arten gilt: Ist der Befall stark und bekommt man die Plage mit herkömmlichen Mitteln nicht in den Griff, hilft nur ein professioneller Schädlingsbekämpfer.