Ein Feuerlöscher hängt auf einem Flur zwischen zwei Schlafräumen. © imago-images Foto: Christian Ditsch
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Ein Feuerlöscher hängt auf einem Flur zwischen zwei Schlafräumen. © imago-images Foto: Christian Ditsch
AUDIO: Wissen, das Leben rettet: Feuerlöscher für zu Hause (15 Min)

Feuerlöscher kaufen, warten und richtig einsetzen

Stand: 19.02.2025 10:36 Uhr

Brennendes Fett, eine umgestürzte Kerze, Kabelbrand an einem defekten Gerät. In der Wohnung kann schnell Feuer entstehen. Zur Bekämpfung ist ein Feuerlöscher sinnvoll. Was ist beim Gebrauch zu beachten?

In vielen Haushalten gibt es keinen Feuerlöscher, obwohl die Geräte eine sinnvolle Anschaffung sind. Die Feuerwehr empfiehlt sie unbedingt zur Prävention, denn gerade zu Beginn eines Brandes können Feuerlöscher sehr effektiv sein und eine Ausbreitung des Feuers verhindern.

Es gibt verschiedene Typen von Feuerlöschern - die gängigsten sind Pulverlöscher, Schaumlöscher und Wasserlöscher - sowie verschiedene Brandklassen (A, B, C, D und F). Sie geben an, für welche Stoffe der Feuerlöscher geeignet ist. Mit einem Feuerlöscher der Klasse A etwa können brennende feste Stoffe wie Holz und Textilien gelöscht werden. Jeder Feuerlöscher ist mit einem Hinweis zu den Brandklassen gekennzeichnet.

Brandklassen

Man unterscheidet folgende fünf Klassen:

  • A (feste, glutbildende Stoffe wie Holz oder Textilien)
  • B (flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin und Wachs)
  • C (gasförmige, auch unter Druck stehende Stoffe wie etwa Propan)
  • D (brennbare Metalle wie z.B. Aluminium)
  • F (pflanzliche und tierische Speisefette und -öle)

Welcher Feuerlöscher ist für zu Hause geeignet?

Teil eines Feuerlöschers mit dem Hinweis auf die Brandklassen © NDR Foto: Kathrin Weber
Jeder Feuerlöscher trägt einen Hinweis zu den Brandklassen.

Einen Universallöscher für alle Fälle gibt es nicht. Für den privaten Gebrauch zu Hause sind Schaumlöscher am besten geeignet. Sie decken die Brandklassen A und B ab. Mit Pulverlöschern kann man zwar mehr Arten von Bränden löschen (Klasse A, B und C), aber sie haben einen großen Nachteil: Das feine Pulver verteilt sich im ganzen Raum und verursacht starke Verschmutzungen, die sich kaum entfernen lassen. Elektrische Geräte, die mit dem Pulver in Kontakt gekommen sind, fangen an zu korrodieren. Außerdem belastet das Pulver die Atemwege. Bei Schaumlöschern bleiben die Schäden durch das Löschmittel lokal auf eine kleine Stelle begrenzt.

Zu den Spezial-Feuerlöschern gehört der Fettbrandlöscher. Er ist eine gute Wahl, wenn man viel kocht und frittiert, denn er deckt neben den Brandklassen A und B auch die Klasse F ab. Sie umfasst pflanzliche und tierische Fette. Ganz wichtig beim Umgang mit brennendem Fett: Niemals Wasser zum Löschen nehmen, denn das verursacht eine Explosion. Stattdessen einen gut schließenden Deckel auf den Topf legen, diesen vom Herd nehmen und erkalten lassen.

Wie benutzt man einen Feuerlöscher?

Die korrekte Handhabung ist zwar auf jeden Feuerlöscher aufgedruckt, man sollte sich aber unbedingt vorher damit vertraut machen, um im Ernstfall keine wertvolle Zeit zu verlieren. Ebenfalls wichtig: Den Feuerlöscher dort aufbewahren, wo man ihn schnell erreicht, also zum Beispiel in der Nähe des Herdes. So funktioniert das Löschen:

  • Sicherungsriegel (Splint) herausziehen
  • falls vorhanden: den roten Knopf kräftig einschlagen
  • Löschpistole in die Hand nehmen, ausrichten und stoßweise gezielt Schaum/Pulver auf die brennenden Gegenstände abgeben
  • bei brennenden elektrischen Geräten unbedingt zuerst den Stecker ziehen oder die Sicherung ausschalten

Wann sollte man die Feuerwehr rufen?

Ein Mann löscht in der Küche mit einem Feuerlöscher ein Feuer in einem brennenden Topf. © imago images/Panthermedia Foto: Andrey Popov
Kleine Brände kann man im Idealfall selbst löschen, ansonsten immer die Feuerwehr rufen.

Im Brandfall sollte man sofort die Feuerwehr unter 112 rufen sowie versuchen, das Feuer zu löschen. Besonders größere Brände, zum Beispiel von Gardinen oder Weihnachtsbäumen, bekommt man schwer selbst in den Griff. Kleine Brände kann man im Idealfall auch selbst löschen. Hat man den Eindruck, dass das nicht gelingt, und es entwickelt sich viel Rauch, sollte man schnellstens den Raum verlassen, die Türen schließen und auf die Feuerwehr warten. Denn noch gefährlicher als die Flammen ist meist der giftige Rauch, der innerhalb kürzester Zeit tödlich sein kann.

Feuerlöscher kaufen und regelmäßig warten

Feuerlöscher sind im Baumarkt und im Fachhandel für Sicherheitstechnik erhältlich. Der Fachhandel berät und informiert auch, welches Gerät für den eigenen Bedarf am besten geeignet ist und wo der Feuerlöscher aufbewahrt werden sollte. Um die Funktionsfähigkeit von Feuerlöschern sicherzustellen, müssen sie regelmäßig mindestens alle zwei Jahre durch einen dafür zugelassenen Fachbetrieb gewartet werden und bekommen dann ein Prüfsiegel. Außerdem dürfen Geräte je nach Typ nicht länger als 25 Jahre verwendet werden.

Wie sinnvoll sind Löschdecken?

Löschdecken eignen sich, um Entstehungsbrände zu bekämpfen. Sie haben aber mehrere Nachteile: Zum einen muss der Nutzer bei der Verwendung gefährlich nah an den Brandherd herantreten, zum anderen bilden sich unter Löschdecken häufig größere Luftpolster, die ein zuverlässiges Ersticken der Flammen verhindern. Ein Feuerlöscher ist also für zu Hause die bessere Wahl.

Brände vermeiden

Damit gar nicht erst ein Feuer entsteht, sollte man folgende Regeln beachten:

  • offenes Feuer, zum Beispiel brennende Kerzen, nie aus den Augen lassen
  • einen eingeschalteten Herd niemals unbeaufsichtigt lassen, brennbare Gegenstände nicht in der Nähe aufbewahren oder abstellen
  • elektrische Geräte nur unter Aufsicht nutzen
  • defekte Kabel von Geräten sofort austauschen, es besteht die Gefahr eines Kabelbrandes
  • brennende Zigaretten nicht unbeaufsichtigt lassen, Zigarettenstummel und Streichhölzer niemals im Papierkorb entsorgen und darauf achten, dass keine Glut mehr vorhanden ist

Weitere Informationen
Ein Mann in rotem Pullover und eine Frau in Feuerwehruniform mit Helm stehen vor einem roten Feuerwehrauto mit Blaulicht und Rauch im Hintergrund. © NDR Foto: Andrea Seifert

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Mein Einsatz - der NDR Feuerwehr-Podcast | 20.02.2025 | 15:36 Uhr

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