Auf einem Tisch liegen ein Aktenordner mit der Beschriftung "Fördermittel", Geldscheine, ein Taschenrechner und ein Stift. © picture alliance Foto: Zoonar | Stockfotos-MG

Mindestlöhne in der Kultur? Zur Lage in Norddeutschland

Stand: 13.10.2022 16:15 Uhr

Das Land Nordrhein-Westfalen will ab 2023 seine Kulturförderung davon abhängig machen, ob die Veranstalter Mindestlöhne zahlen. Das planen Norddeutschlands Kulturminister und Kulturministerinnen:

von Andrea Schwyzer

Mindest- oder Basislohn als Bedingung für eine Kulturförderung - was die Kulturministerin aus Nordrhein-Westfalen Ina Brandes da vor wenigen Tagen angekündigt hat, klingt nach einer recht klaren Forderung an die Veranstalter. Ab 2023 will das Land Nordrhein-Westfalen genau das zur Voraussetzung machen, bevor es Kulturfördermittel ausschüttet. Und die norddeutschen Bundesländer? NDR Kultur hat bei den Kulturministern und Kulturministerinnen nachgefragt. Die Antworten fallen allerdings nicht ganz so eindeutig aus.

Schleswig-Holstein hat das Thema auf der To-do-Liste

Das Thema "Soziale Lage von Künstlerinnen und Künstlern" sei in Schleswig-Holstein auf Landesebene natürlich bekannt und stehe sozusagen als To-do auf der Agenda. Gespräche mit diversen Künstlerverbänden seien für nächstes Jahr geplant. Außerdem verweist Schleswig-Holstein auf eine vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur - so heißt das Ministerium - initiierte Ausstellungsreihe, wo faire Bezahlung umgesetzt wurde.

Hamburg verweist auf seine Ausstellungsvergütung

In der schriftlichen Stellungnahme der Stadt heißt es: "Hamburg ist bereits seit längerer Zeit dazu übergegangen, in Ausschreibungen eine faire Bezahlung aller Beteiligten zu fordern. Dies muss in Bewerbungen transparent gemacht werden. Insbesondere in den Bereichen Freie Darstellende Künste und Musik achten wir auf Honoraruntergrenzen in Anlehnung an den Mindestlohn und bei der Bildenden Kunst sind wir, also Hamburg, neben Berlin die einzigen, die eine Ausstellungsvergütung eingeführt haben".

Niedersachsen sieht die künftige Landesregierung in der Pflicht

Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur verweist nämlich auf das neue Kulturfördergesetz, das in Niedersachsen im Sommer durchgesetzt wurde und schreibt dazu: "Die Umsetzung des neuen Gesetzes und die Entscheidung über das weitere Vorgehen liegt bei der neuen Landesregierung." Es bleibt also abzuwarten, was die voraussichtlich Rot-Grüne Landesregierung umsetzen wird.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal | 13.10.2022 | 16:15 Uhr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Lady Gaga posiert mit rotem Kleid auf dem Roten Teppich © picture alliance / Scott A Garfitt/Invision/AP | Scott A Garfitt Foto: Scott A Garfitt

"Harlequin": Lady Gaga kündigt Begleitalbum zum "Joker"-Film an

Ab dem 3. Oktober ist Lady Gaga in "Joker: Folie à Deux" zu sehen. Kurz vor Kinostart veröffentlicht sie nun ein Begleitalbum. mehr