Groß. "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss
Das wird groß! Ingo Metzmacher dirigiert Werke von Igor Strawinsky, John Adams und Richard Strauss - und begrüßt Conrad Tao am Klavier.
Einmal Amerika und zurück - das ist unsere "Reiseroute" im 4. Sinfoniekonzert A. Der in Hannover bestens bekannte Dirigent Ingo Metzmacher hat zwei amerikanische Klassiker des frühen und des späten 20. Jahrhunderts im Gepäck. Solist am Klavier ist Conrad Tao, einer der aufregendsten jungen Künstler der aktuellen US-Musikszene. Nach der Konzertpause geht es zurück ins Herz des "alten" Europa: zum Philosophen Friedrich Nietzsche und seinem Buch "Also sprach Zarathustra", dem Richard Strauss ein klingendes Denkmal gestzt hat.
Konzerteinführung
Erleben Sie vorab in der Konzerteinführung "Das Gelbe Sofa" im Großen Sendesaal Künstlerinnen und Künstler des Abends im persönlichen Gespräch mit Friederike Westerhaus: jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.
Bach in Washington
Wie stark die USA von Einwanderern geprägt sind, zeigt sich nicht zuletzt in der Musik. Für den Washingtoner Politiker und Mäzen Robert Woods Bliss schrieb der gebürtige Russe Igor Strawinsky 1938 ein duftig-beschwingtes Kammerkonzert, das sich deutlich an Bachs Brandenburgische Konzerte anlehnt. Ein doppelter Export also, der in Dumbarton Oaks - so der Name des klassizistischen Landsitz von Bliss - zu seiner Uraufführung kam.
Smarter amerikanisch-chinesischer Pianist spielt John Adams
Die Eltern von Conrad Tao wiederum stammen aus China. Ihr Sohn, Jahrgang 1994, entpuppte sich als Wunderkind, das nicht nur auf Geige und Klavier brillierte, sondern bald auch zu komponieren begann. Typisch für den jungen Mann aus Illinois ist der fliegende Wechsel zwischen Klassik und Jazz, Vergangenheit und Gegenwart - so, wie es auch John Adams in seinem Stück "Century Rolls" handhabt. Der aktuell wohl bedeutendste Komponist der USA blickt in diesem Konzert auf ein Jahrhundert Klaviermusik zurück. Inspiriert ist das Werk von der Klangwelt mechanischer Klaviere und ihrer Notenrollen - daher der Titel.
Philosophie in Tönen, die mitten ins Herz gehen
Zum Abschluss präsentiert Ingo Metzmacher eines der populärsten Werke der Spätromantik: "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss. Wobei: Bekannt sind eigentlich nur die Anfangstakte der Tondichtung mit ihren gleißenden Trompetenfanfaren und mächtigen Paukenschlägen - ein Sonnenaufgang wie im Bilderbuch. Aber auch der Rest lohnt sich! Wie Strauss Nietzsches abstrakte Ideen in konkrete Klangbilder von Liebe bis Kampf, von Fuge bis Walzer umsetzt, ist schlichtweg faszinierend.