Rund 20.000 Besucher beim Stadionsingen in Hannover
Neuer Besucherrekord beim Stadionsingen in Hannover: Rund 20.000 Menschen haben am Mittwoch - begleitet von Bläsern und einer Band - gemeinsam 16 klassische und moderne Weihnachtslieder gesungen.
Schon zum dritten Mal hat das Stadionsingen in der Arena des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 stattgefunden. Zum Auftakt 2022 waren "nur" 6.000 Sängerinnen und Sänger dabei, im vergangenen Jahr kamen schon 12.000. "Für mich ist das was ganz Besonderes. Natürlich auch viel Arbeit, aber wenn man dann hier reinkommt und die Stimmung erlebt, dann ist das ein ganz anderer Akzent gegen nass und neblig, Krieg und Krisen", sagt Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes.
"Wenn fast zwanzigtausend Menschen 'O du fröhliche' zusammen singen, ich glaube, dann passiert etwas. Wir brauchen diese Zuversicht." Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes
Es war seine Idee, so ein Stadionsingen auch nach Hannover zu bringen: "Ich bin ja auch ein Fußballfan und hab mal ein bisschen links und rechts geguckt und gesehen, dass andere Städte das hinbekommen. Es gibt ja sozusagen den Kult bei Union Berlin - da dachte ich, das wäre doch was."
Nicht nur Gesang, auch Bibellesung
"Ihr Kinderlein kommet", "O du fröhliche", "Es schneit, es schneit" schallt es von den Rängen. Nach ein paar gemeinsamen Liedern ist plötzlich Stille und die Weihnachtsgeschichte wird aus der Bibel vorgetragen - wie in einem traditionellen Weihnachtsgottesdienst. Aber ist es das, was die Menschen herlockt?
Per Smartphone aus der Ukraine dabei
Für Mariya Maksymtsiv aus der ukrainisch-katholischen Kirchengemeinde in Hannover bedeutet das Stadionsingen Normalität. Gebürtig kommt sie aus der ukrainischen Stadt Lwiw und lebt seit fast 20 Jahren in Hannover. Ihre Eltern sind aber noch in der Heimat und waren vergangenes Jahr live übers Smartphone beim Singen dabei: "Und wir haben uns sehr gefreut, dass wir diese Weihnachtsstimmung erleben können, obwohl das 1.200 Kilometer weit von hier ist."
In diesem Jahr hat Mariya Maksymtsiv die Weihnachtsgeschichte vorgelesen - die Eltern waren wieder per Videoanruf dabei. So hat sich eine neue Weihnachtstradition für die Familie etabliert.
Hilfe für die Ökumenische Essensausgabe
Man sei auf einem guten Weg, das Stadionssingen für den guten Zweck auch für die Stadt Hannover als Tradition zu etablieren, meint Superintendent Müller-Brandes.
Nach Veranstalterangaben werden die Überschüsse von Ticketverkauf und Spenden der Ökumenischen Essensausgabe und der HAZ-Weihnachtshilfe zugutekommen.
Haben Sie nun auch Lust bekommen bei einem Stadionsingen dabei zu sein? Das geht zum Beispiel in Bremen am 20. Dezember. Dann wird im Rollsportstadion gesungen. Am 21. Dezember öffnet das Stadion von Eintracht Braunschweig seine Tore. Und erstmalig findet auch in Göttingen am 22. Dezember ein großes Singen im Jahnstadion statt - gespendet wird für ein Kinderhospiz.