Das Schloss Gottorf vor einem Gewässer. © dpa Foto: Carsten Rehder

Landesmuseen in Schleswig-Holstein so erfolgreich wie nie

Stand: 19.12.2024 15:50 Uhr

Mehr als eine halbe Million Menschen haben im Jahr 2024 die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen besucht. Besonders viele waren in der Ausstellung der portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos im Schloss Gottorf.

Die großformatigen Walküren der portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf in Schleswig zogen zwischen Mai und November 45.000 Menschen an. Eine besonders erfolgreiche Ausstellung. Um fast drei Prozent nach oben entwickelten sich die Zahlen des Freilichtmuseums Molfsee bei Kiel, das knapp 132.000 Menschen besuchten. Auch das Jüdische Museum in Rendsburg konnte mit 7.100 Menschen mehr Besucher verzeichnen als im Vorjahr. Ins Wikinger Museum Haithabu kamen mit 160.500 Besuchenden knapp 20.000 Menschen weniger als im Vorjahr. Wegen Sanierungsarbeiten war das Museum allerdings bis zum 21. März geschlossen.

Weitere Informationen
Eine herzförmige Großinstallation der portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf. © Screenshot
3 Min

Vasconcelos-Ausstellung auf Schloss Gottorf war Publikumshit

Mehr als 45.000 Menschen wollten die aufwendigen Skulpturen und Installationen der portugiesischen Künstlerin sehen. 3 Min

Beste Besucherzahlen seit 1999

2023 hatten nur rund 460.300 Menschen die Museen in Schleswig, Haithabu, Rendsburg und Molfsee besucht. Für das Jahr 2024 verzeichnen die Museen dagegen einen Rekord mit mehr als einer halben Million Besucherinnen und Besuchern in den Landesmuseen in Schleswig-Holstein. Das teilte die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen am Donnerstag in Schleswig mit. Es seien die besten Zahlen seit der Gründung des Museumsverbunds im Oktober 1999. "Ein ambitioniertes und mutiges Programm zahlt sich aus", erklärte Stiftungsvorstand Thorsten Sadowsky.

Weniger Landeszuschüsse für 2025

Der Aufwärtstrend werde allerdings getrübt, weil der Stiftungsvorstand 2025 voraussichtlich mit fünf Prozent und damit rund 555.000 Euro weniger Landeszuschüssen auskommen muss. Die Zuwendung hatte 2024 noch 11.089.900 Euro betragen. Stiftungsvorstand Thorsten Sadowsky rechnet zusätzlich mit Kostensteigerungen durch Tarif- und Preissteigerungen bei Personal, Bewirtschaftung und Energie. Deshalb werden ab dem 2. Januar 2025 die Öffnungszeiten einiger Museen der Stiftung um eine Stunde verkürzt. Ein weitere Konsequenz sei Personalabbau, sagte Sadowsky. Hinzu kommt, dass im Herbst 2025 das Schloss für eine mehrjährige Sanierung geschlossen werden soll. Der Betrieb in den Nebengebäuden wie Reithalle und Nydamhalle soll zwar weitergehen, ob die Besucherzahlen aber auf Rekordniveau bleiben, ist fraglich.

"Wikingerdämmerung" im Schloss Gottorf

Im Jahr 2025 soll es in der größten Ausstellung der Landesmuseen um die Wikingerzeit gehen. Vom 16. April bis 2. November erobern die Nordmänner mit der Schau "Wikingerdämmerung. Zeitenwende im Norden" die Reithalle und den Kreuzstall von Schloss Gottorf. Rund 2.000 Exponate werden gezeigt, darunter der Morsumer Schatzfund von 2017 und ein Nachdruck des Teppichs von Bayeux (Frankreich) aus dem 11. Jahrhundert. "Das, was wir im nächsten Jahr zeigen ist eine völlig neue Sichtweise auf die Wikingerzeit", sagt Ralf Bleile, der Direktor des Archäologischen Museums auf Schloss Gottorf. "Wir zeigen außergewöhnliches Material, Schatzfunde, die noch nie präsentiert worden sind. Aber wir beschäftigen uns auch mit der Rezeption der Wikingerzeit: Warum haben sie über die Jahrhundert hinweg fasziniert und was sind Wikinger eigentlich?".

Weitere Informationen
In einer Ausstellungsgallerie stehen größere, bunte Gemälde an einer Wand vor ihrer Montierung. © Screenshot
4 Min

Schloss Gottorf: Große Werke von Jens Ferdinand Willumsen

Nicht nur seine Bilder sind groß - in Dänemark zählt Willumsen zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. (05.12.2024) 4 Min

Eine Frau steht vor einer Kunstinstallation © IMAGO/Atlantico Press

"Schloss der Walküren": Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf

Die Künstlerin zeigt in ihrer Kunst portugiesisches Handwerk und kämpferische Frauen. Am Mittwoch kam der 25.000 Besucher zur Sonderausstellung. (28.08.2024) mehr

Eine historische Aufnahme zeigt Schloss aus der Vogelperspektive. © NDR

Zeitreise: Wie Schloss Gottorf zum Landesmuseum wurde

Vor 75 Jahren zogen die ersten Kunstgegenstände in das neu gegründete Schleswig-Holsteinische Landesmuseum für Kunst und Kultur in Schleswig ein. (19.02.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 19.12.2024 | 19:30 Uhr

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Porträtbild des Hamburger Kultursenators Carsten Brosda. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt

11 Prozent mehr Geld für Kultur - Brosda zufrieden mit Hamburger Haushalt

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda spricht im NDR Interview über die Kultur-Förderung, die "Kühne-Oper" und die Beatles. mehr