Ingwer: Scharfe Knolle für Tee, Shots, Currys und Kuchen
Ob als Tee, Shot oder zum Würzen süßer und pikanter Speisen: Mit seiner feinen Schärfe ist Ingwer in der Küche vielseitig einsetzbar. Wissenswertes zur Herkunft sowie Tipps zur Zubereitung und Rezepte.
Unter der dünnen Schale der hellbraunen Knolle verbergen sich die saftigen, gelben Pflanzenfasern des Ingwers. Sie haben ein scharfes und zugleich frisches, zitroniges Aroma und enthalten rund zwei Prozent ätherisches Öl, welches den Ingwer so gesund macht.
Ingwertee kochen - so geht's
Ingwertee ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen. Für die Zubereitung am besten eine Bio-Ingwerknolle verwenden. Für eine große Tasse reicht ein etwa drei Zentimeter großes Stück. Dieses waschen und ungeschält in dünne Scheiben schneiden. Mit kochendem Wasser übergießen und ungefähr fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Je länger er zieht, desto schärfer schmeckt der Tee. Nach Belieben kann man noch Zitrone oder Honig dazugeben.
Ingwer-Shots und -Smoothies selbst machen
Ingwer ist auch eine beliebte Zutat für kalte Getränke. Der Bitterlimonade Ginger Ale verleiht die Knolle ihren charakteristischen Geschmack, Smoothies bekommen durch Ingwer eine angenehme Schärfe. Zu einem regelrechten Trendgetränk haben sich Ingwer-Shots entwickelt. Sie sollen das Immunsystem stärken. Statt fertig aus dem Supermarkt-Kühlregal kann man sie einfach und günstig selbst machen. Dazu den Ingwer schälen, in Würfel schneiden und mit frisch gepresstem Zitronensaft in einen Standmixer geben.
Ingwer bringt feine Schärfe in die Asia-Küche
Als Zutat in Currys und vielen weiteren Gerichten hat Ingwer vor allem in der asiatischen Küche einen festen Platz. Er wird sowohl frisch als auch getrocknet und gemahlen verwendet. In gemahlener Form ist er Bestandteil von Currygewürz-Mischungen, Ras el Hanout und Lebkuchengewürz. Frische Knollen kann man entweder schälen oder mit einem scharfen Messer abschaben, Bio-Knollen lassen sich auch mit Schale verwenden. Nach Belieben in Scheiben schneiden oder fein würfeln und, etwa zur Zubereitung eines Currys, mit Zwiebeln und weiterem Gemüse anbraten.
Ingwer selbst einlegen
Eingelegt ist Ingwer ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Er wird zu verschiedenen Gerichten gereicht und ist insbesondere eine klassische Beilage zu Sushi und Sashimi. Zum Einlegen in dünne Scheiben schneiden, mit Salz vermengen und etwa eine Stunde ziehen lassen. Anschließend das Salz abspülen. Reisessig mit etwas Zucker kurz aufkochen und mit den Ingwerscheiben in Einweckgläser füllen.
Mit seinem scharfen und zugleich wärmenden Aroma ist Ingwer auch als Zutat in Suppen beliebt, vor allem in herbstlichen Kürbissuppen. Die Knolle eignet sich zudem gut zum Verfeinern von orientalischen Gemüse- und Fleischgerichten, etwa einer Lamm-Tajine.
Ingwer verfeinert Kuchen und Desserts
Nicht nur herzhafte Gerichte, auch Kuchen und Süßspeisen erhalten durch Ingwer ein besonderes Aroma. Kandiert ist er als süße Nascherei beliebt. Ein bekanntes Weihnachtsgebäck sind Ingwerkekse. Dafür einfach ein Stück Ingwer fein reiben und unter den Plätzchenteig rühren. Auch Kuchenteig bekommt mit etwas geriebenem Ingwer eine besondere Note, besonders gut passt er zu Apfel- oder Zitronenkuchen und herbstlichem Karotten- und Kürbiskuchen.
Darüber hinaus eignet sich die Wurzel hervorragend zum Verfeinern von Chutneys, Marmeladen und Kompotts. So verleiht Ingwer etwa Apfelkonfitüre, Quittengelee oder auch Birnenkompott eine leicht scharfe Note.
Frische erkennen und Ingwer richtig lagern
Beim Einkauf darauf achten, dass die Ingwerknolle schön prall und trocken ist und keine schimmeligen Stellen hat. Je größer die Wurzel ist, desto schärfer ist in der Regel ihr Aroma. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich Ingwer einige Wochen. Damit er nicht austrocknet, die Knolle am besten in einer Dose, einem Gefrierbeutel oder einer Papiertüte lagern.
Ingwer als Heilpflanze und Hausmittel
Ingwer zählt zu den Heilpflanzen der asiatischen Medizin und soll lindernd bei Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit wirken. Zudem hat er eine antientzündliche Wirkung. Schwangere sollten auf Ingwer verzichten, da der Verzehr wehenfördernd sein kann.
Ingwerpflanze: Nur die Wurzel ist nutzbar
Ingwer oder Zingiber officinale, so der botanische Name, wächst als Blattpflanze, die bis zu 1,50 Meter hoch wird, in tropischen und subtropischen Regionen. Die schlanken grünen Blätter an einem zentralen Stamm erinnern an Bambus-Gewächse. Verwendet wird allerdings nur der unterirdische Teil des Ingwers, die kräftige und verzweigte Wurzel. Aus ihr lassen sich auch neue Pflanzen ziehen. In unseren Breiten erlauben die Temperaturen kaum einen Anbau im Freiland, auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ist das aber möglich.