Sellerie: Was macht das Gemüse so gesund?

Stand: 10.05.2024 10:13 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Sellerie enthält viele gesunde Inhaltsstoffe - nicht umsonst wurde er zunächst als Arzneipflanze angebaut. Welche gesundheitliche Wirkung hat das Gemüse? Warum ist Selleriesaft so beliebt?

Sellerie ist in Europa beheimatet, wird aber auch in Indien, Nord- und Südafrika sowie in Westasien geschätzt. In den USA gibt es fast ausschließlich Staudensellerie. Ob als Stange oder Knolle: Sellerie enthält viele gesunde Inhaltsstoffe. Nicht umsonst wurde er zunächst als Arzneipflanze angebaut. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird er als Gemüse vermehrt in der Küche genutzt. 

Sellerie: Die wichtigsten Inhaltsstoffe und ihre Wirkung 

Sellerie ist mit 18 Kilokalorien beziehungsweise 75 Kilojoule pro 100 Gramm äußerst kalorienarm. Die gesunde Wirkung des Selleries ist vielfältig.

  • Mineralien wie Zink, Eisen, Kalzium und Magnesium: Besonders viel enthalten ist Kalium, das zum Beispiel den Blutdruck senkt und zudem harntreibend wirkt. So wird die Blasen- und Nierenfunktion positiv unterstützt.
  • Ballaststoffe: Sie stimulieren die Darmtätigkeit und stärken so die körpereigenen Abwehrkräfte, denn der Darm ist das wichtigstes Immunorgan. 
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Carotinoide): Laborstudien lassen die Vermutung zu, dass das im Sellerie enthaltene Apigenin möglicherweise das Krebswachstum hemmen kann, indem es bestimmte Signalwege der Krebszellen blockiert. Dies konnte bei verschiedenen Krebserkrankungen beobachtet werden, etwa bei Darm-, Brust-, Leber-, Haut-, Knochen-, Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs sowie bei Leukämie. Außerdem hilft der hellgelbe Pflanzenfarbstoff, neue Verbindungen zwischen Nervenzellen zu knüpfen - das ist gut für unser Gehirn. Luteolin, ein zweiter Farbstoff im Sellerie, kann bei der Bekämpfung des sehr aggressiven dreifach negativen Brustkrebses helfen. Luteolin unterstützt den Körper, die Krebszellen zu entsorgen. Und: Die sekundären Pflanzenstoffe wirken antientzündlich und können so Beschwerden bei Gicht und Rheuma lindern. Außerdem halten sie die Blutgefäße geschmeidig. 
  • Gerbstoffe und Polysaccharide: Sie schützen die Magenschleimhaut. Gerbstoffe reduzieren außerdem Sodbrennen
  • Vitamine B1, B2, B6 und C. Sie sind wichtig für viele Stoffwechselprozesse im Körper.
  • Gute HDL-Fette: Sie senken den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel.

Selleriesaft ist kein Allheilmittel 

Der Saft, der in der Regel aus Stangensellerie gewonnen wird, hat den Ruf als sogenanntes Superfood. In den USA hat Sellerie einen echten Hype ausgelöst, der auch nach Europa geschwappt ist. Glaubt man den Berichten, kann Selleriesaft fast alles: die Haut reinigen, Entzündungen hemmen, den Darm entgiften - wissenschaftlich fundierte Studien gibt es dazu allerdings nicht. Fazit: Sellerie schadet nicht, ist aber auch kein Allheilmittel. Man kann allein durch den Genuss eines Smoothies aus Staudensellerie keine Wunder erwarten. Dies gilt auch bei Samen und Tee aus Sellerie. 

Mit Sellerie den Salz-Konsum reduzieren 

In der Rohkostszene wird Sellerie häufig als Salzersatz verwendet. Gedörrt und gemahlen kann man Sellerie mit einem gemahlenem Löffel Reis vermischen und somit ein gesundes und natürliches Salz herstellen.

Allergiker: Vorsicht bei Sellerie 

Wer auf Birken-, Erlen- oder Haselpollen reagiert, ist häufig auch auf Sellerie allergisch. Expertinnen und Experten sprechen dann von einer sogenannten Kreuzallergie.

Außerdem enthält Sellerie den pflanzlichen Abwehrstoff Furocumarin, der fototoxisch wirkt. Bei einer sehr üppigen Mahlzeit (circa ein halbes Kilo) könnte die Haut schon nach kurzer UV-Belastung mit Sonnenbrand reagieren. 

Staudensellerie und Knollensellerie: Tipps für den Einkauf

Die Selleriestauden (Stangensellerie) gehören zu den Gemüsen, die am meisten mit Pestiziden belastet sind. Die Folge können Hautreizungen sein. Daher ist es wichtig, Bio-Gemüse zu kaufen und die Blätter des Gemüses immer gut abzuwaschen. 

Bei Knollensellerie gilt: Je kleiner die Sellerieknolle ist, desto aromatischer ist sie. Außerdem empfiehlt es sich, immer eine ganze Knolle zu kaufen. Denn bei bereits angeschnittenen Stücken lässt sich nicht immer erkennen, ob sie frisch sind. 

Staudensellerie sollte immer dunkelgrün und knackig sein und außerdem viele Blätter haben. Lässt sich die Stange biegen, ist der Sellerie nicht mehr frisch. Fehlen die Blätter, kann dies ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass das Gemüse schon länger im Laden liegt.

Zu Hause sollte Sellerie im Gemüsefach aufbewahrt werden. So bleibt das Gemüse länger frisch und behält seine wertvollen Inhaltsstoffe. 

Tipps für die Zubereitung von Sellerie

Die Schale von Knollensellerie kann mitgegessen werden. Der "Schutzschild" schmeckt süß. Wird die Knolle erhitzt, karamellisiert der Fruchtzucker unterhalb der Schale. So entsteht ein sehr milder Geschmack. Stangen- beziehungsweise Staudensellerie hat einen sehr intensiven Geschmack. Wer diesen mag, lässt das Gemüse beim Kochen nur leicht mitziehen. Wird der Staudensellerie länger mitgekocht, verliert er seine intensive Note. Das gilt auch, wenn das Gemüse sehr klein geschnitten wird. Der Sellerie ist dann nicht mehr so dominant, gibt aber trotzdem ein besonderes Aroma.  

Expertinnen und Experten aus dem Beitrag 

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | Visite | 14.05.2024 20:15 Uhr

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