Schwarzer Stuhlgang - Ursachen und Behandlung
Schwarzer Stuhlgang kann ein Symptom für bestimmte Erkrankungen sein. Wie sieht schwarzer Stuhlgang aus? Welche Ursachen hat Teerstuhl? Und wann ist es ratsam, sich in ärztliche Behandlung zu begeben?
Schwarzer Stuhlgang wird auch Teerstuhl oder Meläna genannt. Nicht immer steckt eine ernst zu nehmende Krankheit hinter einer schwarzen Verfärbung des Stuhlgangs. Dennoch sollte veränderter Stuhl beobachtet werden. Wenn die Veränderung andauert, sich auch die Konsistenz des Stuhls verändert hat und womöglich noch andere Symptome hinzukommen sind, sollte schwarzer Stuhlgang durch einen Arzt oder eine Ärztin abgeklärt werden.
Wie sieht schwarzer Stuhlgang aus?
Ein normaler Stuhlgang sollte eine hellbraune bis dunkelbraune Farbe haben. Die Stuhlkonsistenz hängt von der aufgenommenen Flüssigkeitszufuhr und Ballaststoffmenge ab und sollte weder zu hart noch zu flüssig sein - aber eine klare Form besitzen. Ist der Stuhlgang nur etwas dunkler als sonst, hat das meist harmlose Ursachen wie den Verzehr bestimmter Lebensmittel oder die Einnahme von Medikamenten. Von Teerstuhl (Meläna) spricht man, wenn der Stuhlgang schwarz, glänzend und klebrig - ähnlich wie Teer - aussieht sowie einen fauligen Geruch hat. Dann können ernstere Ursachen dahinter stecken.
Blutungen als Ursache für Teerstuhl
Der typische Teerstuhl kann durch Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt entstehen. Die Blutungsquelle liegt dann im Magen, dem Zwölffingerdarm oder der Speiseröhre. Trifft die im Magensaft enthaltene Salzsäure auf den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, entsteht das schwarze Pigment Hämatin und färbt den Stuhl schwarz. Müssen Betroffene zusätzlich erbrechen und ist auch das Erbrochene schwarz verfärbt, deutet das auf Blutungen durch Magengeschwüre hin.
Ist eine Blutungsquelle im Darm die Ursache für den Teerstuhl, entsteht die Verfärbung des Stuhls nicht durch Kontakt mit der Magensäure, sondern durch Bakterien. Bei langsamer Verdauung setzen die Darmbakterien ebenso Hämatin aus dem Hämoglobin im Blut frei. Der Stuhlgang verfärbt sich schwarz. Das passiert aber nur, wenn der Stuhl mindestens fünf Stunden im Darm verbleibt. Blutungen in tieferen Darmabschnitten (Dickdarm) sind häufiger mit einer Rotverfärbung des Stuhls verbunden.
Symptom schwarzer Stuhlgang: Typische Erkrankungen
Schwarzer Stuhlgang kann ein Symptom bei bestimmten Erkrankungen sein. Bei diesen Krankheiten ist Teerstuhl typisch:
- Magengeschwüre
- Magenschleimhautentzündung
- Krebserkrankungen des oberen Magen-Darm-Bereichs (beispielsweise: Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs)
- Leberzirrhose
- Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis)
- Mallory-Weiss-Syndrom (Einrisse der Schleimhaut in der Speiseröhre)
- Varizen (Krampfadern) in Speiseröhre oder Magen
- Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt durch Beschädigung der Schleimhaut
Eisenpräparate, Aktivkohle und Bismut als Ursache
Die häufigste harmlose Ursache für schwarzen Stuhl ist die Einnahme von Eisenpräparaten. Diese kann notwendig sein, wenn sich aufgrund eines Eisenmangels eine Anämie (Blutarmut) entwickelt hat, was zum Beispiel in der Schwangerschaft häufiger passiert. Auch die Einnahme von Aktivkohle bei Durchfall oder auch von Bismut oder (veraltet: Wismut) kann den Stuhlgang schwarz verfärben. Bismut wird in Kombination mit Antibiotika eingesetzt, um den Magenkeim Heliobacter pylori zu bekämpfen, der häufig Magengeschwüre auslöst.
Farbstoffe in Lebensmitteln können dunkel färben
Einige Lebensmittel enthalten einen hohen Anteil Farbstoffe, die für eine Dunkelfärbung des Stuhls sorgen können, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden:
- Rote Bete
- Lakritz
- Blaubeeren
- Rotwein
- Spinat
- dunkle Schokolade
- Kaffee
Schwarzer Stuhlgang bei Babys
Auch der erste Stuhlgang von Neugeborenen, das sogenannte Kindspech oder Mekonium, hat eine dunkelgrüne bis schwarze Farbe. Ursache dafür ist vor allem Bilirubin. Bilirubin entsteht beim Abbau roter Blutkörperchen nach der Geburt und wird über den Darm ausgeschieden. Es kann einige Tage dauern, bis es komplett ausgeschieden ist. Anschließend normalisiert sich die Farbe des Stuhls.
Erkrankung der Leber als Ursache
Teerstuhl kann auch als Komplikation einer Leberzirrhose auftreten, einer chronischen Erkrankung der Leber, bei der das Lebergewebe langsam zerstört wird und vernarbt. Blut aus der Pfortader staut sich dann vor der vernarbten Leber und es entsteht ein hoher Druck auf Speiseröhre und Magen. Blutgefäße in diesen Bereichen erweitern sich und können einreißen, was entweder zu blutigem Erbrechen oder zur Schwarzfärbung des Stuhls führt.
Kann Alkohol ein Auslöser sein?
Schwarzer Stuhlgang entsteht nicht direkt durch zu viel Alkohol. Allerdings kann regelmäßiger und starker Alkoholkonsum zu körperlichen Schädigungen führen, die mit Teerstuhl verbunden sind. So erhöht Alkoholismus das Risiko für Leberzirrhose sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Bluten diese, äußert sich das typischerweise durch schwarzen Stuhl. In der Regel kommen aber noch weitere Symptome hinzu - unter anderem Oberbauchschmerzen, Übelkeit, ein Völlegefühl sowie Blähungen.
Schwarzer Stuhlgang und Rückenschmerzen
In seltenen Fällen können Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts auch zu Rückenschmerzen führen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Magengeschwür "durchbricht" und zu Magenblutungen führt. Wer sich unsicher ist, sollte bei diesen Anzeichen unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Schwarzer Stuhlgang und Durchfall
Kommen zum Teerstuhl noch andere Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder blutiges Erbrechen hinzu, sollte man möglichst schnell einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Die Einnahme von Antibiotika ist häufig mit Durchfall verbunden, weil diese Medikamente die natürliche Darmflora angreifen. Bakterienreste, die dann mit dem Stuhl ausgeschieden werden, können für eine Verfärbung des Stuhls sorgen, die jedoch selten richtig schwarz ist.
Wann mit schwarzem Stuhlgang zum Arzt?
Kommen Medikamente und Lebensmittel als harmlose Ursache für dunklen Stuhlgang nicht infrage, sollte man ärztlichen Rat einholen. Denn dann können Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt die Ursache sein. Steckt eine ernste Ursache hinter schwarzem Stuhlgang, treten in der Regel weitere Symptome auf:
- Magen- oder Bauchschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Appetitlosigkeit
- hoher Puls
- Gewichtsabnahme
- Völlegefühl
- Erbrechen
- Nachtschweiß
Hat man bei Darmkrebs schwarzen Stuhlgang?
Darmkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden und wird daher oft erst in einem späten Stadium erkannt. Bestimmte Symptome können allerdings ein Anzeichen für Darmkrebs sein. Dazu gehört auch Blut im Stuhl, das ihn rot oder schwarz färbt. Mit dem Früherkennungstest auf Blut im Stuhl (immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl) können bereits kleinste Mengen von Blut im Stuhl nachgewiesen werden. Dieser Stuhltest wird allen Versicherten ab 55 Jahren alle zwei Jahre bezahlt.
Behandlung richtet sich nach der Ursache
Die Behandlung hängt davon ab, welche Ursache hinter dem Teerstuhl steckt. Bei Blutungen im Magen-Darm-Trakt werden bei Bedarf Infusionen oder Blutkonserven gegeben, um die Person kreislaufstabil zu halten. Tritt an einer Stelle im Magen-Darm-Trakt Blut aus, ist in der Regel eine endoskopische Blutstillung nötig. Dafür wird ein dünner Schlauch durch Mund oder Darm an die entsprechende Stelle geschoben. Mit verschiedenen Instrumenten, die durch das Endoskop eingebracht werden, kann die Blutung dann behandelt werden. Je nach Ursache der Blutung kann die Stelle entweder verödet oder ein Gefäß mit einem Clip abgebunden werden.