Psoriasis-Arthritis behandeln: Kälte, Kleiebad und Atemtherapie
Bei Psoriasis-Arthritis tritt Schuppenflechte in Kombination mit Rheuma auf. Die NDR Natur-Docs setzen zur Linderung von Entzündungen auf der Haut und in Gelenken auf natürliche Therapien.
Schuppenflechte-Rheuma (Psoriasis-Arthritis) bezeichnet eine Form der Schuppenflechte, bei der zusätzlich entzündliche Gelenkerkrankungen auftreten. Oftmals beginnen die chronischen Entzündungen, die sich durch schmerzende, steife und geschwollene Gelenke bemerkbar machen, erst Jahre nach Auftreten der Schuppenflechte. Betroffene von Psoriasis-Arthritis beschreiben die Schmerzen an Haut und Gelenken häufig als brennend.
Hände, Füße, Ellenbogen und Knie häufig betroffen
Schuppenflechte-Rheuma kann alle Gelenke befallen, oftmals machen sich die Schmerzen aber an Händen, Füßen, Ellenbogen, Knien, am Nacken oder an der Wirbelsäule bemerkbar. Grundsätzlich kann Psoriasis Arthritis in jedem Alter auftreten, meist beginnt sie jedoch zwischen 35 und 55 Jahren. Schuppenflechte-Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung. Mediziner gehen heute davon aus, dass ein großer Teil rheumatischer Entzündungen mit Bakterien im Darm zusammenhängen.
Psoriasis-Arthritis mit Medikamenten behandeln
Medikamente können die Beschwerden der chronischen Krankheit lindern. In Absprache mit Rheumatologen kommen in frühen Phasen der Krankheit übliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen zum Einsatz. Nimmt Schuppenflechte-Rheuma einen schwereren Verlauf, sind neuere entzündungshemmende Mittel (Basismedikamente) oftmals gut wirksam. Diese bekämpfen die Entzündung und können Gelenkschäden hinauszögern oder sogar verhindern. Da Basismedikamente einige Nebenwirkungen haben können, ist ihr Einsatz in Absprache mit Rheumatologen abzustimmen.
Verhalten und Gewohnheiten ändern, um Beschwerden zu lindern
Psoriasis-Arthritis ist nicht heilbar. Doch medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien können dafür sorgen, dass Betroffene nahezu beschwerdefrei leben können, vor allem bei frühzeitiger Diagnose. Eine wirksame Behandlung kann neben dem Einsatz von Medikamenten beispielsweise in einer antientzündlichen Ernährungsweise bestehen. Darüber hinaus sollten Betroffene Übergewicht vermeiden, gelenkschonende Bewegung in den Alltag integrieren, Stress reduzieren und das Rauchen einstellen. Auch naturheilkundliche Anwendungen wie zum Beispiel Heilfasten und Akupunktur können Beschwerden lindern.
Kältekammern gegen Entzündung durch Psoriasis-Arthritis
Naturheilkundler setzen bei der Behandlung von Psoriasis-Arthritis unter anderem auf den Einsatz von extremer Kälte in Kältekammern. Patienten betreten die Kammer lediglich in Badebekleidung, mit Bade- und Handschuhen. Sie verharren darin zum Beispiel drei Minuten bei minus 110 Grad, um die Durchblutung anzuregen. Die Nutzung von Kältekammern soll einen positiven Effekt auf die Erkrankung haben und das Wohlbefinden steigern.
Mit Weizenkleie baden zur Beruhigung der Haut
Bei Weizenkleie handelt es sich um Rückstände, die beim Mahlen von Weizen zu Mehl anfallen. Bei Patienten mit Schuppenflechte kann Weizenkleie als Badezusatz wohltuend zum Einsatz kommen. Dazu einfach 100 Gramm Weizenkleie aus dem Supermarkt oder dem Naturkostladen ins warme Badewasser geben und die entstehenden Flöckchen immer wieder gleichmäßig auf dem Körper und auf von Schuppenflechte betroffene Hautstellen verteilen. Der sich beim Kleiebad bildende Schleim ist erwünscht: Dieser soll sich auf die trockenen Hautschuppen legen, Entzündungen reduzieren und die Haut beruhigen. Darüber hinaus soll das warme Bad für Entspannung sorgen.
Reflektorische Atemtherapie soll Zwerchfell stärken
Ein weiteres Mittel zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis sehen Naturheilkundler in der reflektorischen Atemtherapie. Bei der Behandlung üben Physiotherapeuten durch spezielle Griffe Druck auf den Körper des Patienten aus, um das Atmen zu erleichtern und Atemzüge zu vertiefen. Die reflektorische Atemtherapie soll das Zwerchfell stärken und das vegetative Nervensystem herunterfahren.
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