Zwei große Löffel mit Leinsamen © Colourbox Foto: -

Leinsamen: Gesund für Hirn, Herz und vieles mehr

Stand: 16.07.2024 12:21 Uhr

Lein, auch Flachs genannt, gilt als Super-Food. Samen und Öl der Pflanze sollen besondere Kräfte haben. Der heimische Leinsamen ist den sehr teuren Chia-Samen inhaltlich besonders ähnlich, kostet aber nur ein Zehntel.

Leinsamen werden verschiedene positive Wirkungen für die Gesundheit zugeschrieben. Sie bestehen zu gut 25 Prozent aus Ballaststoffen. Dadurch helfen sie, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, können unterstützend wirken beim Schutz vor Krebs. Die Darmbakterien zersetzen die Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren wie etwa Buttersäure, was sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislauf-System auswirkt.

Geschrotete Leinsamen entfalten Inhaltsstoffe

Damit man die gesunden Inhaltsstoffe besser aufnehmen kann, sollte Leinsamen geschrotet sein. Denn seine Schale ist noch härter als die vom Chia-Samen und kann im Magen kaum aufgelöst werden. Da geschroteter Leinsamen sehr schnell ranzig wird und dabei gesundheitsschädliche Fettsäuren bildet, sollte man eine kleine Packung nehmen und diese wirklich kühl und luftdicht verschließen.

Ganze Leinsamen fördern die Verdauung

Wer seine Verdauung fördern will, nimmt die ganzen Samen und trinkt viel dazu. Das regt die Darmtätigkeit an. Leinsamen ziehen viel Flüssigkeit und bilden Schleimstoffe, die dafür sorgen, dass die Nahrung wesentlich schneller und effizienter transportiert wird. Außerdem schützt dieser Schleim den Magen-Darm-Trakt wie ein Pflaster, was nicht nur bei einem Reizdarm hilfreich ist, sondern allgemein gut für den Darm. Ganz wichtig dabei: sehr viel trinken. Sonst können Leinsamen Bauchschmerzen, Verstopfungen und sogar einen Darmverschluss auslösen.

Leinöl ist gesund für Hirn, Herz und vieles mehr

Leinöl wird aus den Leinsamen gewonnen und ist am besten kalt gepresst. Es wird in dunklen Flaschen verkauft und sollte kühl gelagert und innerhalb weniger Wochen verbraucht werden, denn Leinöl besteht gut zur Hälfte aus der Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure. Sie wird schnell ranzig - ebenso wie die in Leinöl zu etwa 20 Prozent enthaltene Linolsäure (eine Omega-6-Fettsäure. Die in Leinöl enthaltenen Fettsäuren sind eine außergewöhnliche Mischung und tragen zur gesunden Ernährung bei, denn Omega-3-Fettsäuren sind unter anderem gut für das Gehirn, für die Gefäße und bei chronisch entzündlichen Krankheiten. Ein bisschen Leinöl pro Tag - in Quark verrührt oder einfach pur gelöffelt - kann durch seine antientzündliche Wirkung zur Schmerzlinderung beitragen.

Blausäure: Vorsicht Überdosierung!

Leinsamen enthalten Blausäure, die überdosiert zu Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Außerdem können Leinsamen die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die direkt über die Magenschleimhaut aufgenommen werden. Deshalb sollte man pro Tag nicht mehr als zwei Esslöffel Leinöl und zwei Esslöffel Leinsamen verzehren. Bei einigen Ölen wurde die Blausäure herausgefiltert.

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