Stand: 17.02.2020 13:42 Uhr

Heilerde: Gut für Haut und Magen

Heilerde © fotolia Foto: emmi
Heilerde kann bei Hautleiden und Verdauungsproblemen helfen.

Heilerde ist reich an Mineralien und Spurenelementen wie Kieselsäure, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor und Kupfer. Es handelt sich in der Regel um Löss-, Lehm-, Ton- oder Moorerden. Heilerde kann nicht nur unreine und fettige Haut vor Entzündungen schützen, sondern auch bei übersäuertem Magen und Durchfall helfen.

Heilerde ist zugelassenes Arzneimittel

Heilerde ist ein geschützter Begriff. Die spezielle Erde besitzt eine Zulassung als Arzneimittel und darf daher nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich angewendet werden. Um sie für medizinische Zwecke nutzbar zu machen, wird die Erde gereinigt und bei einer Temperatur von etwa 130 Grad Celsius getrocknet, um Keime abzutöten.

Heilerde kann Giftstoffe aufsaugen

Das Besondere an Heilerde ist ihre Beschaffenheit. Ein einzelnes Korn ist nur ein Tausendstel Millimeter groß. In ihrer Gesamtheit ergeben diese jedoch riesige Oberflächen. Dadurch wirkt Heilerde wie ein Schwamm, der Giftstoffe aufsaugen kann. Die Lössteilchen können sowohl Flüssigkeit aufsaugen als auch Substanzen außen an die Oberfläche anlagern. Je feiner die Erde gemahlen ist, desto größer wird ihre Oberfläche und desto höher ist ihr Bindungsvermögen.

Linderung bei Sodbrennen und Durchfall

Bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen saugt Heilerde überflüssige Magensäure wie ein Schwamm auf. Dazu sollte man dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel Heilerde in ein halbes Glas Wasser einrühren und in kleinen Schlucken trinken. Die Wirkung gegen Sodbrennen tritt oft erst nach sechs Wochen ein. Außerdem kann Heilerde im Magen Gifte binden und die Vermehrung von Keimen verhindern. Bei akutem Durchfall sollten mehrere Teelöffel Heilerde im Verlauf weniger Stunden eingenommen werden.

Tipps zur Einnahme: Kapsel oder Pulver?

Wichtig ist, zwei Stunden Abstand zur Einnahme von Medikamenten einzuhalten. Denn sonst werden auch die erwünschten Substanzen von den Partikeln gebunden und die Arzneiwirkung geht dann verloren. Wer Schwierigkeiten hat, das Wasser-Heilerde-Gemisch zu schlucken, kann Heilerde auch in Form von Kapseln einnehmen. Deren Wirkung ist allerdings nicht so gut belegt und es müssen dreimal täglich acht Kapseln eingenommen werden, um denselben Effekt wie beim Pulver zu haben.

Masken für trockene und fettige Haut

Für kosmetische Zwecke wird etwas gröbere Heilerde verwendet. Beim Trocknen auf der Haut saugt die Heilerde-Maske Talg, Schmutzpartikel und Bakterien auf. Bei Akne kann eine Maske mit Heilerde das Hautbild laut Studien um bis zu 80 Prozent verbessern.

Die Masken jeweils auf die Haut auftragen, 15 bis 20 Minuten einwirken lassen und anschließend mit lauwarmem Wasser abnehmen:

  • Maske für trockene Haut: Zwei gehäufte Teelöffel Heilerde, ein paar Tropfen Mandel-, Jojoba-, Kokos- oder Avocado-Öl sowie destilliertes Wasser verrühren, bis eine breiige Masse entsteht. Einmal im Monat anwenden.
  • Maske für fettige Haut: Zwei gehäufte Teelöffel Heilerde, einen Teelöffel abgekühlten Salbeitee, Hamamelis-Gesichtswasser oder Kräuterextrakte wie Kamille oder Lindenblüte sowie destilliertes Wasser verrühren, bis eine breiige Masse entsteht. Zweimal pro Woche anwenden.

Experten zum Thema

Dr. Rainer Stange
ehemals Leitender Arzt der Abteilung Naturheilkunde
Immanuel Krankenhaus Berlin
Königstraße 63, 14109 Berlin
naturheilkunde.immanuel.de

HBK Hamburger Berufsfachschule für Kosmetik GmbH
staatl. anerk. Ergänzungsschule
Hoheluftchaussee 108, 20253 Hamburg
(040) 55 56 54 30

Martina Tiede, Kosmetikerin
www.die-hbk.de

Dieses Thema im Programm:

Visite | 18.02.2020 | 20:15 Uhr

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