Flohsamenschalen: Anwendung und Wirkung

Stand: 13.10.2023 08:52 Uhr

Flohsamenschalen haben als Hausmittel eine gute Wirkung bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung und Durchfall. Nebenwirkungen gibt es kaum. Ganz wichtig: Auf die richtige Anwendung kommt es an.

von Levke Heed

Flohsamen entwickeln sich an den Pflanzen Plantago ovata, oder Plantago afra, und gehören zu den Wegerichgewächsen. Die Samen sind nahezu geschmacksneutral und geruchlos. Ganze Flohsamen sind sehr hart und werden vom Körper meist wieder komplett ausgeschieden. Gemahlen oder geschrotet sind die Flohsamen allerdings ein natürliches Quellmittel.

Die Schalen bestehen zu 80 Prozent aus Ballaststoffen und können das 40-Fache ihres eigenen Gewichtes an Flüssigkeit aufnehmen. Das macht sie so wertvoll für uns. Denn diese enorme Expansion vollziehen sie auch in unserem Bauch. Flohsamenschalen erhöhen so das Volumen im Magen-Darm-Trakt. Dadurch nimmt der Druck auf die Darmwand zu und regt die Bewegung des Darms (Peristaltik) an. Gleichzeitig wirkt der Schleim, der sich um die Schalen bildet, wie ein Schmiermittel.

Flohsamenschalen: Hausmittel bei Verstopfung und Durchfall

Flohsamenschalen sind deshalb nützliche Helfer sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall. Zum einen wird der Stuhl durch Flohsamenschalen weicher, das kann die natürliche Entleerung zum Beispiel bei einer Verstopfung erleichtern, auch bei Hämorrhoiden oder Analfissuren. Zum anderen haben die in den Schalen enthaltenen Öle eine leicht abführende Wirkung. Bei Durchfall helfen Flohsamenschalen, weil sie überflüssiges Wasser im Darm binden.

Eine ballaststoffreiche Ernährung trägt dazu bei, den Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen, das ungesunde LDL-Cholesterin sinkt. Flohsamenschalen, die hauptsächlich aus Ballaststoffen bestehen, begünstigen also unsere Blutfette positiv. Mehrere Studien konnten dies belegen.

Anwendung: Flohsamenschalen richtig dosieren

Vorsicht bei der Dosierung: Mehr als ein bis drei leicht gehäufte Teelöffel sollte man pro Tag nicht zu sich nehmen, weil die Schalen extrem aufquellen. Zu viel kann zu Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfungen führen. Und auf jeden Fall muss man zu Flohsamenschalen immer ausreichend Wasser trinken - ein bis zwei Gläser Wasser zu jedem Teelöffel Schalen. Auch mit Fruchtssaft ist eine Einnahme möglich.

Da die Flohsamen stark aufquellen, fördern sie außerdem das Sättigungsgefühl und können das Abnehmen leicht unterstützen. Notwendig sind aber zusätzlich eine ausgewogene Ernährung und Bewegung.

Und: Die Einnahme direkt vor dem Schlafengehen sollte man vermeiden. Sonst läuft man Gefahr am nächsten Morgen das Gefühl eines dicken Kloßes im Magen zu haben. Denn nachts trinkt man ja in der Regel nichts.

Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten

Solange man darauf achtet, ausreichend zu trinken, gibt es keine Nebenwirkungen. Allerdings sollten die Flohsamenschalen frühestens 30 Minuten nach der Einnahme von Medikamenten zu sich genommen werden. Denn die Flohsamenschalen können die Wirkung von Medikamenten, die über Magen- und Darm aufgenommen werden sollen, negativ beeinflussen. Der Grund dafür ist der Schleim, den die Schalen bilden. Dieser legt sich auch auf die Darmschleimhaut. Diese wird geschützt und so können auch Entzündungen gelindert werden, aber die Schleimstoffe der Flohsamenschalen können auch die Wirkung von Medikamenten verzögern oder verhindern.

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