Stand: 05.02.2018 23:26 Uhr

Chat zu Diabetes Typ 1, Gicht und Morbus Crohn

Sara: Ich kämpfe seit Jahren mit meiner Magensäureüberproduktion, habe viele Bücher über Ernährung gekauft, ausprobiert und doch muss ich Magentabletten nehmen und das ungern. Haben Sie eine Lösung für mich?

Klasen: Wenn die Überproduktion durch eine Untersuchung bewiesen ist, sollten Sie auf säurefördernde Lebensmittel verzichten, wie z.B. Zucker, Alkohol, Schweinefleisch und zu viel Weißmehl.

Sara: Bei mir wurde die Überproduktion durch eine Untersuchung bewiesen. Ich verzichte schon lange aufs Alkohol, Schweinefleisch und zu viel Weißmehl. Zucker bekomme ich vom Obst (ein Stück am Tag). Sonst esse ich viel Gemüse. Fertigessen ist Tabu. Trotzdem hat sich nicht groß was verändert. Ohne Magentabletten habe ich den ganzen Tag meine Magensäure in meiner Speiserohre, die hoch und runter kommt.

Klasen: Dabei stellt sich die Frage, wurde auch die Ursache für die Überproduktion gefunden? Sie sollten sich einen Ernährungsmediziner in Ihrer Nähe suchen.

Beatrix: Ich kämpfe mit Darmkrämpfen, Blähungen und Kopfschmerzen. Was kann ich tun? Fistel am Enddarm einmal gehabt und schmerzende Hämorrhoiden.

Klasen: Sie benötigen zunächst eine Diagnose, dazu sollten Sie sich über Ihren Hausarzt an einen Magen-Darm-Spezialisten wenden.

Kerstin: Ich habe ein Kurzdarmsyndrom mit einer Restlänge von ca. 60 cm Dünndarm. Zusätzlich ein Ileostoma. Die Ausscheidungen sind meist flüssig. Was kann ich dagegen tun?

Klasen: Bei so wenig Restdünndarm ist die Behandlung schwierig. Sie sollten wenig Zucker, kein Weizen, kein Schweinefleisch essen. Am Tag zwei bis drei Handvoll Gemüse und maximal zwei Handvoll Obst.

Jana-Marie: Meine Tochter (25) ist seit 2011 an Diabetes Typ 1 erkrankt. Seit 2013 ist ihr Gewicht ständig gestiegen, da die Blutzuckerwerte sehr schwankten. Mittlerweile hat sie eine Pumpe und die Werte sind stabiler geworden. Sie möchte gern ihr Gewicht wieder reduzieren, findet aber trotz starkem Übergewicht in der Praxis ihres Diabetologen keine Unterstützung oder Ernährungsberatung. Wo kann sie sich Hilfe holen?

Klasen: Das Problem beim Typ 1 Diabetes ist, dass das notwendige Insulin dick macht. Insofern brauchen Sie einen Ernährungsmediziner. Sie können diesen in Ihrer Nähe unter www.bdem.de finden.

Rike: Ich habe Morbus Crohn mit Gelenkbeteiligung und diverse Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, daher esse ich sehr einseitig. Sollte ich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und wenn ja, welche?

Klasen: Normalerweise sollte man alles Notwendige über eine normale Ernährung zu sich nehmen. Offenbar brauchen Sie dazu eine Beratung. Schauen Sie unter www.bdem.de, damit Sie einen Ernährungsmediziner in Ihrer Nähe finden.

Melle: Gehen bei Gicht immer die ersten Symptome auf den großen Zeh oder kann es auf Schulter oder andere Gelenke gehen?

Klasen: Sehr häufig ist der große Zeh zuerst betroffen. Aber die Gicht kann sich auch an anderen Gelenken abspielen.

Sabrina: Ich habe Diabetes Typ 2 seit meiner Schwangerschaft. Habe leider auch sehr starkes Übergewicht, zu hohen Blutdruck und eine Schilddrüsenunterfunktion. Gegen all dies nehme ich Medikamente. Diäten scheitern. Welche wäre die richtige Ernährung für mich?

Klasen: Sie brauchen eine Beratung durch einen Ernährungsmediziner. Suchen Sie den unter www.bdem.deund führen Sie als Vorbereitung ein tägliches Ernährungsprotokoll über sieben Tage.

Helga: 2014 wurde bei mir nach schweren Muskelkrämpfen, Linsenosmose, zehn Kilogramm Gewichtsabnahme in drei Wochen Diabetes diagnostiziert. Es wurde natürlich Typ 2 angenommen, weil ich 58 Jahre alt war. Metformin vertrug ich nicht, verlegte mich auf eine low-carb-Ernährung. Das funktionierte nur anfangs gut. 2016 kam ich mit einem Herzinfarkt in eine Klinik, ein Stent wurde implantiert und es wurde mit der intensivierten Insulintherapie begonnen, aber wieder wurde trotz Ankündigung nicht kontrolliert, welcher Typ es bei mir ist. Nach ca. vier Stunden steigen nach einer eiweißreichen Kost auch die Blutzuckerwerte, deshalb ist "low-carb" auch nicht mehr so geeignet. Ist es egal, welchen Typ ich habe, da ich ja sowieso die Therapie für Typ 1 habe?

Klasen: Nein, der Diabetes-Typ sollte unbedingt bestimmt werden. Dazu ist nur die Bestimmung von Auto-Antikörpern notwendig.

Rossi: Habe seit 2007 Gicht und in diesem Zeitraum bis 2018 sechs bis sieben Anfälle bekommen, obwohl ich die Ernährung nicht umgestellt habe und auch keine Medikamente bekomme. Esse und trinke viele purinhaltige Produkte. Gewicht und Blutergebnisse normal. Warum ist das so bei mir?

Klasen: Wenn Sie viele purinhaltige Produkte essen, dürfen Sie sich wundern!

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 25.10.2021 | 21:00 Uhr

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