Stand: 06.02.2017 23:39 Uhr

Chat-Protokoll zu Akne, Morbus Crohn und dem Metabolischen Syndrom

Astrid: Haben Äpfel, Birnen und Mangos viel Fruchtzucker?

Fleck: Im Gegensatz zu Äpfeln und Birnen sind vor allem Beeren und Zitrusfrüchte weniger fruchtzuckerbeladen. Mangos enthalten wie jedes Obst Fruchtzucker, und wenn Sie sich an eine solide Dosis halten (etwa ein bis zwei Hände voll Obst pro Tag), dann laufen Sie auch keine Gefahr. Vor allem Fruchtsäfte sollten nur als kleiner Luxus getrunken werden.

Edoe: Bei mir wurde seitens des Hautarztes Rosazea festgestellt, leider vertrage ich die Medikamente nicht. Milchprodukten und Alkohol habe ich bereits den Rücken zugekehrt. Nun las ich, dass auch Kaffee nicht gut sei. Womit hängt das zusammen, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Fleck: Auch Rosazea hat ein spannendes ernährungsmedizinisches Potenzial. Angriffspunkt ist vor allen Dingen der Leberstoffwechsel. Sie könnten zum Beispiel Löwenzahn-Brennnessel-Tee zusätzlich trinken.

Frau N: Mein Steckbrief: 76 Jahre alt, weiblich, 153 Zentimeter, Gewicht zwischen 58 und 62 Kilogramm, Diabetes Typ 2, HbA1c bewegt sich zwischen 6,5 und 7. Neuerdings Bluthochdruck entdeckt. Vor dem Schlafengehen 151 zu 77. Nach dem Aufstehen 141 zu 77. Esse kaum Fleisch, gern Fisch, Sport eine Stunde pro Woche und Tanz einmal in der Woche. Einschlafstörung, deshalb abends dünne Hafersuppe. Ich möchte von Tabletten wegkommen.

Fleck: Bleiben Sie unbedingt dran, die Kombination aus moderner Ernährungsstrategie mit wenig Kohlenhydraten, individuell bedarfsgerecht Protein und Fett und ausreichend Bewegung kann Ihnen wirklich den Diabetes heilen. Der Blutdruck muss ärztlich kontrolliert werden, achten Sie auf Ihre Salzzufuhr und auf Entspannungsverfahren im Alltag.

Unbekannt: Ich stille seit sechs Monaten mein Baby und habe in der Zeit elf Kilogramm zugenommen, obwohl sich meine Essensgewohnheiten kaum geändert haben. Ich merke durch die schnelle Zunahme, dass ich beim Sport voll schlappmache. Was kann ich da machen, um wieder abzunehmen, um wieder fitter zu werden?

Fleck: Haben Sie Geduld und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Eine Falle vieler Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit ist der Verzicht auf hochwertige Fette in der Ernährung. Denn Fettkalorien werden im Körper anders verarbeitet und machen nach neuestem Stand der Forschung kein Übergewicht. Sie sollten also auch wegen des Sports den Eiweißanteil und die Fette erhöhen. Drei Mahlzeiten pro Tag, ausreichende Pausen, viel trinken - und gegen Heißhunger empfehle ich die Einnahme von Bitterstoffen als Spray oder Tropfen direkt auf die Zunge.

Unbekannt: Beim Metabolischen Syndrom sollte man doch kaum Brot essen. Welche Alternativen gibt es?

Fleck: Kohlenhydrate wie Brot sollten immer flexibel verzehrt werden, das heißt, die Menge in Abhängigkeit von der körperlichen Bewegung im Alltag. Wer sich viel bewegt, kann auch eine Scheibe Brot, zum Beispiel gutes Sauerteigbrot, verzehren. In Ihrem Fall ist es absolut ratsam, wenig Kohlenhydrate, viel Eiweiß und gutes Fett und vor allen Dingen reichlich Gemüse auf den Teller zu packen. Da wir oft Brot zum Frühstück essen, empfehle ich Ihnen als Alternative das Quarkfrühstück. Das Rezept finden Sie auf der Seite der Ernährungs-Docs.

Unbekannt: Mir fällt es verdammt schwer, den Zuckerkonsum zu reduzieren. Er ist schon reduziert, aber immer noch zu hoch. Es scheint wie eine Sucht, schlimmer als Rauchen, was ich nie getan habe. Als Dank hat meine Galle ein paar Steine gebildet, noch recht klein, aber nicht schön. Welchen Tipp haben Sie, Zucker aus dem Speiseplan zu streichen, durch was kann man ihn ersetzen? Vor allem: Was kann man abends essen, wenn dann Obst und Gemüse für den Darm eher ungünstig sind? Vor allem gibt es bei diversen Gemüsesorten schnell ziemlich lästige Blähungen, sodass ich Bohnen etc. meide, da ich im Beruf nie "allein" arbeite.

Fleck: Heißhunger auf Zucker kann zum Beispiel durch das Trinken von heißem Wasser auch vor den Mahlzeiten gestillt werden oder bei Bedarf durch Bitterstoffe. Gallensteine bilden sich durch unregelmäßige Nahrungsaufnahme, daher bitte regelmäßig essen. Ein hervorragendes Abendessen wäre zum Beispiel eine Gemüsesuppe mit Eiweißbeilage, zum Beispiel Brokkoli mit Wildlachs, ganz einfach - Rezepte gibt es bei den Ernährungs-Docs. Gegen Blähungen Fencheltee.

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 05.08.2019 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Herz-Kreislauferkrankungen

Ernährung

Haut

Mehr Gesundheitsthemen

Ein Arzt hält eine Röntgenaufnahme einer Hüfte in der Hand. © Colourbox Foto: Syda Production

Hüft-TEP-OP: Wann beide Gelenke gleichzeitig operieren?

Etwa zehn Prozent der Betroffenen benötigen gleichzeitig auf beiden Seiten eine neue Hüfte. Für wen kommt diese OP infrage? mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?