Chat-Protokoll zu Akne, Morbus Crohn und dem Metabolischen Syndrom
Mike: Ist es möglich, über Jahre hinweg ohne Medikamente mit Morbus Crohn zu leben? Mir wurde letztes Jahr der Übergang Dick-Dünndarm entfernt, und seitdem bin ich ohne Medikamente unterwegs.
Fleck: Ja, auch das ist möglich. Und es gibt Hoffnung beziehungsweise es zeigt sich, dass es auch immer Wege zur ganzheitlichen Heilung geben kann. Bei Auftauchen erneuter Symptome sollten Sie sich erneut beim Arzt vorstellen. Mithilfe einer Ernährungsumstellung und guter Selbstfürsorge bleiben Sie hoffentlich immer beschwerdefrei.
Inge: Ich brauche dringend einen Rat von Ihnen. Ich kann nicht kauen. Und auch kleinste Bewegungen im Mund sind aufgrund einer massiven Kieferfehlstellung beinahe unmöglich. Was soll ich tun? Ich leide unter starker Verstopfung und Blähungen. Soll ich mein Essen pürieren? Was soll ich tun?
Fleck: Das klingt dramatisch. Ich rate Ihnen zu einem Besuch beim Kieferorthopäden, das Essen zu pürieren ist eine gute Idee. Versuchen Sie, reichlich zu trinken, und auch die Verstopfung muss abgeklärt werden.
Anonym: Was halten Sie von Krillöl-Kapseln bei Morbus Crohn?
Fleck: Krillöl-Kapseln enthalten DHA aus kleinsten Tieren des Planktons sowie Antioxidantien aus Lutein und Zeaxanthin. Die DHA beschreibe ich gern als die Königin der Omega-3-Fettsäuren, da sie in unseren kleinsten Gefäßen und Nerven ein wesentlicher Baustein ist. Insofern sind Krillöl-Kapseln auch als Entzündungshemmer und Gefäßschutz sinnvoll. Es gibt auch pflanzliche Öle mit DHA-Zusatz aus Algen, diese Produkte sind auch komplett vegetarisch/vegan und ohne Schwermetallbelastung.
Lara: Ich habe eine Frage zum Beitrag über den Patienten mit Morbus Crohn. Um ihm eine ausreichende Menge Kalzium zuzuführen, empfahlen Sie und Ihre Kollegen kalziumreiches Mineralwasser, zum Beispiel Gerolsteiner Sprudel. Ist die viele Kohlensäure (die Wässer mit viel Kalzium sind ja meist auch die mit viel Kohlensäure) kein Problem für den angegriffenen Darm?
Fleck: Ich rate eher zu stillem Wasser. Kohlensäure ist bei jedem Menschen unterschiedlich verträglich.
Unbekannt: Sie schreiben, dass Fettkalorien kein Übergewicht verursachen. Kann Fett also in unbegrenzten Mengen aufgenommen werden oder sollte man nach wie vor die Kalorienmenge im Auge behalten?
Fleck: Natürlich kann man jetzt nicht 10.000 Kilokalorien pro Tag allein aus Fett ohne Konsequenzen zu sich nehmen. Aber inzwischen haben sogar die neuesten Ernährungsempfehlungen aus Kanada und den USA die Fette nicht mehr begrenzt. Ungünstig ist die Kombination aus zu vielen Kohlenhydraten und Fett. Ich persönlich nehme zum Frühstück circa 20 Milliliter pflanzliche Öle, Lein- und Weizenkeimöl sowie circa zwei bis drei Esslöffel andere Öle, zum Beispiel Olivenöl, und einen Teelöffel Kokosfett (im Schnitt) zu mir. Wenn man reichlich Gemüse, hochwertiges Eiweiß und maßvoll Kohlenhydrate (circa zwei bis drei Hände voll pro Tag) für einen Schreibtischtäter wie mich kalkuliert, ist sogar Kalorienzählen überflüssig. Schlechte Fette, wie die Transfette aus industrieller Herstellung, sind zu meiden.