Tee einkaufen, richtig zubereiten und lagern

Stand: 18.07.2024 16:15 Uhr

Ob schwarz, grün oder weiß: Tee ist weltweit ein beliebtes Getränk. Was unterscheidet die verschiedenen Sorten? Wie wird er richtig zubereitet? Was sollte man beim Kauf beachten?

Kaum ein anderes Getränk erfreut sich weltweit so großer Beliebtheit wie Tee. Etwa 28 Liter trinken die Deutschen pro Kopf und Jahr. Im internationalen Vergleich an der Spitze liegen die Ostfriesen: Mit durchschnittlich 300 Litern genießen sie deutlich mehr Tee als etwa Briten, Türken oder Chinesen.

Woher stammt Tee?

Tee wird ausschließlich aus den Blättern, Knospen und Stielen der Teepflanze (Camellia sinensis) gewonnen. Nur Tee, der von dieser Pflanzen stammt, darf sich laut Lebensmittelrecht Tee nennen. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich durch die Art des Anbaus und die Verarbeitung. Aufgüsse aus Früchten oder Kräutern sind kein echter Tee, sondern "teeähnliche Erzeugnisse" und müssen immer als Kräuter- oder Früchtetee bezeichnet werden. Auch der südafrikanische Rooibos- oder Rotbuschtee darf nicht nur unter der Bezeichnung "Tee" in den Handel kommen.

Grüner und schwarzer Tee: Wie unterscheiden sie sich?

Eine Teepflückerin auf einer Teeplantage im indischen Assam © imago/Indiapicture
Die Teepflanze - hier eine Plantage in Assam - besitzt glänzende, längliche Blätter. Botanisch zählt sie zur Gattung der Kamelien.

Schwarzer und grüner Tee sind die beiden häufigsten Teesorten. Sie stammen von der gleichen Pflanze, unterscheiden sich nur durch die Art, wie Teeblätter nach der Ernte verarbeitet werden. Für schwarzen Tee werden die Blätter mit einer Walze gerollt, die Zellwände brechen auf und der austretende Zellsaft reagiert mit Sauerstoff. Durch diese Oxidation - auch Fermentation genannt - bekommt der schwarze Tee sein typisches Aroma. Die dunkle Farbe entsteht später beim Trocknen. Grüner Tee durchläuft keinen solchen Oxidationsprozess.

Schwarze und grüne Tees werden meist nach ihrer Anbauregion benannt. Bekannte Schwarzteesorten sind Assam, Darjeeling und Ceylon. Grüner Tee kommt vor allem aus China und Japan, die bekannteste Sorte ist Sencha. Eine besondere Art des grünen Tees ist Matcha. Er stammt aus Japan, wird aus gemahlenem Grüntee hergestellt und hat eine intensive grüne Farbe.

Feiner Genuss: Weißer Tee

Eine besonders edle Teesorte ist weißer Tee. Für ihn werden nur die noch geschlossenen Blattknospen der Teepflanze verwendet und anschließend einzeln an der Luft getrocknet. Aufgegossener Weißer Tee ist nahezu farblos, leicht und hat ein feines, teils blumiges Aroma. Weitere traditionelle Sorten sind Oolong- und Pu-Erh-Tee. Beide zählen weder zu den Schwarz- noch zu den Grünteesorten und durchlaufen wie der weiße Tee aufwendige Herstellungsverfahren.   

Tee richtig zubereiten

Grüner Tee im Glas © fotolia.com Foto: KMNPhoto
Wenn die Blätter viel Platz haben, kann sich das Aroma des Tees am besten entfalten.

Für den Geschmack des Tees spielt das verwendete Wasser eine wichtige Rolle. Es sollte immer frisch sein. Auch der Härtegrad des Wassers ist entscheidend: Grüner Tee und Darjeeling sollten mit möglichst weichem Wasser zubereitet werden, Assam und Ceylon vertragen auch härteres, also kalkhaltigeres Wasser. Damit sich die Teeblätter entfalten können, benötigen sie Platz. Deshalb benutzt man am besten ein ausreichend großes Netz oder einen Filter oder gießt sie direkt in einer Kanne auf und füllt den fertigen Tee dann um.

Entgegen der landläufigen Meinung sollte Tee nicht mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden, da sich sonst ein großer Teil der Geschmacksstoffe verflüchtigt. Kenner empfehlen, das Wasser nach dem Aufkochen zunächst leicht abkühlen zu lassen - für schwarzen Tee nur ganz kurz auf etwa 95 Grad, für grüne und weiße Tees einige Minuten auf 70 bis 80 Grad.

Wie lange soll Tee ziehen?

Die Länge hängt von der Teesorte und dem individuellen Geschmack ab. Für Schwarztee empfehlen die Hersteller in der Regel zwei bis fünf Minuten. Bei Grüntee reichen meist zwei bis drei Minuten, sonst wird er bitter. Früchte- und Kräutertees sollten mindestens fünf Minuten ziehen. Auf den Packungen geben die Hersteller konkrete Empfehlungen.

Loser grüner und weißer Tee kann mehrfach aufgegossen werden, insbesondere, wenn es sich um hochwertige Produkte handelt. Am besten zeitnah neu aufgießen, damit sich in den feuchten Teeblättern keine Keime bilden.

Tee einkaufen und richtig aufbewahren

Loser, schwarzer Tee auf einem Schälchen und einem Löffel © fotolia.com Foto: lisa870
Tee nimmt schnell Fremdgerüche an und sollte deshalb nicht über längere Zeit offen lagern.

Das Angebot an Teesorten ist riesig. Um die passende zu finden, sollte man sich in einem Fachgeschäft beraten lassen. Die drei häufigsten Schwarzteesorten unterscheiden sich deutlich: Assam-Tee hat ein kräftiges Aroma und wird daher häufig in Teemischungen wie etwa dem Ostfriesen-Tee verwendet. Darjeeling-Tee schmeckt fein, mild und ist eher leicht, Ceylon wiederum besitzt eine etwas kräftigere, frische Note. Grüner Tee schmeckt würziger und etwas herber als schwarzer Tee, kann aber je nach Sorte auch sehr fein und süßlich schmecken. Viele Tees sind aromatisiert, etwa mit Blüten oder Früchten.

Tee sollte möglichst dunkel, kühl, trocken und luftdicht lagern - am besten in speziellen Dosen. Sonst kann er schnell sein Aroma verlieren oder fremde Gerüche annehmen.

Tee im Beutel oder lose kaufen?

Teekenner raten meist dazu, losen Tee statt Teebeutel zu kaufen, da die Blätter so ihr Aroma besser entfalten können. Wer auf die einfache Handhabung von Teebeuteln nicht verzichten möchte, kann statt der typischen Beutel mit sehr kleinen Blattkrümeln auf Beutel mit ganzen Blättern zurückgreifen. Teebeutel sind allerdings meist teurer, weil die Packungen nur eine kleine Menge Tee enthalten, ein genauer Vergleich lohnt.

Wie gesund ist Tee?

Tee in einer Glaskanne und Tasse - mit Zitrone und Melisse dekoriert. © fotolia.com Foto: karandaev
Regelmäßiges Teetrinken kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Tee versorgt den Körper mit Flüssigkeit, hat keine Kalorien und viele positive Eigenschaften: So erhöht Schwarztee die Konzentrationsfähigkeit, schwarzer und grüner Tee enthalten wertvolle Gerbstoffe, die Magen und Darm beruhigen, sowie gesunde Mineralstoffe wie etwa Kalium und Fluorid, das gut für die Zähne ist. Das in Grün- und Schwarztee enthaltene Koffein wirkt anregend, je nach Sorte enthält Tee etwa halb so viel Koffein wie Kaffee.

Einige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Tee Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann. Die Annahme, dass grüner Tee gesünder sei als schwarzer, ist mittlerweile widerlegt: Beide Sorten enthalten Polyphenole, die als besonders förderlich für die Gesundheit gelten.

Tee kann Schadstoffe enthalten

Insbesondere Kräutertee kann mit Schadstoffen, sogenannten Pyrrolizidinalkaloiden (PA), belastet sind. Das sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die durch mitgeerntete Beikräuter in den Tee gelangen. Wer über einen längeren Zeitraum Produkte mit hohen PA-Gehalten zu sich nimmt, kann seine Gesundheit gefährden. Verbraucherschützer empfehlen daher, sowohl die Teesorte als auch den Hersteller öfter zu wechseln sowie Babys und Kleinkindern nicht ausschließlich Kräutertees zu trinken zu geben. Auch Schwangere und Stillende sollten Kräutertees und Tee abwechselnd mit anderen Getränken konsumieren.

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