Stiff-Person-Syndrom: Muskelkrämpfe in Beinen und Rücken
Beim Stiff-Person-Syndrom verkrampfen und schmerzen Rücken und Beine. Es kann nicht nur in den Beinen, sondern auch auf eine Gliedmaße beschränkt oder in der Rumpfmuskulatur auftreten.
Bei der seltenen Autoimmunkrankheit Stiff-Person-Syndrom verspüren viele Betroffene ein Schmerzen und Ziehen im Bein oder im Rücken. Das führt dazu, dass sie sich nicht mehr normal bewegen können und manchmal sogar kurzfristig erstarren. Immer wieder kommt es zu solchen Anfällen. Zusätzlich sind oft die sogenannten GAD-Antikörper im Blut erhöht.
Immunsystem greift Enzym im Gehirn an
Beim Stiff-Person-Syndrom greift das Immunsystem ein wichtiges Enzym im Gehirn an, die Glutamatdecarboxylase. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Nervenzellen. Fällt es aus, spielt das Nervensystem verrückt: Vor allem bei Stress ziehen sich die Muskeln blitzartig zusammen und werden steif wie ein Brett.
Das Stiff-Person-Syndrom kann nicht nur in den Beinen, sondern auch auf eine Gliedmaße beschränkt oder in der Rückenmuskulatur auftreten. Darum wird es häufig nicht gleich erkannt. Oft leiden die Betroffenen auch an weiteren Autoimmunerkrankungen, etwa der Schilddrüse, die die Diagnose erschweren können.
Stiff-Person-Syndrom behandeln
Heilen kann man die Krankheit nicht, aber sie lässt sich mit einer dauerhaften medikamentösen Therapie unter Kontrolle halten. Hochdosiertes Kortison, Immunglobuline und Diazepam dämpfen das fehlgeleitete Immunsystem und beruhigen die überaktiven Nervenzellen. Die Krankheit verläuft allerdings oft chronisch, Rückfälle und eine Verschlechterung der Symptome sind möglich. Manchmal trägt ein versteckter Tumor zum Stiff-Person-Syndrom bei, der sich operativ entfernen lässt. Das kann zum Beispiel ein sogenanntes Thymom sein, eine Vergrößerung der Thymusdrüse.
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