Sonnenstich: Symptome erkennen und effektiv behandeln
Bei einem Sonnenstich kommt es zur Reizung von Hirn und Hirnhäuten durch Hitze, die sich im Schädel staut. Das passiert vor allem, wenn Kopf und Nacken zu lange ungeschützt Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
Sommer und Sonne machen vielen Menschen erst mal Freude. Doch mit der Hitze und den Sonnenstrahlen drohen vor allem der Gesundheit auch verschiedene Gefahren - und das nicht nur bei Kindern: Neben dem Sonnenbrand kann es auch schnell mal zu einer Überwärmung im Körper kommen. Darauf folgt nicht selten eine Hitzeerschöpfung, ein Hitzeschaden bis hin zu einem Hitzekollaps des Körpers oder einem Hitzschlag. Betrifft die Überwärmung besonders Kopf und Nacken, kann es zum Sonnenstich kommen. Wer zu lange den Infrarotstrahlen der Sonne ausgesetzt ist, ohne den Kopf zu schützen, erhöht das Risiko dafür. Es gibt aber auch Menschen, deren Risiko für einen Sonnenstich schon grundsätzlich erhöht ist - dazu gehören insbesondere Babys und Kleinkinder.
Risikogruppen: Sonnenstich nicht nur für Kleinkinder gefährlich
Ein Sonnenstich mit dem gefährlichen Risiko für eine Hirnhautentzündung ist besonders bei Kleinkindern oft bekannt. Hintergrund dafür ist, dass bei Babys und Kleinkindern die Schädeldecke noch dünn und zum Teil noch nicht ganz geschlossen ist. Aber anders als oft gedacht, kann der Sonnenstich auch Erwachsene schnell betreffen, wenn die Zahl der Sonnenstunden steigt: Bei Erwachsenen sind vor allem Menschen mit Glatze oder schütterem Haar gefährdet.
Wie kommt es zum Sonnenstich?
Wenn die Sonne direkt und zu lange auf den Kopf und Nacken scheint, staut sich die Hitze. Das Gehirn kann sich dadurch erwärmen. Zunächst kommt es dann zu einer Reizung von Gehirn und Hirnhäuten. Dann schwellen die Hirnhäute an und weiten sich. Eine echte Hirnschwellung ist jedoch eher selten, man bezeichnet sie auch als Hirnödem. Klar ist aber: Der Körper steht unter gefährlichem Hitzestress mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel.
Symptome bei einem Sonnenstich
Symptome und Anzeichen für einen Sonnenstich können durchaus vielfältig sein. Typisch sind aber diese Beschwerden:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit, Erbrechen
- Ohrgeräusche, Tinnitus
- Nackenschmerzen
- Gangstörungen
- Schläfrigkeit, Müdigkeit
- Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen
- blasses Dreieck um den Mund zeichnet sich auf Haut ab
- roter, heißer Kopf, dabei aber normale Körpertemperatur, seltener kommt es im Anschluss zu Fieber
Hitzeschaden: Was tun bei Verdacht auf Sonnenstich?
Zeigen sich Symptome für einen Hitzeschaden des Körpers, wie Kopfschmerzen, Schwindel mit oder ohne Übelkeit / Erbrechen oder sogar Bewusstseinsstörungen, ist schnelles Handeln gefragt. Besonders groß ist das Risiko für einen Sonnenstich, wenn die Sonne auf Kopf und Nacken knallt. Folgende Maßnahmen sollten bei Verdacht auf einen Hitzeschaden umgehend ergriffen werden:
- Betroffenen in den Schatten oder einen abgedunkelten Raum bringen (gegebenenfalls Schatten herstellen)
- Oberkörper leicht erhöhen
- kühle, feuchte Tücher auf Kopf und Nacken legen
- Betroffene dazu animieren, reichlich Wasser zu trinken
- bei Bewusstseinsstörungen, Krämpfen und starken Schmerzen den Notarzt unter der Nummer 112 rufen
- bei Bewusstlosigkeit (Ohnmacht) nach Lebenszeichen suchen, bei vorhandener Atmung Seitenlagerung durchführen, bei fehlender Atmung/Kreislaufstillstand Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation) einleiten
Oft tritt das eine oder andere Symptom des Sonnenstichs erst mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Stunden auf. Die Symptome bleiben in der Regel ein bis maximal drei Tage bestehen. Gegen Sonnenstich helfen akut Arnikatinktur und kühlende Gels.
Sonnenstich vorbeugen
Um einen Sonnenstich zu vermeiden und vorzubeugen, sollte man beim Aufenthalt in der Sonne aber auch generell bei Hitze auf Folgendes achten:
- dauerhafte und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, besonders auf Kopf und Nacken
- Kopfbedeckung tragen
- kein Sonnenbad in der Mittagszeit nehmen, wenn die Sonneneinstrahlung am aggressivsten ist
- ausreichend Wasser trinken (keinen Alkohol)
- übermäßige körperliche Anstrengungen bei hohen Temperaturen oder Sommersmog vermeiden
- Kleidung an die Umgebungstemperatur anpassen
- bei großer Hitze lange Autofahrten (gerade mit Kleinkindern) vermeiden, wenn ausreichende Kühlung zum Beispiel durch eine Klimaanlage nicht gewährleistet werden kann
Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich
Unter dem Begriff Hitzeschaden fasst man alle Gesundheitsstörungen zusammen, die durch eine längere Verweildauer in erhöhter Umgebungstemperatur auftreten können. Dazu zählen:
- Sonnenstich: Symptome sind ein roter Kopf bei normaler Körpertemperatur.
- Hitzeerschöpfung (Hitzekollaps): kann bis zu kurzer Bewusstlosigkeit durch körperliche Belastung reichen
- Hitzschlag: Er ist lebensgefährlich, die Körpertemperatur steigt auf über 40 Grad Celsius, weitere Symptome sind hohes Fieber und starke Bewusstseinstrübung. Beim Hitzschlag sofort Arzt verständigen!